JS B 3/4

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Die A3T 301–375 der Jura-Simplon-Bahn (JS) ist eine Schlepptender-Dampflokomotive mit einer Dreizylinder-Nassdampf-Verbundmaschine, welcher ab 1896 in der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) in Winterthur gebaut wurde. Die jungen Schweizerischen Bundesbahnen bauten nahtlos an die JS Serie eine weitere Serie nach, sodass diese Baureihe insgesamt 147 Dampflokomotiven umfasste. Die JS Lokomotiven A3T mit den Nummern 301–375 erhielten bei den SBB die Nummern 1601–1675 und die Bezeichnung B 3/4. Die Nachbauten der SBB erhielten die anschliessenden Nummern 1676–1747.

Das Haupteinsatzgebiet dieser Lokomotiven waren Schnell-, Personen- und leichte Güterzüge, wobei die Schnellzugsleistungen mit den 1902 Aufkommenden JS A 3/5, der späteren SBB A 3/5 Serie 700, abnahmen. Die B 3/4 wurden auf dem ganzen Netz der JS, dann zusammen mit den Nachbauten der SBB in allen SBB Kreisen eingesetzt.

Dies Lokomotivserie diente schon bald als Grundlage für den ab 1905 erfolgten Bau der weitgehend baugleichen Heissdampf-Zweizyllinder Schlepptender-Dampflokomotiven SBB B 3/4 1301–1369.

Sie wurden ab 1923 sukzessive ausrangiert. Ein Exemplar fand Verwendung als Motorspritzwagen. Mit dem Verkauf von fünf Einheiten in die Niederlande im Jahre 1945 verschwanden die letzten Lokomotiven dieses Typs von den Schweizer Schienen. Von den Dampflokomotiven B 3/4 1601–1747 existiert heute kein Exemplar mehr.

Die Lokomotiven mit der Bezeichnung A3T oder B 3/4 der JS Vorgänger-Eisenbahngegsellschaften SOS (Nummern 201–204) und JBL (Nummern 205–222) sowie der SBB (Nummern 1301–1369) und deren anderen Vorgängerbahnen NOB (Nummern 171–192), SCB (Nummern 111–117, 201...225) und VSB (Nummern 101–115) sind nicht Teil dieses Artikels.

JS A3T 301–375, später SBB B 3/4 1601–1675

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JS B 3/4 (A3T)
1. Lokomotive der Serie, noch als Nr. 231 bezeichnet, abgeliefert als 1000. Lokomotive der SLM Winterthur
1. Lokomotive der Serie, noch als Nr. 231 bezeichnet, abgeliefert als 1000. Lokomotive der SLM Winterthur
1. Lokomotive der Serie, noch als Nr. 231 bezeichnet, abgeliefert als 1000. Lokomotive der SLM Winterthur
Nummerierung: JS 301–375
SBB 1601–1675
Anzahl: 75
Hersteller: SLM Winterthur
Baujahr(e): 1896–1902
Ausmusterung: 1923–1945
Bauart: 1C' n3v
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 16 m
Kuppelachsradstand: 3900 mm
Gesamtradstand: 6310 mm
Radstand mit Tender: 12360 mm
Leermasse: 49,5 t
Dienstmasse: 54,8 t
Dienstmasse mit Tender: 83,8 t
Reibungsmasse: 44,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 75 km/h
Anfahrzugkraft: 6750 kg
Treibraddurchmesser: 1520 mm
Laufraddurchmesser: 301: 1030 mm
302–375: 850 mm
Zylinderanzahl: 3
HD-Zylinderdurchmesser: 500 mm
ND-Zylinderdurchmesser: 2× 540 mm
Kolbenhub: 600 mm
Kessel: Ø 1450 mm
Kesselüberdruck: 14 Atm
Anzahl der Heizrohre: 238
Heizrohrlänge: 3800 mm
Rostfläche: 2,3 m2
Strahlungsheizfläche: 12,3 m2
Rohrheizfläche: 116,2 m2
Tender: JS dreiachsig
Leermasse des Tenders: 12,3 t
Dienstmasse des Tenders: 29 t
Wasservorrat: 11,7 m3
Brennstoffvorrat: 5 t
Antrieb: De Glehn
Bremse: Klotzbremse Westinghouse
Zugheizung: Dampf
Geschwindigkeitsmesser: Hausshälter
Steuerung: Heusinger

