Iyataoua
Iyataoua (auch: Yataoua, Yatawa) ist ein Dorf in der Stadtgemeinde Tessaoua in Niger.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das von einem traditionellen Ortsvorsteher (chef traditionnel) geleitete Dorf liegt am rechten Ufer des Trockentals Goulbi El Fadama. Es befindet sich rund acht Kilometer südwestlich des urbanen Zentrums von Tessaoua, der Hauptstadt des gleichnamigen Departements Tessaoua in der Region Maradi. Weitere Siedlungen in der Umgebung von Iyataoua sind Gounaka im Osten, Madobi im Südosten, Guidan Zougaou im Süden, Jikata im Südwesten und Maïguigé im Westen.[1]
Iyataoua ist Teil der Übergangszone zwischen Sahel und Sudan. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt hier zwischen 400 und 500 mm.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf wurde Ende des 16. Jahrhunderts von Auswanderern aus Kukawa, der Hauptstadt von Bornu, gegründet. Bornu befand sich damals im Niedergang und zahlreiche Bewohner flüchteten vor den Kriegshandlungen in andere Gegenden. Seinen jetzigen Standort hat das Dorf seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Die früheren Standorte hießen Kandamka und Kukoki. Der Ortsname Iyataoua kommt aus der Sprache Hausa und bedeutet „mein Hals“. Er bezieht sich darauf, dass einer der Gründer die Kosten für ein Brautgeschenk nicht aufbringen konnte und stattdessen seinen Hals anbot.[3]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Volkszählung 2012 hatte Iyataoua 1060 Einwohner, die in 138 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 751 in 96 Haushalten[4] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 331 in 38 Haushalten.[5]
Im Dorf leben hausasprachige Kanuri.[3] Die Zone entlang des Trockentals gehört zu den am dichtesten besiedelten und zugleich zu den ärmsten Nigers, mit erhöhter Unterernährung.[2]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die wirtschaftlichen Aktivitäten der Bevölkerung umfassen Viehzucht, Ackerbau, Handel und saisonale Arbeitsmigration in andere Gegenden. Es werden vor allem Hirse, Sorghum, Augenbohnen und Erdnüsse angebaut. Eine Handvoll Gärtner züchtet Obst und Gemüse am Ufer des Goulbin Kaba.[3]
Durch Iyataoua führt die asphaltierte Nationalstraße 1, die längste Fernstraße Nigers.[6] Es gibt eine Grundschule und ein Alphabetisierungszentrum im Dorf.[3]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 306, archiviert vom am 24. September 2015; abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
- ↑ a b Damien Hauswirth, Hassane Yayé, Abdoulaye Sambo Soumaila, Badamassi Djariri, Issaka Lona, Malam Boukar Abba: Appui à la formulation concertée de la SPN2A pour la République du Niger. Identification et évaluation des options d’agriculture intelligente face au climat prioritaires pour l’adaptation face aux changements climatiques au Niger. Volume 2 : Annexes. Ministère de l’Environnement, de la Salubrité Urbaine et du Développement Durable / Ministère de l’Agriculture et de l’Elevage / Conseil National de l’Environnement pour un Développement Durable / Haut-Commissariat à l’Initiative 3N / AFD / Facilité Adapt’Action / Baastel – BRL – ONFI, Niamey / Brüssel 2020, S. 7 und 43 (spn2a.org [PDF; abgerufen am 18. Oktober 2024]).
- ↑ a b c d Mahamadou Ali, Malam Sully Azara, Andrea Ballocca, Carlo Carozzi, Christiane Mamosso, Maurizio Tiepolo, Issoufou Wata: Étude prospective afin d’évaluer les tendances des secteurs LCD-GRN : régions de Tillabéri et de Maradi à l’horizon 2025. (PDF) Conseil National de l’Environnement pour un Développement Durable (CNEDD), Cabinet du Premier Ministre, République du Niger, 17. Dezember 2004, S. 149, abgerufen am 18. Oktober 2024 (französisch).
- ↑ Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, archiviert vom am 2. Februar 2012; abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
- ↑ Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 199 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 2. April 2023]).
- ↑ Sahia Ibrahim Baoulé Balarabé, Seyni Soumana Samba, Guillaume Poirel: Annuaire Statistique du Ministère de l’Équipement 2016–2020. Edition 2021. Annexe 1: Répertoire des routes. (PDF) Institut National de la Statistique (INS) du Niger, November 2021, S. 65–73, archiviert vom am 26. Januar 2023; abgerufen am 1. Juli 2024 (französisch).
Koordinaten: 13° 40′ N, 7° 57′ O