Ján Levoslav Bella
Ján Levoslav Bella (* 4. September 1843 in Liptovský Mikuláš (Liptau-Sankt-Nikolaus); † 25. Mai 1936 in Bratislava) war ein slowakischer Komponist.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ján Levoslav Bella war das älteste von zehn Kindern des Organisten Johann Ignatz Bella und seiner Ehefrau Theresia Veselovská.
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Levoča, den ihm der Zipser Bischof ermöglichte[1], studierte Bella in Banská Bystrica katholische Theologie und zwei Jahre in Wien am Pazmaneum Komposition bei Simon Sechter, der auch Schuberts und Bruckners Lehrer war.
1866 wurde er in Banská Bystrica zum Priester geweiht. 1870 wurde er Kapellmeister in Kremnitz.
Von 1881 bis 1921 war er Stadtkantor und Dirigent in Hermannstadt/Siebenbürgen, wo er zum protestantischen Glauben übertrat und heiratete. Dort komponierte er neben Messen und anderer Sakralmusik sein bedeutendstes Werk, die Oper (Kováč Wieland – Wieland der Schmied, 1926), eine Sinfonische Dichtung, sowie Streichquartette und -quintette, Klavier- und Violinstücke und Lieder.
Im Jahr 1921 übersiedelte er nach Wien zu seiner Tochter Augusta. Ab 1928 lebte er in Bratislava. Nach Ausbruch seiner schweren Krankheit zog er sich von der Öffentlichkeit zurück.[1] Er starb 93-jährig und seine sterblichen Überreste wurden am Preßburger Gaistor-Friedhof beigesetzt.
Seine Enkelin ist die Pianistin Dagmar Sturli-Bella.
Würdigung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 1992 in Banská Bystrica gegründete Konservatorium wurde nach Ján Levoslav Bella benannt.
Jan-Levoslav-Bella-Preis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1963 werden in der Slowakei Werke zeitgenössischer Komponisten mit dem Jan-Levoslav-Bella-Preis ausgezeichnet. Unter den ausgezeichneten Komponisten befinden sich u. a. Ján Cikker, Ilja Zeljenka, Vladimír Godár, Peter Machajdík, Roman Berger, Iris Szeghy, Adrián Demoč.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bella Johann Levoslav. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 66.
- Slowakische Musik, 1990, Heft 3–4, Bratislava (Musikinformationszentrum des Slowakischen Musikfonds) 1990.
- Bernd Zimmermann Ein Komponist zwischen den Völkern. Zum 150. Geburtstag von Ján Levoslav Bella (1843-1936). In: Heimatblatt der Karpatendeutschen Landsmannschaft in Österreich, 45. Jg., Folge 1/2, Jänner/Februar 1994, S. 10
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Ján Levoslav Bella – Autor der ersten slowakischen Oper auf Radio Slovakia International vom 23. September 2011, abgerufen am 14. Oktober 2011.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Ján Levoslav Bella im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- J. L. Bella in 'Hudobne centrum' (englisch)
- Werkverzeichnis
Personendaten | |
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NAME | Bella, Ján Levoslav |
KURZBESCHREIBUNG | slowakischer Komponist |
GEBURTSDATUM | 4. September 1843 |
GEBURTSORT | Liptovský Mikuláš |
STERBEDATUM | 25. Mai 1936 |
STERBEORT | Bratislava |