Jüdische Gemeinde Königsfeld

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Die jüdische Gemeinde Königsfeld im rheinland-pfälzischen Landkreises Ahrweiler bestand von 1847 bis in die 1930er Jahre. Ab 1847 war sie Sitz des Synagogenbezirks Königsfeld.

Obwohl erst im Jahr 1599 eine in Königsfeld ansässige jüdische Familie erwähnt wird, ist anzunehmen, dass bereits im 14. Jahrhundert Juden dort siedelten. Denn bereits im Jahr 1336 erhielten die Burggrafen von Landskron das Recht insgesamt bis zu 12 Juden die Erlaubnis zu erteilen, sich auf ihrem Gebiet als Schutzjuden niederzulassen. Auch im 17. und 18. Jahrhunderte werden vereinzelt am Ort ansässige Juden urkundlich erwähnt. Obwohl die Zahl der in Königsfeld lebenden Juden im Laufe der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zunahm, gehörten die jüdischen Einwohner zur jüdischen Gemeinde Niederzissen. Im Jahr 1847 wurde Königsfeld zum Sitz des Synagogenbezirks Königsfeld der auf der Grundlage des preußischen Judengesetzes neu gegründet wurde. Ab diesem Zeitpunkt gehörten auch die in Dedenbach und Schalkenbach ansässigen Juden zur jüdischen Gemeinde Königsfeld. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts kam es, wie in vielen Landgemeinden, zu Auswanderungen, vorwiegend in die Vereinigten Staaten sowie zur Abwanderung in Folge der zunehmenden Industrialisierung in die Städte. Dies hatte zur Folge, dass die Mitgliederzahl der jüdischen Gemeinde zurückging. Ab 1933, nach der Machtergreifung Adolf Hitlers, wurden die jüdischen Einwohner immer mehr entrechtet. Zudem kam es immer wieder zu antijüdischen Aktionen, was dazu führte, dass weitere Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft Königsfeld verließen. Wann die letzten jüdischen Einwohner den Ort verließen oder ob, wann und wohin sie deportiert wurden, ist nicht bekannt.[1][2][3]

Entwicklung der jüdischen Einwohnerzahl

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Jahr Juden Jüdische Familien Bemerkung
1808 19
1853 17
1856 17 4
1871 22
1895 19
1925 14
1933 14

Quelle: alemannia-judaica.de[1]; jüdische-gemeinden.de;[2]; „… und dies ist die Pforte des Himmels“[3]

Die Synagoge wurde ca. 1840 eingerichtet. Bei den Novemberpogromen 1938 wurde die Synagoge verwüstet und die Inneneinrichtung vernichtet. 1965 wurde das Gebäude abgerissen und an seiner Stelle ein Neubau errichtet.

Die Gemeinde verfügte über eine Mikwe.

Über eine eigene Elementarschule verfügte die jüdische Gemeinde aufgrund der geringen Zahl an Kindern nicht. Der Religionsunterricht fand in der 1840 eingerichteten Synagoge statt. Vermutlich war ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch ein Religionslehrer angestellt, der auch die Aufgaben des Vorbeters und Schochet innehatte. 1856 wird durch den damaligen Bürgermeister berichtet, dass die jüdische Gemeinde neben der Synagoge auch ein Wohngebäude besaß. Dieses „[…] dient dermalen als Versammlungs- und Beratungsort und ist bestimmt für eine Schule“. Als Schule wurde dieses Gebäude, wohl auch auf Grund der zurückgehenden Mitgliederzahlen der jüdischen Gemeinde, nicht genutzt.[1][3]

Die Toten wurden ab ca. 1838 bis ins Jahr 1942 auf dem jüdischen Friedhof Königsfeld beigesetzt.

Opfer des Holocaust

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Das Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945 und die Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer von Yad Vashem führen 32 Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft Bad Breisig und Dedenbach auf (die dort geboren wurden oder zeitweise lebten), die während der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden.[4][5]

  • Stefan Fischbach, Ingrid Westerhoff: „… und dies ist die Pforte des Himmels“. Synagogen Rheinland-Pfalz und Saarland. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Staatliches Konservatoramt des Saarlandes, Synagogue Memorial Jerusalem. (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland, 2). Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2005, ISBN 3-8053-3313-7.
  • Karl Heinz Kurth: Königsfeld, Dedenbach und Schalkenbach. In: Hans Warnecke (Hrsg.): Zeugnisse jüdischen Lebens im Kreis Ahrweiler. ARE-Buchhandlung, Bad Neuenahr-Ahrweiler 1998, ISBN 3-929154-23-4, S. 74–87.

Einzelnachweise

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  1. a b c Königsfeld (Eifel) mit Dedenbach und Schalkenbach (Kreis Ahrweiler). alemannia-judaica.de, abgerufen am 3. Juli 2021.
  2. a b Niederzissen (Rheinland-Pfalz). jüdische-gemeinden.de, abgerufen am 3. Juli 2021.
  3. a b c Stefan Fischbach, Ingrid Westerhoff: „… und dies ist die Pforte des Himmels“. Synagogen Rheinland-Pfalz und Saarland. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Staatliches Konservatoramt des Saarlandes, Synagogue Memorial Jerusalem. (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland, 2). Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2005, ISBN 3-8053-3313-7, S. 219.
  4. Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 3. Juli 2021.
  5. Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer. Yad Vashem – Internationale Holocaust Gedenkstätte, abgerufen am 3. Juli 2021.