Jürgen Weitkamp

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Jürgen Weitkamp (* 15. Juli 1938 in Bielefeld) ist ein deutscher Arzt und Zahnarzt, Ehrenpräsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe und der Bundeszahnärztekammer sowie Ehrenbürger der UNESCO-Welterbestadt Quedlinburg.[1]

Weitkamp studierte Medizin und Zahnmedizin an der Philipps-Universität Marburg, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Freie Universität Berlin und Johannes Gutenberg-Universität Mainz, absolvierte ein Studium post graduate an der University of Michigan, Ann Arbor (USA), bei Sigurd P. Ramfjord, übernahm 1967 die Zahnarztpraxis seines Vaters Ernst Weitkamp, der während der NS-Zeit u. a. als Lagerzahnarzt im KZ Mauthausen eingesetzt wurde, im ostwestfälischen Lübbecke und wurde 1968 zum Dr. med. und Dr. med. dent. promoviert. Von 1990 bis 2001 führte er als Präsident die Zahnärztekammer Westfalen-Lippe.[1] In dieser Zeit förderte er die Gründung der Zahnärztekammer Brandenburg, initiierte u. a. die Gründung des Zentralinstituts (ZI) für Helferinnenfortbildung und der Stiftung Apollonia zur Förderung präventionsorientierter Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde sowie den Bau der Akademie für Fortbildung (alle Münster). Seit 2001 ist Weitkamp Ehrenpräsident der Zahnärztekammer.

Im November 2000 wurde Weitkamp in Dresden zum Präsidenten der Bundeszahnärztekammer (Berlin) gewählt. Nach seiner Wiederwahl im Jahr 2004 führte er dieses Amt bis 2008.[2] Während seiner Präsidentschaft wurde das "Consilium unabhängiger Wissenschaftler" ins Leben gerufen und der Deutsche Rat für Qualität und Sicherheit von Produkten und Systemen der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. 2003 konnte auf seine Initiative hin erstmals der "Deutsche Zahnärztetag" veranstaltet werden.[3] Im Oktober 2008 wurde Weitkamp zum Ehrenpräsidenten der Bundeszahnärztekammer gewählt. Er ist ferner Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, anderer wissenschaftlicher Gesellschaften und Berufsverbände sowie des Rotary-Clubs Quedlinburg und Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse (2010).[4]

Nach der Wiedervereinigung engagierte sich Weitkamp persönlich und finanziell in der Stadt Quedlinburg in Sachsen-Anhalt. Gemeinsam mit dem Rotary-Club Lübbecke organisierte er zunächst Beratung und Informationsabende für Existenzgründer, vermittelte Praktika und Hospitanzen, lieferte Geräte und Apparate an medizinische Einrichtungen und initiierte Benefizaktionen. Später unterstützte er u. a. die Renovierung und Bestuhlung des Quedlinburger Theaters, ermöglichte die Orgel-Restaurierung in der St. Blasii-Kirche und der Statue des Reformators Melanchthon. Rotary International ernannte ihn 1990 offiziell zum Beauftragten für die Clubgründung in Quedlinburg. Nach einem einstimmigen Ratsbeschluss erhielt Weitkamp am 17. Dezember 2014 die Ehrenbürgerwürde von Quedlinburg.[5]

Einzelnachweise

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  1. a b Neue Westfälische: Zahnmedizin ist eine Topmarke in Deutschland. 15. Juli 2008.
  2. Neue Westfälische: Weitkamp Ehrenpräsident der Zahnärzte. 27. Oktober 2008.
  3. Laudatio von Dr. Helmut B. Engels für Dr. Dr. Jürgen Weitkamp am 2. Juni 2011 (Memento vom 12. Juni 2016 im Internet Archive) In: DT today. 2. Juni 2011, S. 7, abgerufen am 24. Januar 2015 (PDF).
  4. Verdienstkreuz 1. Klasse für Dr. Dr. Jürgen Weitkamp auf zwp-online.info, 21. Februar 2011, abgerufen am 12. Juli 2022.
  5. Festakt 20 Jahre UNESCO-Welterbe Quedlinburg, abgerufen am 31. Januar 2015.