Dank dem bereits 1875 und 1886 bei der Nordostbahn und Nationalbahn erfolgreich angewendeten Lokomotivtyp Mogul, profitierten 1887 unter anderem auch die Suisse-Occidentale-Simplon Bahn von diesen Erfahrungen und bestellten vier Lokomotiven dieses Typs: A3T Nummer 91–94, später JS A3T Nummer 201–204 und ab 1903 SBB B 3/4 Nummer 1421–1424. Als Ersatz der in die Jahre gekommenen und dem gesteigerten Verkehr nicht mehr gewachsene Lokomotiven des Typs Stephenson und Bourbonnais wurde der Loktyp A3T von der JS als Standard festgelegt. Es galt, weitere Loks dieses Typs zu bestellen und gleichzeitig deren Leistung zu erhöhen. Die Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik Winterthur SLM entwarf und baute ab 1896 in einer Stückzahl von 75 Exemplaren die 45 t schwere vielseitig einsetzbare Schlepptenderlokomotive A3T, Nummern 301–375.

Für den Entwurf dieses Loktyps waren folgende Punkte massgebend:

  • Erhöhung des Adhäsionsgewichts der drei Kuppelachsen auf das Maximum von 45 t
  • Vergrösserung des Kessels, der Feuerbüchse und der Rostfläche. Erhöhung des Kesseldrucks auf 14 Atm
  • Möglichst ruhiger und sicherer Lauf bis zur Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h
  • Beseitigen der Anfahrschwierigkeiten, wie sie vor allem bei Zweizylindermaschinen vorkommen
  • Reduktion der Zylindergrösse durch Vermehrung derselben
  • Verbundwirkung, die ohne Anfahrvorrichtungen auskommt und einer Zwillingsmaschine in keiner Weise nachsteht
  • Erhöhte Kohlen- und Wasservorräte des Tenders
  • Es wird verlangt, ein Zugsgewicht von 200 t auf einer Strecke mit 20 ‰ Neigung mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h zu befördern.

Die Lokomotiven JS B 3/4 standen auf einem Innenrahmen. Die Tragfedern der Kuppelachsen waren unterhalb der Achslager aufgehängt und diejenigen der Laufachse über der Achslager. Die Laufachse war nach System Adams mit einer Spiralfederabstützung ausgebildet. Die Rückstellung in die Mittellage der Laufachse erfolgte durch Keil-Auflageflächen. Während bei Lok Nr. 301 der Laufraddurchmesser 1030 mm betrug, wiesen die übrigen Lokomotiven Nrn. 302–375 einen Laufraddurchmesser von 850 mm auf. Alle Lokomotiven waren mit der Westinghousebremse ausgerüstet, welche ebenfalls auf den Schlepptender wirkte. Die Triebradbremse wurde bei den ersten Maschinen der Serie über ein äusseres Gestänge angesteuert. Dieses Gestänge wurde später innenliegend angebracht.

Bei dieser Baureihe wurde schweizweit erstmals serienmässig eine Weyermanns'sche Dreizylinder-Verbundmaschine (Rudolf Weyermann war Maschinenmeister der JS) angewendet. Vorreiter dieser Ausführung spielte dabei die GB A 3/5 Nr. 201, welche versuchsweise mit einer Maschinenanordnung ähnlich der JS B 3/4 ausgerüstet wurde.

Die Nassdampf-Dreizylinder-Verbundmaschine wurde mittels der Steuerung des Typs Heusinger angesteuert. Die Umsteuerung geschah unverändert auf alle drei Zylinder gemeinsam. Der Antrieb war nach Bauart de Glehn ausgebildet. Das heisst, die erste und zweite Achse wurden von Kolbenstangen angetrieben. Dabei trieb der zwischen dem Rahmen gelagerte und im Verhältnis 1:20 geneigte Hockdruck-Innenzylinder die erste und die beiden waagrechten Niederdruck-Aussenzylinder die zweite Achse an. Die Hoch- und Niederdruckzylinder wiesen annähernd den gleichen Durchmesser und eine Kurbelversetzung von 120 Grad auf. Der Hochdruckzylinder hatte 60 % und die beiden Niederdruckzylinder 40 % der Leistung zu bewältigen. Gegenüber den Aussenzylindern wies der Innenzylinder infolge der bis zum Stossbalken vorgezogenen Position, der Wirkung auf die erste Kuppelachse (welche als Kropfachse ausgebildet war) und der entsprechend kurzen Baulänge keine durchgeführte Kolbenstange auf. Ein Ricour-Saugventil, angeordnet auf dem Kesselscheitel vor dem Kamin, belüftete alle drei Zylinder gemeinsam und sorgte einerseits für einen ruhigeren Leerlauf und vermied andererseits einen Überdruck.

