İşhan

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İșhan
Die Kirche des Klosters İșhan
Die Kirche des Klosters İșhan

Die Kirche des Klosters İșhan

Baujahr: 7. Jahrhundert
Lage: 40° 47′ 8,3″ N, 41° 44′ 49,1″ OKoordinaten: 40° 47′ 8,3″ N, 41° 44′ 49,1″ O
Standort: Yusufeli
Artvin, Türkei
Zweck: georgisch-orthodoxe Kirche

İșhan, Ischkani oder Ischchan (georgisch იშხანი, armenisch Իշխան, vom armenischen Wort für „Prinz“; türkisch İșhan) ist ein aufgelassenes christliches Kloster auf dem Gebiet der heutigen türkischen Provinz Artvin.

Das Kloster war eines der wichtigen geistlichen Zentren im mittelalterlichen Tajk, später Tao-Klardschetien. Die erste Kirche wurde vom armenischen Katholikos Nerses III. dem Erbauer im 7. Jahrhundert errichtet,[1][2] der selbst aus dem Dorf Ischchan in Tajk stammte und als Nerses III. Ischchanezi bekannt ist.[3][4][5]

Die Kirche bestand im Grundriss aus vier Konchen, einer zentralen Kuppel und vier sternförmig angeordneten Apsiden. Sie wurde während der arabischen Invasionen des 7. Jahrhunderts verwüstet.[6]

In der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts wurde die Kirche nach der arabischen Eroberung aufgegeben, und Saba Ischchneli, einer der Anhänger Gregors von Chandsta, erneuerte sie in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts. In der mittelalterlichen georgischen Heiligenvita des Gregor von Chandsta wird die Kirche wie folgt erwähnt:

„Durch den Willen Gottes wurde Saba Bischof von Ischchan, mit der Herrschaft über den Bischofssitz und die Kathedrale, die vom heiligen Nerses, dem Katholikos Armeniens, erbaut wurde. Diese war viele Jahre verwüstet und verwaist. Nun wurde sie vom hl. Saba wiedererrichtet, mit der Hilfe jener frommen Prinzen, und Ischchan kam zu immerwährender Blüte für alle Zeiten.“[2]

Die Form von Sabas restaurierter Kirche ist unklar. Ihre vier Konchen entsprachen der Kathedrale von Zvart'not und der späteren Kirche von Bana,[7] möglicherweise war es eine dreischiffige Basilika, die den Ostteil der heutigen Kirche ausfüllte[8].

  • Mine Kadiroğlu: The architecture of the Georgian church at İşhan. Lang, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-631-42828-6.
Commons: Ishkhani – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. THE MONASTERY OF ISHAN (PDF-Datei)
  2. a b GREGORY OF KHANDZTA & THE GEORGIAN NATIONAL REVIVAL. In: georgianweb.com. Abgerufen am 5. Januar 2015.
  3. Robert W. Thomson, J. Howard-Johnston: The Armenian History attributed to Sebeos (Translated Texts for Historians, Bd. 2), Liverpool 1999, S. 140.
  4. Nerses I–IV – Catholic Encyclopedia. In: catholic.org. Abgerufen am 5. Januar 2015.
  5. Rouben Paul Adalian: Historical Dictionary of Armenia. Scarecrow Press, 2010, ISBN 978-0-810-87450-3, S. PR35. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. Datur: Ishan yeni ingilizce (PDF; 2,4 MB)
  7. Sirarpie Der Nersessian: III. Armenian Architecture. In: Dies.: Armenia and the Byzantine Empire. Cambridge, MA., 1945, S. 55–83
  8. Wachtang Djobadze: Early Medieval Georgian Monasteries in Historic Tao, Klardjetʿi and Šavšetʿi. (Forschungen zur Kunstgeschichte und christlichen Archäologie, XVII) Franz Steiner, Stuttgart 1992, S. 194