Panzergrenadierbrigade 41

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Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“
— PzGrenBrig 41 —
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Verbandsabzeichen
Verbandsabzeichen
Aktiv 1. Apr. 1991
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Heer Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer Heer
Typ Mechanisierte Brigade
Truppenteile Internes Verbandsabzeichen Stabskompanie Panzergrenadierbrigade 41 Stabs-/Fernmeldekompanie

Internes Verbandsabzeichen des Panzergrenadierbataillons 401 Panzergrenadierbataillon 401
Internes Verbandsabzeichen des Panzergrenadierbataillons 411 Panzergrenadierbataillon 411
Internes Verbandsabzeichen des Panzeraufklärungsbataillons 6 Aufklärungsbataillon 6
Internes Verbandsabzeichen Panzerpionierbataillon 803
Internes Verbandsabzeichen des Versorgungsbataillons 142 Versorgungsbataillon 142
Internes Verbandsabzeichen des PzGrenBtl 908 Panzergrenadierbataillon 908

Stärke ~ 5000 Mann
Unterstellung Verbandsabzeichen 1. Panzerdivision
Sitz des Stabes Wappen von Neubrandenburg Neubrandenburg[1], Mecklenburg-Vorpommern
Spitzname Heer im Nordosten
Motto Fähig zu kämpfen – Bereit zu helfen – Wir im Nordosten
Auszeichnungen Fahnenband
Mecklenburg-Vorpommern (2011)
Website PzGrenBrig 41
Führung
Kommandeur Brigadegeneral Ralf Peter Hammerstein
Stv. Kdr u. Kdr BrigEinh Oberst Arno Josef Schöberl[2]

Die Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ (PzGrenBrig 41) mit Sitz des Stabes in Neubrandenburg ist eine Brigade des deutschen Heeres. Sie ist der 1. Panzerdivision unterstellt. Der Verband bezeichnet sich selbst auch als das „Heer im Nordosten“, denn ihre Truppenteile stehen in Mecklenburg-Vorpommern, dem nördlichen Sachsen-Anhalt und im östlichen Schleswig-Holstein.

Die Brigade stellt schwerpunktmäßig Truppen für Einsätze in nationalen und multinationalen Verbänden mit dem Ziel der Konfliktverhütung und Krisenbewältigung im Rahmen der NATO oder Europäischen Union. Weiterhin erfüllt die Brigade im Angriffsfall Aufgaben zur Landesverteidigung und zur Verteidigung verbündeter NATO-Staaten.

Verbandsabzeichen und Motto

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Das Verbandsabzeichen weist auf die Stationierung im Landesteil Vorpommern hin. Das blau-weiß geteilte Wappenschild zeigt einen roten Greif mit goldfarbenem Schnabel und Klauen. Die Treue und Beständigkeit (Blau) sowie Reinlichkeit und Weisheit (Weiß bzw. Silber) symbolisierenden Farben sind die pommerschen Landesfarben. Der Greif ist das Symbol des pommerschen Fürstenhauses und seit 1212 im Schild der slawischen Fürsten nachgewiesen. Heraldisch bedeutet dieses Fabelwesen eine Mischung aus Löwe und Adler, Stärke, Stolz und Gerechtigkeit. Obwohl das Herzogtum Pommern mehrfach Teilungen hinnehmen musste, wurde der Greif in allen Landesteilen immer im Wappen geführt. Die silberne Kordel mit eingeflochtenen schwarzen Faden ist ungewöhnlich für die meisten Brigaden. In der „alten“ Bundesrepublik war diese Form der Umrandung nur typisch für Divisionen. Das Motto der Brigade lautet „Fähig zu kämpfen – Bereit zu helfen – Wir im Nordosten“.[3][4]

Gliederung der Brigade vor Neuausrichtung

Die Geschichte der Brigade begann mit der Auflösung der Nationalen Volksarmee der DDR 1990. Aus den von der 9. Panzerdivision der NVA übernommenen Teilen wurde 1991 die Heimatschutzbrigade 41 „Vorpommern“ in Eggesin, Mecklenburg-Vorpommern aufgestellt. 1994 wurde das letzte NVA-Gerät abgegeben, die Brigade 1995 in Panzergrenadierbrigade 41 umbenannt und der NATO unterstellt.

