Jüdischer Friedhof (Coesfeld)
Der (neue) Jüdische Friedhof Coesfeld ist ein jüdischer Friedhof in Coesfeld. Der Friedhof befindet sich stadtauswärts an der Osterwicker Straße, Nähe Blomenesch, und steht unter Denkmalschutz.
Der Friedhof wurde ab 1896 für Bestattungen genutzt. Die letzte Beisetzung fand 1995 statt. Auf dem Friedhofsgelände sind 47 Grabsteine (Mazewot) erhalten. Auf der zentralen Zuwegung hat die Stadt Coesfeld eine Gedenkstele aufgestellt, mit der an die Verfolgung und Ermordung von jüdischen Bürgern Coesfelds unter der nationalsozialistischen Terrorherrschaft im Dritten Reich erinnert werden soll.[1] Eine weitere Stele wurde in einer Gedenkstunde am 70. Jahrestag der Novemberpogrome am 9. November 2008 vor dem Eingang zum Friedhof neben dem schmiedeeisernen Tor enthüllt. Diese wurde von dem Coesfelder Architekten Paul Schürmann entworfen und weist mit einer Bronzeplatte auf den Friedhof und seine Geschichte hin.[2] Im selben Jahr hat der Heimatverein Coesfeld in einer Bestandsaufnahme sämtliche Grabsteine zu Dokumentationszwecken abfotografieren lassen.[3]
Neben diesem „neuen“ existierte in Coesfeld ein älterer Friedhof der jüdischen Gemeinde an der Stelle des heutigen Gerichtsrings. An diesen Friedhof erinnert heute nur noch ein Grabstein auf dem Grünstreifen zwischen dem Parkplatz der VR-Bank Westmünsterland und dem Gerichtsring. Er wurde von 1678 bis 1896 belegt. 13 Grabsteine des alten Friedhofs wurden auf dem neuen Friedhof wieder errichtet.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 1: Aach – Groß-Bieberau. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08077-2 (Online-Version).
- Norbert Damberg: Ortsartikel Coesfeld, in: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Münster, hg. von Susanne Freund, Franz-Josef Jakobi und Peter Johanek, Münster 2008, S. 262–272 Online-Fassung der Historischen Kommission für Westfalen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der neue jüdische Friedhof in Coesfeld im Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland.
- Der alte jüdische Friedhof in Coesfeld im Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland.
Fußnoten und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Der die Stele zierende hebräische Spruch aus Klgl 1.12 lautet übersetzt etwa „Schauet doch und sehet, ob irgend ein Schmerz sei wie mein Schmerz.“, vgl. Bibel-online.net.
- ↑ Bürgerstiftung Coesfeld: Stele weist auf jüdischen Friedhof hin, abgerufen am 20. November 2019.
- ↑ Dokumentationsprojekt zur Geschichte jüdischen Lebens in Westfalen der Universität Heidelberg.
- ↑ Der alte jüdische Friedhof in Coesfeld im Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland.
Koordinaten: 51° 57′ 18,5″ N, 7° 10′ 37,4″ O