Der Kessel trug den Dampfdom, dessen Schieberregulator wie bei den JS Ec 3/4 über einen äusseren Zug, mit einem langen, seitlich und über die Feuerbüchse angeordneten Hebel betätigt wurde. Die Dampfableitung wurde zu Beginn mit einem einzelnen und später mit einem doppelten Rohr ausgerüstet. Die Lokomotiven arbeiteten mit einem Dampfdruck von 14 Atm Druck. Das direkt belastete Sicherheitsventil des Typs Ramsbottom befand sich direkt über der Feuerbüchse. Die Feuerbüchse kam hinter den beiden hinteren gekuppelten Achsen zu stehen. Diese war mit einem Kipprost ausgestattet, was das Entschlacken erleichterte. Die Ein- und Überstromrohre befanden sich in der Rauchkammer. Die Rauchkammer konnte über die Rauchkammertür erreicht werden. Die Rauchkammertür konnte mittels mittig angebrachtem Verschluss geöffnet werden. Der Sanddom war ebenfalls auf dem Kessel angebracht. Die Betätigung der Streuvorrichtung erfolgte einerseits mittels Handzug und bei Loks 301–360 zudem mittels Dampf nach System Gresham. Die Loks 361–375 und später auch die vorherigen Exemplare erhielten eine Druckluftbetätigung nach System Leach. Auffallend am Kessel war die stahlblaue Kesselverkleidung ohne Anstrich, welche damals Regel an allen Dampflokomotiven war.

SBB B 3/4 1634, ehemals JS A3T 334 mit Funkenschutzkamin und aussenliegendem Bremsgestänge.

Dem Lokführer stand zum Ablesen der Fahrgeschwindigkeit ein Hausshälter'scher Geschwindigkeitsmesser zur Verfügung. Die Loklaternen waren vor der Rauchkammertür auf dem Umlaufblech (untere Laternen) und auf dem Kesselscheitel (obere Spitzenlaterne) angebracht. Das Umlaufblech wurde durch den Zylinderblock unterbrochen, wobei der vordere Bereich des Umlaufblechs tiefer als der unter dem Kessel befindliche Bereich ausgerichtet wurde. Im vorderen Bereich des Umlaufblechs waren beidseitig Aufstiegstritte angebracht. Typisches Merkmal der JS-Maschinen waren die Radkappenbleche.

Jede Lok trug ihre Nummer mit verchromten Ziffern seitlich aussen am Führerhaus und seitlich am Tender. Später wurden die Loknummern am Tender auch hinten angebracht. Zudem war ein gegossenes Nummernschild am Kamin vorhanden. Die ebenfalls gegossenen SLM-Werkschilder waren jeweils unter der Loknummer am Führerhaus angebracht.

Der Schlepptender war bei der Lok Nr. 301 zuerst zwei-, bei den übrigen Maschinen Nrn. 302–375 ab Werk dreiachsig aufgebaut. Letztere fassten einen Wasservorrat von 11,7 m3 und einen Kohlenvorrat von 5 t. Die Wasserkasten waren seitwärts platziert, der Kohlekasten hinter dem Führerstand. Ferner war eine 12-klötzige Spindelbremse vorhanden.

Die Belastungsnorm dieser Loks lag auf ebener Bahn zwischen 360 und 900 t und 140 bis 160 t auf 25 ‰ Steigung. Die A3T 301–375 besassen eine Zugkraft von 6750 kg und eine Leistung von 875 PS bei einer Geschwindigkeit von 35 km/h.

