Isabaten
Die Isabaten (Tamascheq I-săbăt-ăn, I-səbət-ən, Singular E-săbăt, E-səbət) waren ein antikes Volk in der Sahara in Nordafrika. Die Isabaten werden erstmals in einem Siegesbericht des ägyptischen Pharaos Ramses III. (um 1184–1152 v. Chr.) als 3(m?)-s3-b3-t3[1] erwähnt. Zuvor waren sie gemeinsam mit anderen libyschen Stämmen in Ägypten eingefallen, wurden aber von Ramses besiegt. Unter den Namen Ἀσβύσται Asbystai (Herodot)[2], Ἀσβῦται Asbytai/Ἀσβῆται Asbetai (Claudius Ptolemäus)[3] und Hasbitae (Plinius der Ältere)[4] wurden sie dann von verschiedenen antiken Autoren erwähnt und in der Cyrenaica, abseits vom Meer, lokalisiert. Im 1. Jahrtausend n. Chr. scheinen die Isebeten in das Ahaggar-Gebirge im südlichen Algerien gewandert zu sein, wo sie gegen Ende des 1. Jahrtausends von den ankommenden Tuareg unterworfen wurden. In der heutigen mündlichen Überlieferung der Tuareg erscheinen die Isabaten in verschiedenen Anekdoten, die sie als dumme, der Metallverarbeitung unkundige Jäger und Hirten, und ihre Sprache als fehlerhaftes Tamascheq charakterisieren. Allerdings behaupten Teile des Tuareg-Stammes der Dag-Ghali, von den Isabaten abzustammen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jehan Desanges: Catalogue des tribus africaines de l’antiquité classique à l’ouest du Nil. Universite de Dakar, Dakar 1962.
- Charles de Foucauld: Dictionnaire touareg-francais. 4 Bände. Imprimerie Nationale de France, Paris 1951–1952 (zu den Isabaten: Band II, S. 533–537 und Band IV, S. 1803).
- Paul Pandolfi: Les Touaregs de l’Ahaggar (Sahara algérien). Parenté et résidence chez les Dag-Ghali. Karthala, Paris 1998, ISBN 2-86537-821-7.
- Karola Zibelius: Afrikanische Orts- und Völkernamen in hieroglyphischen und hieratischen Texten (= Beihefte zum Tübinger Atlas des vorderen Orients. Reihe B, Nr. 1). Reichert, Wiesbaden 1972, ISBN 3-920153-18-9.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Papyrus Harris I 77, 3.
- ↑ Herodot, Historien 4,170.
- ↑ Claudius Ptolemäus, Geographikè Hyphégesis 4,4.
- ↑ Plinius der Ältere, Naturgeschichte 5,5.