J. Bohn & Sohn
J. Bohn & Sohn war eine Druckerei und ein Verlag in Leipzig-Lindenau im 20. Jahrhundert.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Unternehmen geht auf eine Gründung von 1908 zurück. Carl Bohn vertrieb 1910 Luxuspapierwaren in der Georg-Schwarz-Straße 19. 1924 erhielt Jacob Bohn das Souterrain der katholischen Liebfrauenkirche in Lindenau für seine Druckerei J. Bohn Söhne mit der Adresse Karl-Heine-Straße 112.[1] (Außerdem hatte er eine Buch- und Papierhandlung in der Karl-Heine-Straße 110.)
Von 1928 sind einmalig zwei katholische Schriften im Verlag J. Bohn & Sohn feststellbar.[2] Ab 1934 erschien dort ein breiteres Verlagsprogramm von leichter Belletristik und Unterhaltungsliteratur. Der bekannteste Autor war Hans Fallada. Anfang 1945 erschienen die letzten Bücher. (1940 hatte Joseph Berger außerdem den Verlag J. Bohn & Berger gegründet, der einige funktechnische Bücher herausgab und bis 1949 bestand.)
J. Bohn & Sohn wurde ab 1945 nur noch als Druckerei weitergeführt; lediglich 1948 erschien noch ein Buch anlässlich des 40-jährigen Unternehmensjubiläums. In den 1950er (oder 1960er) Jahren wurde die Druckerei in einen halbstaatlichen Betrieb umgewandelt. 1972 wurde sie zwangsverstaatlicht und danach als Volkseigener Betrieb (VEB) unter dem Namen VOB Buch- und Offsetdruck geführt und 1987 unter diesem Namen mit der Druckerei H. F. Jütte zusammengelegt.[3][4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, 1924–1945, mit einigen Erwähnungen
- Leipziger Adreßbücher, 1909–1949
- J. Bohn & Sohn, Leipzig 1938, Verlagskatalog
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dokumente über J. Bohn & Sohn in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Publikationen von J. Bohn & Sohn Booklooker
- Publikationen von J. Bohn & Sohn in der Deutschen Nationalbibliothek
- Publikationen von J. Bohn & Sohn Zeitschriftendatenbank
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Börsenblatt für den deutschen Buchhandel vom 29. September 1924, S. 12895 Digitalisat, Anzeige; siehe auch Geschichte der Liebfrauenkirche, die Räume wurden ab April 1924 vermietet
- ↑ Börsenblatt für den deutschen Buchhandel vom 2. Oktober 1928, S. 8193, 8196 (Digitalisat), Märchen aus dem Liebfrauen-Dom und Marienborn, Zeitschrift des Marienbundes
- ↑ J. Bohn & Sohn KG Deutsche Digitale Bibliothek
- ↑ Kathrin Löffler: St. Benno-Verlag. In: Christoph Links, Siegfried Lokatis, Klaus G. Saur (Hrsg.): Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert. Band 5.2. De Gruyter, Berlin, Boston 2023, Kap. 5.3.9.2, S. 555, Fußnote 36, doi:10.1515/9783110673982.