Postkartenmotiv mit JS A3T

Die erste Lok dieser Serie, Nr. 231 – die spätere Nr. 301, wurde im Oktober 1896 abgeliefert und gelangte zu Versuchs- und Probefahrten in die Depots Luzern und Delémont. Ab dem 1. Juni 1897 stand sie im Depot Fribourg im Einsatz. Diese Lok ist zeitgleich die 1000. von der SLM gebaute Lokomotive. Einer anderen Ehre kam die Lok Nr. 336. Dieses Exemplar wurde 1900 an der Weltausstellung in Paris gezeigt.

Bis zur Ablieferung der 3/5-gekuppelten Schnellzugslokomotiven, führten die JS B 3/4 die Schnell-, Personen- und leichte Güterzüge auf dem Netz der Jura-Simplon Bahn. Mit Übernahme der JS durch die SBB erweiterte sich das Einsatzgebiet der JS B 3/4 auf das ganze SBB-Netz. Auch noch unter SBB-Hoheit konnten die B 3/4 vor Fern- und Nachtzügen gesichtet werden, da diese Kompositionen je nach Verbindung kurz ausfielen. Lokomotiven Die JS B 3/4, respektive A3T, Serie 301–375 bewährte sich in Sachen Leistung und Wirtschaftlichkeit insofern, dass der Loktyp in insgesamt 147 Stück gebaut wurde (JS und Nachbau der SBB), was der grössten Dampflokserie der SBB entsprach. Die Dreizylinder-Verbundmaschine sorgte für einen ruhigen Lauf und eine ausgeglichene Masse. Starke Längszuckungen wie bei Zwillingsmaschinen oder einen unruhigen Lauf im oberen Geschwindigkeitsbereich wie bei Vierzylinder-Verbundmaschinen wurden vermieden.

Mit Eingliederung der Loks 301–375 in die Schweizerischen Bundesbahnen, wurden die JS-Maschinen neu mit den Nummern 1601–1675 versehen. Die Kreiszuteilung der Loks sah zusammen mit den von den SBB nachbestellten B 3/4 1676–1747, folgendermassen aus:

  • 1635–1663, 1684–1690, 1701–1707, 1723–1725, 1740–1747: Kreis I (Lausanne)
  • 1603–1634, 1691–1700, 1726–1731: Kreis II (Basel)
  • 1708–1719, 1732–1739: Kreis III (Zürich)
  • 1664–1683, 1720–1722: Kreis IV (St. Gallen)
  • 1601–1602: Kreis V (Luzern)

Die Kreiszugehörigkeit wurde am Führerhaus jeder Lok mit einem runden Schild gekennzeichnet. Der Unterhalt der Lokomotiven wurde in den Werkstätten Yverdon, Biel sowie Olten und Rorschach getätigt.

Mit der einsetzenden Elektrifizierung des SBB-Netzes ab 1919 wurden den B 3/4 die Existenzgrundlage fortlaufend entzogen. Der Grossteil aller Lokomotiven wurde ab 1923 nach ca. 25 bis 30 Betriebsjahren bereits ausrangiert und anschliessend abgebrochen. Die Lokomotiven Nrn. 1608 (JS 308) und 1617 (JS 617) gelangten zusammen mit den SBB-Maschinen Nrn. 1695, 1721 sowie 1729 und verschiedenen anderen SBB-Dampflokomotiven nach Auflösen der Dampflok-Kriegsreserven im Jahre 1945 in die Niederlande. Dort wurden die Lokomotiven als NS 3001–3005 eingesetzt.

