Iroquois (Schiff)

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Iroquois p1
Schiffsdaten
Reederei Anglo-American Oil Company, Belfast (London)
Bauwerft Harland & Wolff, Belfast
Baunummer 385
Verbleib Dezember 1946 zum Abbruch an Arnott Young, Dalmuir
Im 1. Quartal 1947 bei West of Scotland Shipbreaking in Troon verschrottet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 145,18 m (Lüa)
Breite 18,38 m
Vermessung 9202 BRT
Maschinenanlage
Maschine 1 × Vierfachexpansions-Dampfmaschine
Maschinen­leistung 5.000 PS (3.677 kW)
Höchst­geschwindigkeit 11 kn (20 km/h)
Propeller 2
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 11.800 tdw
Navahoe p1
Schiffsdaten
Eigner Anglo-American Oil Company, Belfast (London)
Bauwerft Harland & Wolff, Belfast
Stapellauf 1907
Verbleib Im Sommer 1936 vor Venezuela versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 145,16 m (Lüa)
Breite 18,36 m
Vermessung 7718 BRT
Takelung und Rigg
Takelung Schoner
Anzahl Masten 6
Anzahl Segel 7
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 9250 tdw

Der Tankdampfer Iroquois und der Sechsmast-Tanksegelschoner Navahoe bildeten zusammen das Horse and Cart (deutsch: Pferd und Wagen).

Das Horse and Cart

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1908 setzte die Anglo-American Oil Company einen ungewöhnlichen Schleppzug in Fahrt. Er bestand aus einem Tankdampfer mit einem Sechsmast-Tanksegler als Anhang. Das Gespann wurde in den folgenden Jahren als „Horse and Cart“ bekannt. Beide Fahrzeuge wurden von der Belfaster Werft Harland & Wolff gebaut.

Der Tankdampfer Iroquois zählte beim Bau zu den größten Tankschiffseinheiten weltweit und war grundsätzlich als herkömmliches Tankschiff mit weit vorne angeordnetem Deckshaus und achterer Maschinenanlage ausgelegt. Die Antriebsanlage leistete rund 5000 Pferdestärken, was eine Sologeschwindigkeit von elf bis zwölf Knoten ermöglichte. Darüber hinaus besaß das Schiff aber eine Dampfschleppwinde zur Aufnahme einer rund 18 Zentimeter starken Schleppleine. Die Schleppleinenspannung wurde hierbei durch ein Dampfventilsystem gesteuert.

Der Tanksegler Navahoe war ein Sechsmast-Schoner ohne Topsegel. Auch die Navahoe verfügte über eine Dampfmaschinenanlage, diese beaufschlagte aber keine Antriebsanlage, sondern war ausschließlich zum Betrieb der Ladungspumpen und der Tankheizung sowie zum Antrieb der dampfbetriebenen Segelwinden gedacht. Die Besegelung war ihrerseits nicht für den regulären Segelbetrieb gedacht, sondern für den Fall eines Bruches der Schleppverbindung.

Der Schleppzug unternahm seine erste Ausreise von Belfast zu den Vereinigten Staaten am 1. März 1908. Nahezu ein Jahrzehnt, bis zum Ende der 148sten Reise am 30. Mai 1917, verblieb das Horse and Cart auf diesem Fahrtgebiet. Dabei erreichte der Schleppzug durchschnittliche Geschwindigkeiten von etwa neun Knoten. Aufgrund der fehlenden Eignung zum Betrieb innerhalb der Konvois des Ersten Weltkriegs befuhren Iroquois und Navahoe von Juni 1917 bis November 1918 für sechzehn Reisen die Route von Texas nach Halifax, wobei durchschnittlich sogar zehn Knoten erreicht wurden. Am Heiligabend 1918 trat das Horse and Cart seine erste Nachkriegsreise von Baton Rouge nach London an und verblieb bis zum 17. September 1930 auf der Route von Baton Rouge zur Themse.

Weitere Karrieren

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Nach 23 Jahren trennten sich die Wege des bemerkenswerten Schiffspaares. Die Navahoe wurde danach für einige Jahre als schwimmendes Tanklager an der Mündung des San Juan River im Osten Venezuelas eingesetzt, wo es als vorgelagerte Station des Ölterminals in Caripito diente. Große Tanker luden zunächst in Caripito und toppten ihre Ladung anschließend an der Navahoe auf. Nach einer Verbesserung der venezolanischen Umschlageinrichtungen wurde die Navahoe nicht mehr benötigt, woraufhin man sie im Sommer 1936 hinaus auf See schleppte und dort versenkte.

Die Iroquois wurde bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs weiterbetrieben, wobei sie auch während der späteren Solokarriere des Öfteren für Seeverschleppungen oder Sonderaufgaben, wie der Verlegung von Pipelines vor Tripolis und Haifa eingesetzt wurde. Im Dezember 1946 erwarb schließlich der Schiffsabbrecher Arnott Young aus Dalmuir das altgediente Schiff und verschrottete es im ersten Quartal 1947 bei seinem Tochterunternehmen West of Scotland Shipbreaking in Troon.