Issumer Turm
Der Issumer Turm ist ein ehemaliger Wohnturm und Wahrzeichen des Krefelder Vorortes Linn. Der denkmalgeschützte[1] Bau steht an der Ecke Mauerstraße/Issumer Straße.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Turm wurde im 14. Jahrhundert als sogenanntes Burgmannshaus (kleine Turmburg mit Hofgebäuden) erbaut und ist benannt nach seinen wahrscheinlich ersten Lehnsträgern – den aus dem Geldrischen stammenden Rittern von Issum.[2] Erster belegter Lehnsnehmer war jedoch 1430 Simon von Aldenbrüggen.[3] In dem ehemaligen Burglehn des kurkölnischen Linn saßen anschließend Mitglieder der verschiedensten rheinischen Adelsgeschlechter, darunter die Herren von Brempt, Eyll, Preuth, von der Warth, von Nievenheim und von Hallberg. Nachdem der Turm in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts baulich verändert worden war, verkaufte der letzte adlige Eigentümer des Turmes, der Graf Konstantin von Hallberg, das Anwesen 1854 an einen Linner Schreinermeister[4]. Dessen Erben verkauften den Issumer Turm 1908 an die Stadt Krefeld.[5] Der Issumer Turm und seine Nebengebäude befinden sich seit 2010 wieder in Privatbesitz.[6] Am 6. April 2016 meldete die Presse, das Anwesen stehe wieder zum Verkauf.[7]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Turm besitzt einen rechteckigen Grundriss und im Erdgeschoss 1,10 Meter[2] dicke Mauern. Seine drei Geschosse erheben sich über einem Kellergewölbe und sind von einem Mansarddach abgeschlossen. Der Bau markiert die südöstliche Ecke eines rechteckigen Hofs. Ihm schließt sich nach Westen – an die ehemalige Stadtmauer gelehnt – ein einstöckiger Trakt auf hohem Sockelgeschoss an, das Wohnhaus des Gebäudeensembles. Parallel zu diesen beiden Bauten liegt nördlich davon das Torhaus. Sein auffälligstes Bauteil ist die rundbogige Tordurchfahrt, die von einem barocken Schweifgiebel aus dem Jahr 1775 bekrönt ist.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Städte und Kreise Gladbach und Krefeld (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 3, Abt. 4). L. Schwann, Düsseldorf 1896, S. 144 (online).
- Richard Klapheck: Die Baukunst am Nieder-Rhein. Bagel, Düsseldorf 1916, S. 117–118 (online).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Denkmalliste der Stadt Krefeld ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 209 kB), Stand 01/2011.
- ↑ a b P. Clemen: Die Kunstdenkmäler der Städte und Kreise Gladbach und Krefeld, S. 144.
- ↑ Angabe gemäß Informationstafel am Objekt
- ↑ Informationen zum Bakenhof und zum Issumer Turm ( vom 12. November 2010 im Internet Archive).
- ↑ Eintrag zu Issumer Turm in der privaten Datenbank Alle Burgen.
- ↑ Daniel Gonzales: Der Issumer Turm in Linn ist verkauft. In: Westdeutsche Zeitung. Online-Ausgabe vom 30. Oktober 2008.
- ↑ Peter Stirken: Sotheby's verkauft Linner Turmburg für 1,7 Millionen Euro. In: Rheinische Post. Online-Ausgabe vom 6. April 2016.
Koordinaten: 51° 19′ 59,3″ N, 6° 38′ 24,2″ O