JS-Nummer SBB-Nummer SLM-Fabriknummer Baujahr Ausrangierung Verbleib Bemerkungen
301 1601 1000 1896 1925 Abbruch
  • 1000. Lok der SLM
  • Vor der Übergabe an die JS mit der Nummer 231 versehen
  • Zu Beginn vollständig olivgrüner Anstrich und rote Filets
  • Tender zu Beginn zweiachsig
302 1602 1090 1898 1929 Abbruch
  • Erhielt als Lok 1602 als Einzige aller B 3/4 einen zweiten Kessel,
    kein Überhitzer
303 1603 1091 1898 1925 Abbruch
304 1604 1092 1898 1928 Abbruch
305 1605 1093 1898 1924 Abbruch
306 1606 1094 1898 1925 Abbruch
307 1607 1095 1898 1936 Abbruch
308 1608 1096 1898 1945 Verkauf in die Niederlande, dort NS 3001
  • Kriegsreserve der SBB bis Ende des Zweiten Weltkrieges
309 1609 1097 1898 1928 Abbruch
310 1610 1098 1898 1925 Abbruch
311 1611 1099 1898 1928 Abbruch
312 1612 1100 1898 1926 Abbruch
313 1613 1101 1898 1928 Abbruch
314 1614 1102 1898 1928 Abbruch
315 1615 1103 1898 1925 Abbruch
316 1616 1171 1899 1929 Abbruch
317 1617 1172 1899 1945 Verkauf in die Niederlande, dort NS 3002
  • Kriegsreserve der SBB bis Ende des Zweiten Weltkrieges
318 1618 1173 1899 1928 Abbruch
319 1619 1174 1899 1925 Abbruch
320 1620 1175 1899 1936 Abbruch
321 1621 1176 1899 1926 Abbruch
322 1622 1177 1899 1925 Abbruch
323 1623 1178 1899 1925 Abbruch
324 1624 1179 1899 1936 Abbruch
325 1625 1180 1899 1926 Abbruch
326 1626 1181 1899 1925 Abbruch
327 1627 1236 1900 1925 Abbruch
328 1628 1237 1900 1937 Abbruch
329 1629 1238 1900 1931 Abbruch
330 1630 1239 1900 1925 Abbruch
331 1631 1240 1900 1928 Abbruch
332 1632 1241 1900 1925 Abbruch
333 1633 1242 1900 1925 Abbruch
334 1634 1243 1900 1923 Abbruch
335 1635 1244 1900 1928 Abbruch
336 1636 1271 1900 1925 Abbruch
  • 1900 ausgestellt an der Pariser Weltausstellung,
    Führerhaus und Tender olivgrün gestrichen
337 1637 1272 1900 1933 Abbruch
338 1638 1273 1900 1925 Abbruch
339 1639 1274 1900 1925 Abbruch
340 1640 1275 1900 1936 Abbruch
341 1641 1276 1900 1931 Abbruch
342 1642 1277 1900 1925 Abbruch
343 1643 1320 1900 1925 Abbruch
344 1644 1321 1900 1925 Abbruch
345 1645 1322 1900 1935 Abbruch
346 1646 1323 1900 1926 Abbruch
347 1647 1324 1900 1933 Abbruch
348 1648 1325 1900 1925 Abbruch
349 1649 1343 1901 1926 Abbruch
350 1650 1344 1901 1925 Abbruch
351 1651 1345 1901 1925 Abbruch
352 1652 1346 1901 1925 Abbruch
353 1653 1347 1901 1935 Abbruch
354 1654 1348 1901 1925 Abbruch
355 1655 1349 1901 1925 Abbruch
356 1656 1350 1901 1925 Abbruch
357 1657 1351 1901 1926 Abbruch
358 1658 1352 1901 1926 Abbruch
359 1659 1353 1901 1926 Abbruch
360 1660 1354 1901 1932 Abbruch
361 1661 1416 1902 1928 Abbruch
362 1662 1417 1902 1925 Abbruch
363 1663 1418 1902 1925 Abbruch
364 1664 1419 1902 1926 Abbruch
365 1665 1420 1902 1925 Abbruch
  • Nachträglicher Einbau einer Regulierbremse
366 1666 1446 1902 1928 Abbruch
367 1667 1447 1902 1925 Abbruch
368 1668 1448 1902 1935 Abbruch
369 1669 1449 1902 1928 Abbruch
370 1670 1450 1902 1928 Abbruch
371 1671 1451 1902 1926 Abbruch
372 1672 1452 1902 1926 Abbruch
373 1673 1453 1902 1928 Abbruch
374 1674 1454 1902 1926 Abbruch
375 1675 1455 1902 1925 Abbruch

