Jüdische Gemeinde Polná

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Eingang zum jüdischen Friedhof in Polná
Profanierte Synagoge in Polná

Die Jüdische Gemeinde in Polná (deutsch Polna), einer tschechischen Stadt im Okres Jihlava der Region Vysočina, entstand ab dem 16. Jahrhundert.

Die ersten Juden wurden im 16. Jahrhundert in Polná ansässig. Sie waren als Handelsleute und im Geldverleih tätig. In den 1680er Jahren wurde das jüdische Ghetto mit zwei Toren eingerichtet, das einen wenige Jahre zuvor angelegten Ghettobezirk ablöste. Rund um den heutigen Karlsplatz befanden sich circa 40 Häuser jüdischer Bewohner.

Im Jahr 1899 geriet Polna in die Schlagzeilen, als dort der jüdische Schustergeselle Leopold Hilsner (siehe: Fall Hilsner) für einen angeblichen Ritualmord an einem christlichen Mädchen zum Tode verurteilt worden war.

Als die meisten jüdischen Familien Polna bereits verlassen hatten und ihre Häuser in christliche Händen übergegangen waren, verließ im Jahr 1920 auch der letzte Rabbiner in Polna, David Alt, den Ort.

Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg wurden die noch etwa 40 Juden in Polna nach Theresienstadt deportiert und von dort wurden sie in die Vernichtungslager verschleppt, wo sie ermordet wurden.

Gemeindeentwicklung

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Jahr Juden
um 1715 circa 50 Familien
um 1790 circa 90 Familien
1811 87 Familien
1830 circa 750 Personen
um 1850 circa 750 Personen
1890 238 Personen
1920 85 Personen
1930 51 Personen
um 1940 40 Personen
Commons: Jüdische Gemeinde Polná – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien