Jānis Lūsis
Jānis Lūsis | |||||||||||||
Nation | Sowjetunion | ||||||||||||
Geburtstag | 19. Mai 1939 | ||||||||||||
Geburtsort | Jelgava, Lettland | ||||||||||||
Sterbedatum | 29. April 2020 | ||||||||||||
Karriere | |||||||||||||
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Disziplin | Speerwurf | ||||||||||||
Bestleistung | 93,80 m | ||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||
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Jānis Lūsis (* 19. Mai 1939 in Jelgava, Lettland; † 29. April 2020 in Riga) war ein lettischer und für die Sowjetunion startender Speerwerfer und Olympiasieger von 1968.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Vater von Jānis Lūsis von plündernden sowjetischen Soldaten erschossen. Lūsis wuchs in Matkule, dem Heimatdorf seiner Mutter, auf. Dort besuchte er die Volksschule, später eine weiterführende Schule in Kandava. Ab 1957 studierte er am Staatlichen Institut für Körperkultur in Riga und nahm gleichzeitig an ersten Leichtathletikwettbewerben teil; erst jetzt begann er mit dem Speerwurf.[1]
Die Karriere von Lūsis als Speerwerfer dauerte bis 1976. In dieser Zeit nahm er an vier Olympischen Spielen teil und errang als einziger Leichtathlet aus Lettland einen kompletten Satz von Medaillen (Stand 2020). Seinen ersten großen Erfolg feierte er mit dem Sieg bei den Europameisterschaften im Jahr 1962, dem drei weitere EM-Titel (1966, 1969, 1971) folgten. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio gewann er die Bronzemedaille, vier Jahre später in Mexiko-Stadt wurde er Olympiasieger. Bei den Spielen von München 1972 schlug ihn in einem legendären Duell der Deutsche Klaus Wolfermann mit 90,48 m um ganze zwei Zentimeter.[2] 1976 in Montreal wurde Lūsis noch einmal Achter. Er war außerdem mehrmals Weltrekordhalter, zuletzt mit der am 6. Juli 1972 in Stockholm geworfenen Weite von 93,80 m. Auch stellte er zwei lettische Rekorde im Zehnkampf auf.[1]
Nach seinem Rücktritt als aktiver Sportler arbeitete Lūsis als Speerwurftrainer. Zuletzt trainierte er unter anderen die Siebenkämpferin Laura Ikauniece.[1] Er war mit der Speerwurfolympiasiegerin von 1960 Elvīra Ozoliņa verheiratet. Ihr gemeinsamer Sohn Voldemārs Lūsis nahm als Speerwerfer an den Olympischen Spielen 2000 und 2004 teil. Jānis Lūsis war mit seinem Olympiakonkurrenten von 1972, Klaus Wolfermann, befreundet.[3][4]
2019 wurde bei Janis Lūsis ein bösartiger Tumor am Kopf diagnostiziert. Er wurde mehrfach operiert; seine Behandlung wurde vom lettischen NOK und vom Olympischen Sozialfonds Lettlands finanziell unterstützt.[5][6] Lūsis starb im April 2020 im Alter von 80 Jahren.[7] In Nachrufen wurde er als „bester Speerwerfer aller Zeiten“ bezeichnet.[8]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1999 wurde Janis Lūsis mit dem lettischen Drei-Sterne-Orden (Kommandeur) ausgezeichnet[9] und 2014 in die IAAF Hall of Fame aufgenommen.[10] Am 24. September 2021 gab die lettische Post eine Serie mit Briefmarken zu Ehren von Lūsis heraus.[11]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andris Staģis: Šķēpa karalis Jānis. 2009 (lettisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jānis Lūsis in der Datenbank von World Athletics (englisch)
- Jānis Lūsis in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Ilmārs Stūriška: “Fantastisks cilvēks, nekad neatteica.” Atvadīsies no leģendārā Jāņa Lūša. 5. Mai 2020, abgerufen am 5. Mai 2020 (lettisch).
- ↑ dpa/sb Lettische Speerwurf-Legende Janis Lusis gestorben, Olympiasieger 1968, auf: leichtathletik.de, vom 30. April 2020, abgerufen am 1. Mai 2020.
- ↑ BR24: Olympischer Geist: Freundschaft über Grenzen hinweg, mehr/wert (ab 0:00:58) auf YouTube, 4. Juli 2022.; BR24: Olympischer Geist: Freundschaft über Grenzen hinweg, mehr/wert (ab 0:04:05) auf YouTube, 4. Juli 2022.
- ↑ Peter Ahrens: Nachruf auf Janis Lusis: Der größte Zweikampf der Speerwurf-Geschichte. In: spiegel.de. 30. April 2020, abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ Romāns Kokšarovs: LŪDZ palīdzību leģendārajam šķēpmetējam Jānim Lūsim. In: nra.lv. 11. März 2020, abgerufen am 1. Mai 2020 (lettisch).
- ↑ Romāns Kokšarovs: Latvijas Olimpiskā komiteja palīdzēs Jānim Lūsim nepieciešamo medikamentu iegādē. In: tautaruna.nra.lv. Abgerufen am 1. Mai 2020 (lettisch).
- ↑ hba/dpa: Olympiasieger von 1968: Lettischer Speerwerfer Janis Lusis ist tot. In: Spiegel Online. 29. April 2020, abgerufen am 29. April 2020.
- ↑ Décès à 80 ans de Janis Lusis, meilleur lanceur de javelot de tous les temps. In: lesoir.be. 29. April 2020, abgerufen am 29. April 2020 (französisch).
- ↑ Janis Nicmanis: Triju Zvaigžņu ordeņa. In: lspa.lv. Abgerufen am 1. Mai 2020 (lettisch).
- ↑ Champion Javelin Thrower joins Hall of Fame. In: latvia.eu. 10. April 2015, abgerufen am 1. Mai 2020.
- ↑ Latvijas Pasts releases a stamp block in honour of Jānis Lūsis, a legendary javelin thrower. In: pasts.lv. Abgerufen am 24. September 2021.
Personendaten | |
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NAME | Lūsis, Jānis |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetisch-lettischer Speerwerfer und Olympiasieger |
GEBURTSDATUM | 19. Mai 1939 |
GEBURTSORT | Jelgava, Lettland |
STERBEDATUM | 29. April 2020 |
STERBEORT | Riga |
- Speerwerfer (Sowjetunion)
- Speerwerfer (Lettland)
- Leichtathletiktrainer (Sowjetunion)
- Olympiateilnehmer (Sowjetunion)
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1964
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1968
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1972
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1976
- Universiadeteilnehmer (Sowjetunion)
- Teilnehmer der Sommer-Universiade 1963
- Olympiasieger (Speerwurf)
- Europameister (Speerwurf)
- Sieger bei den World University Games (Leichtathletik)
- Sowjetischer Meister (Leichtathletik)
- Träger des Drei-Sterne-Ordens (Kommandeur)
- Sowjetbürger
- Lette
- Geboren 1939
- Gestorben 2020
- Mann