Nachbaulokomotiven SBB B 3/4 1676–1747

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SBB B 3/4
SBB B 3/4 1730
SBB B 3/4 1730
SBB B 3/4 1730
Nummerierung: 1676–1747
Anzahl: 72
Hersteller: SLM Winterthur
Baujahr(e): 1902–1907
Ausmusterung: 1925–1945
Bauart: 1C' n3v
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 16235 m
Kuppelachsradstand: 3900 mm
Gesamtradstand: 6310 mm
Radstand mit Tender: 12645 mm
Leermasse: 50,4 t
Dienstmasse: 56,4 t
Dienstmasse mit Tender: 90,2 t
Reibungsmasse: 44,8 t
Höchstgeschwindigkeit: 75 km/h
Anfahrzugkraft: 6750 kg
Treibraddurchmesser: 1520 mm
Laufraddurchmesser: 850 mm
Zylinderanzahl: 3
HD-Zylinderdurchmesser: 500 mm
ND-Zylinderdurchmesser: 2× 540 mm
Kolbenhub: 600 mm
Kessel: Ø 1450 mm
Kesselüberdruck: 14 Atm
Anzahl der Heizrohre: 230
Heizrohrlänge: 3800 mm
Rostfläche: 2,3 m2
Strahlungsheizfläche: 12,3 m2
Rohrheizfläche: 116,2 m2
Verdampfungsheizfläche: 135,8 2
Tender: JS dreiachsig, ab Nr. 1691 SBB dreiachsig
Leermasse des Tenders: 12,3 t
Dienstmasse des Tenders: 29 t
Wasservorrat: 16 m3
Brennstoffvorrat: 5 t
Antrieb: De Glehn
Bremse: Klotzbremse Westinghouse
Zugheizung: Dampf
Geschwindigkeitsmesser: Hausshälter
Steuerung: Heusinger

Zur Betriebsübernahme 1902/1903 sahen sich die Schweizerischen Bundesbahnen gezwungen, den Lokomotivbestand tiefgreifend zu erneuern und zu ergänzen. Zu den leistungsfähigsten Lokomotiven gehörten die gut 170 Stück 3/4 gekuppelten Lokomotiven des Typs Mogul. Nur etwa die Hälfte dieser Loks wies ein Adhäsionsgewicht von 45 t auf – mit unter die 75 Exemplare der JS B 3/4. Um den Rückstand an Lokomotiven generell aufzuholen, gaben die SBB bei der SLM Nachlieferungen der von den SCB, NOB und JS letztgebauten und leistungsstärksten Lokomotiven in Auftrag. Bei der JS waren dies Lokomotiven des Typs Ec 3/4, sowie B 3/4 (hiervon handelt dieser Artikel) und A 3/5. Die 72 nachgebauten B 3/4 erhielten bei den SBB die fortlaufende Nummerierung 1676–1747 und wurden zwischen 1902 und 1907 gebaut.

Des Weiteren beauftragten die SBB die SLM zur Ausarbeitung leistungsfähigerer Lokomotiven unter Einbezug des erhöhten Achsdrucks, der Vermehrung der Kuppelachsen und der Anwendung des drei- und vierzylindrigen Verbundsystems, sowie ab 1905 Heissdampflokomotiven in Zwillings- und Verbundmaschinen. Die B 3/4 1601–1675, respektive die 1675–1747 dienten so gleichzeitig als Vorlage für die späteren Schlepptenderloks B 3/4 1301–1369 mit Heissdampf-Zwillingsmaschinen.

Grundsätzlich sind die Lokomotiven der Serie 1676–1747 identisch mit der JS-Version. Im Verlauf der Bestellung, respektive des Lokbaus an sich, kam es laufend zu leichten Modifizierungen. Die Maschinen 1726–1747 erhielten ab Werk ein Hilfsregulatorventil, welches das Schleudern der Maschine beim Anfahren verminderte. Das Ventil leitete Frischdampf auf die beiden Niederdruck-Aussenzylinder, welches die Leistung derer erhöhte und durch Gegendruck auf den Hockdruck-Innenzylinder hemmte. Ab die Lokomotiven 1691-1747 erhielten ab Werk einen SBB-Schlepptender mit 16 m3 Wasservorrat und einer seitlich angebrachten Wasserstandsanzeige. Selbige Lokomotiven erhielten ab Anfang eine Regulierbremse, die ebenfalls bei der Lok Nr. 1665 eingebaut wurde.