1997 half die Brigade beim Oderhochwasser. 2002 verlegte der Stab nach Torgelow und wurde auch beim Elbehochwasser 2002 im Katastrophenschutz eingesetzt.

2007 wechselte die Unterstellung der Brigade von der 14. Panzergrenadierdivision zur 13. Panzergrenadierdivision. 2007 wechselte die Unterstellung des Panzerpionierbataillon 803 (Havelberg)[5] von der aufgelösten Panzergrenadierbrigade 1 zur Panzergrenadierbrigade 41.

Mit Auflösung der 13. Panzergrenadierdivision Mitte 2013 wurde die Panzergrenadierbrigade 41 der 1. Panzerdivision unterstellt.

Ausgelöst durch den Angriffskriegs Russland gegen die Ukraine wird das Heer seit April 2023 erneut einer umfassenden Umgliederung unterzogen. Im Rahmen dieser Maßnahmen wird u. a. damit begonnen die Mittleren Kräfte als neue Kräftekategorie einzuführen[6], deren Kern die Panzerbrigade 21 „Lipperland“ in Augustdorf, sowie die Panzergrenadierbrigade 41 bilden werden. Die Brigade hat in diesem Zusammenhang ihr Jägerbataillon 413 an die Panzerbrigade 21 abgegeben. Darüber hinaus ist geplant, dass die Schützenpanzer Marder in den Jahren 2024 und 2025 durch gepanzerte Radfahrzeuge ersetzt werden.[7]

Seit 1996 wurde die Brigade bei IFOR, SFOR, KFOR und der UN-Beobachtungsmission in Georgien (UNOMIG), eingesetzt. 2005/2006 folgte die Verwendung als 13./4. Einsatzkontingent KFOR/EUFOR; 2007/2008 war die Brigade im Rahmen der ISAF-Mission als 15. deutsches Einsatzkontingent in Afghanistan eingesetzt; 2009 stellte sie wieder für ein Jahr die Kräfte für den KFOR-Einsatz im Kosovo.

Im Jahr 2016 stellte das Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ 120 Soldaten in einer gemischten Aufklärungskompanie für das erste deutsche Einsatzkontingent MINUSMA in Mali.[8] Das Panzergrenadierbataillon 401 aus Hagenow stellte einen QRF-Zug auf TPz Fuchs.

In der zweiten Jahreshälfte 2018 stellten Teile des Panzergrenadierbataillons 401 die Schutzkompanien im Regional Command North der Resolute Support-Mission in Masar-I-Sharif in Afghanistan, zum Schutz der Ausbilder bei der Ausbildung der afghanischen Streitkräfte.[9][10]

Teile des Panzergrenadierbataillons 411 sowie des Jägerbataillons 413 stellten in der zweiten Jahreshälfte 2019 das Schutzbataillon Regional Command North im Resolute Support-Mission in Masar-I-Sharif in Afghanistan.[11] Die Schutzkräfte sind im gesamten Bereich des RC North, so auch in Kunduz[12] und Meymaneh[13] eingesetzt.

Das Panzergrenadierbataillon 401 aus Hagenow entsandte im Juni 2020 200 Soldaten nach Afghanistan für das multinationale Schutzbataillon Regional Command North mit dem Auftrag, gemeinsam mit den in Deutschland ausgebildeten georgischen Schutzkräften Einrichtungen und Ausbilder bei der Ausbildung der afghanischen Streitkräfte in Nordafghanistan zu schützen.[14]

