Itako (Schamanismus)
Itako (jap. イタコ) ist eine blinde Schamanin in der Region Tōhoku in Japan. Mit Hilfe eines Rituals namens Kuchiyose (口寄せ, „Mundherbeirufung“) werden die Geister der Toten, der Ikiryō (Seelen von Lebenden, die ihren Körper verlassen haben), der Kami des Shintō und Buddhismus usw. herbeigerufen, im eigenen Körper aufgenommen und ihnen dadurch eine Stimme gegeben. Itako sind zwar meist mit bestimmten Tempeln oder Schreinen assoziiert, jedoch keiner Religion explizit zugeordnet.
Für das Ritual benötigt die Schamanin drei Hilfsmittel: den mit einem Stöckchen auf die Saite geschlagenen einsaitigen Musikbogen azusa yumi, den Rosenkranz irataka-juzu und eine Figur der Volksgöttin Oshirasama[1].[2]
Alljährlich kommen zwischen dem 20. und 24. Juli während des Osore-zan-Taisai in Mutsu im Itako-machi („Itako-Viertel“) viele Itako in Zelten zusammen und bieten ihre Dienste an.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carmen Blacker: The Catalpa Bow: A Study of Shamanistic Practices in Japan. Allen & Unwin, London 1975
- János Kárpáti: Music of Female Shamans in Japan. In: Studia Musicologica, Band 54, Nr. 3, September 2013, S. 225–256
- Alan L. Miller: Myth and gender in Japanese shamanism: The itako of Tohoku. In: History of Religions, Band 32, Nr. 4, Mai 1993, S. 343–367
- Marianna Zanetta: The Itako of Tōhoku: Between Tradition and Change. In: Stefania Palmisano, Nicola Pannofino (Hrsg.): Invention of Tradition and Syncretism in Contemporary Religions. Palgrave Macmillan, London 2017, S. 29–50
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kawamura Kunimitsu: The Life of a Shamaness: Scenes from the Shamanism of Northeastern Japan. Folk Beliefs in Modern Japan. Institute for Japanese Culture and Classics, Kokugakuin University, 1994
- Ikegami Yoshimasa: Local Newspaper Coverage of Folk Shamans in Aomori Prefecture. Folk Beliefs in Modern Japan. Institute for Japanese Culture and Classics, Kokugakuin University, 1994
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Oshirasama. Encyclopedia of Shinto
- ↑ Marianna Zanetti, 2017, S. 35, 47