Irving Pichel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Irving Pichel (* 24. Juni 1891 in Pittsburgh, Pennsylvania; † 13. Juli 1954 in Hollywood, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Filmregisseur.

Irving Pichel studierte an der Harvard University und war anschließend als Theatermanager tätig. Unter anderem leitete er das Theater des Bohemian Clubs in San Francisco und gründete 1923 das Berkeley Playhouse in Berkeley, wo er bis 1926 als Direktor und Regisseur fungierte.[1] In den späten 1920er-Jahren studierte Pichel Schauspiel am Pasadena Playhouse und spielte dort unter brillanten Kritiken die Titelrolle in Eugene O’Neills Stück Lazarus Laughed.

Wie viele sprecherfahrene Theaterschauspieler wurde Pichel mit dem Beginn des Tonfilmes nach Hollywood gelotst und machte dort 1930 sein Filmdebüt. Er wurde meistens in Nebenrollen als Charakterdarsteller eingesetzt. Häufiger spielte er Schurkenrollen, so als Fagin in Oliver Twist (1933) oder als Diener Sandor im Horrorfilm Draculas Tochter (1936).[2]

Parallel zu seinen Filmrollen begann Pichel, als Filmregisseur zu arbeiten. 1932 saß er erstmals auf dem Regiestuhl, als er bei Graf Zaroff – Genie des Bösen der Co-Regisseur von Ernest B. Schoedsack war. In den folgenden Jahren drehte er vor allem B-Filme, die bis auf She – Herrscherin einer versunkenen Welt nicht lange in Erinnerung blieben. Nach seiner Verpflichtung für 20th Century Fox stieg die Qualität seiner Filme und mehrere wurden bei den Oscars berücksichtigt.[2] Mehrfach inszenierte er Filme mit religiöser Thematik wie The Great Commandment, Martin Luther und Day of Triumph. Für seinen Science-Fiction-Film Endstation Mond wurde Pichel auf der Berlinale 1951 mit dem Bronzenen Bären ausgezeichnet.

Nachdem seine Karriere als Filmregisseur an Fahrt gewonnen hatte, war Pichel nur noch sporadisch als Schauspieler tätig; manchmal trat er in kleinen Rollen in seinen eigenen Filme auf. Außerdem war er als Sprecher fürs Radio tätig und war als Erzählerstimme in John Fords Filmen So grün war mein Tal und Der Teufelshauptmann zu hören.

Pichel war mit Violette Wilson, Schwester der Schauspielerin Viola Barry und Tochter des ehemaligen Bürgermeisters von Berkeley, verheiratet. Pichel starb am 13. Juli 1954 im Alter von 63 Jahren an Herzversagen in Hollywood.

Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Schauspieler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Irving Pichel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Berkeley Daily Gazette - Google News Archive Search. Abgerufen am 30. Dezember 2020.
  2. a b Hal Erickson: Irving Pichel (Memento vom 10. April 2017 im Internet Archive) bei AllMovie (englisch)