Liste der Kommandeure

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Nr. Name von bis
14. Brigadegeneral Ralf Peter Hammerstein[15] 18. April 2024
13. Brigadegeneral Christian Nawrat 18. Januar 2021 18. April 2024
12. Brigadegeneral Andreas Durst 10. April 2018 18. Januar 2021
11. Brigadegeneral Oliver Kohl 01. Januar 2016 10. April 2018
10. Brigadegeneral Jürgen-Joachim von Sandrart 23. August 2013 01. Januar 2016
09. Brigadegeneral Andreas Marlow 01. Juli 2011 23. August 2013
08. Brigadegeneral Benedikt Zimmer 04. Mai 2009 30. Juni 2011
07. Brigadegeneral Klaus von Heimendahl 24. Juli 2007 04. Mai 2009
06. Brigadegeneral Josef Niebecker 01. Februar 2004 24. August 2007
05. Brigadegeneral Hans-Lothar Domröse Januar 2000 31. Januar 2004
04. Brigadegeneral Wolfgang Otto Januar 1999 Dezember 1999
03. Brigadegeneral Ernst-Heinrich Lutz 01. Oktober 1994 Dezember 1998
02. Brigadegeneral Werner Widder 01. April 1992 30. September 1994
01. Brigadegeneral Hans-Peter von Kirchbach 01. April 1991 31. März 1992

Einzelnachweise

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  1. Brigade-Stab nach Neubrandenburg umgezogen. NDR, 27. Mai 2014, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 16. Juni 2014.@1@2Vorlage:Toter Link/www.ndr.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  2. Handbuch der Bundeswehr und der Verteidigungsindustrie 2024. Bernard & Graefe in der Mönch Verlagsgesellschaft, Bad Neuenahr-Ahrweiler 2024, ISBN 978-3-7637-6298-9, S. 192.
  3. Mirko Hertrich, Frank Wilhelm: „Die Zeit in Eggesin und Neubrandenburg hat mein ganzes Leben geprägt“. In: dbwv.de. Deutscher Bundeswehrverband, 3. August 2021, abgerufen am 16. Februar 2022.
  4. Transkription Nawrat. In: bundeswehr.de. 4. Mai 2021, abgerufen am 16. Februar 2022.
  5. Panzerpionierbataillon 803 in Havelberg. In: deutschesheer.de. Bundeswehr, 17. Januar 2018, abgerufen am 4. März 2018.
  6. Peter Müller: Neue Kategorie im Kampf: Die Mittleren Kräfte. In: www.bundeswehr.de. 8. März 2023, abgerufen am 9. April 2023.
  7. Bundeswehr: Größte Heereseinheit in MV wird umstrukturiert. In: Norddeutscher Rundfunk (www.ndr.de). 4. Oktober 2023, abgerufen am 1. November 2023.
  8. Susanne Peyronnet: Aufklärer auf dem Sprung nach Mali. In: ln-online.de. Lübecker Nachrichten, 29. Januar 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.
  9. Hagenower Grenadiere in den Einsatz verabschiedet. In: deutschesheer.de. PIZ Deutsches Heer, 3. Juli 2018, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. Juni 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.deutschesheer.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  10. Aus Afghanistan zurück nach Hagenow. In: einsatz.bundeswehr.de. PIZ Einsatzführungskommando Bundeswehr, 20. August 2018, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. Juni 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.einsatz.bundeswehr.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  11. Abschlussübung: Zertifiziert und zum Einsatz in Afghanistan bereit. In: deutschesheer.de. PIZ Deutsches Heer, 18. Juni 2019, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. Juni 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.deutschesheer.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  12. Erfolgskontrolle bei der Beratermission in Afghanistan. In: einsatz.bundeswehr.de. PIZ Einsatzführungskommando, 14. Mai 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Mai 2019; abgerufen am 27. Juni 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.einsatz.bundeswehr.de
  13. Ein wachsames Auge über Meymaneh. In: einsatz.bundeswehr.de. PIZ Einsatzführungskommando, 26. Juni 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juli 2019; abgerufen am 27. Juni 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.einsatz.bundeswehr.de
  14. Grenadiere bereit für den Afghanistaneinsatz. In: bundeswehr.de. PIZ Deutsches Heer, 20. Mai 2020, abgerufen am 17. Juni 2020.
  15. Soldaten und Demonstranten auf Neubrandenburgs Markt. 18. April 2024, abgerufen am 19. April 2024.

Koordinaten: 53° 32′ 34,4″ N, 13° 16′ 43,4″ O