Ab der Lok Nr. 1718 (SLM-Fabriknummer 1626) kam ein zum Tender hin verlängertes Kabinendach zur Anwendung. Die Frontfenster wurden neu oval statt rechteckig ausgeführt. Dies verlieh der Lokomotive ein SBB-typisches Aussehen. Ab der Lok Nr. 1726 (SLM-Fabriknummer 1764) gelangte ein erhöhtes und markant bombiertes Dach mit einer geänderten Dachlüftung zur Ausführung. Die bereits zuvor angewendete Dachverlängerung und die oval geformten Frontfenster wurde beibehalten. Diese Version der Führerkabine mit starker Dachwölbung, jedoch ohne Dachverlängerung, wurde bereits 1905 bei den Prototyplokomotiven B 3/4 1301–1302 (SLM-Fabriknummern 1634 und 1635) angewendet und kam anschliessend bei deren Serienausführung zur Anwendung.

Gegenüber den JS-Maschinen, trugen alle SBB-Maschinen die obere Spitzenlaterne mittig auf der Rauchkammertür. Die Loknummer wurde am Tender neu hinten statt seitlich am Tender angebracht.

Die Lokomotiven B 3/4 1676–1747 kamen zusammen mit den JS-Vorläufern B 3/4 1601–1675 in allen SBB-Kreisen zum Einsatz. Siehe auch #Bauart B 3/4 Typ JS.

Die nachbestellten Lokomotiven 1676–1747 erlitten dasselbe Schicksal wie ihre JS-Vorläufer. Nach einer identischen Laufzeit wurden die Loks aus dem Betrieb genommen und ausrangiert. Die Lokomotiven 1695, 1721 und 1729, welche zusammen mit den JS-Maschinen 1608 und 1617 bis 1945 bei den SBB als Kriegsreserve verblieben, gelangten nach Ende des Zweiten Weltkriegs zusammen in die Niederlande.

Dampflokomotive B 3/4 Nr. 1724

Wie viele andere Lokomotiven derselben Serie, wurde die Nr. 1736 im Jahre 1928 aus dem Betrieb gezogen. Sie wurde zur Reinigung der Fahrleitungstragwerke hergerichtet und erhielt als Xdm4 99658 bis 1930 ein letztes Betätigungsfeld. Anschliessend erfolgte der Abbruch dieser Lok. Zu diesem Spritzzug gehörten nebst dem bereits erwähnten Motorspritzwagen die ehemaligen Tender der Loks 1736 und 731, immatrikuliert als X3 99659 und X4 99660. Dass eine Ausrangierung nicht definitiv ist, zeigt das Beispiel der 1929 ausrangierten B 3/4 Nr. 1689. Diese Lok wurde im Jahr darauf noch einmal revidiert und ersetzte bis 1935 eine andere Maschine aus dem Bestand der B 3/4. Eine nicht weiter erfasste Zahl an Tender der B 3/4 1601–1747 wurden als Unkrautvertilgungswagen, Tankwagen oder Schlackenwagen weiterverwendet. Alle übrigen Lokomotiven wurden nach ihrer Ausrangierung verschrottet.

SBB-Nummer SLM-Fabriknummer Baujahr Ausrangierung Verbleib Bemerkungen
1676 1497 1903 1928 Abbruch
1677 1498 1903 1935 Abbruch
1678 1499 1903 1925 Abbruch
1679 1500 1903 1932 Abbruch
1680 1501 1903 1938 Abbruch
1681 1502 1903 1925 Abbruch
1682 1503 1903 1931 Abbruch
1683 1504 1903 1925 Abbruch
1684 1517 1903 1929 Abbruch
1685 1518 1903 1933 Abbruch
1686 1519 1903 1926 Abbruch
1687 1520 1903 1925 Abbruch
1688 1521 1903 1925 Abbruch
1689 1522 1903 1929/35 Abbruch
  • Erste Ausrangierung 1929, 1930 revidiert
  • 1935 definitive Ausrangierung
1690 1523 1903 1925 Abbruch
1691 1526 1903 1929 Abbruch
  • Ab Nr. 1691 wird der grössere SBB-Tender mitgeliefert
1692 1527 1903 1926 Abbruch
1693 1528 1903 1933 Abbruch
1694 1529 1903 1935 Abbruch
1695 1530 1903 1945 Verkauf in die Niederlande, dort NS 3003
  • Kriegsreserve der SBB bis Ende des Zweiten Weltkrieges
1696 1541 1903 1928 Abbruch
1697 1542 1903 1928 Abbruch
1698 1543 1903 1927 Abbruch
1699 1544 1903 1928 Abbruch
1700 1545 1903 1928 Abbruch
1701 1575 1904 1928 Abbruch
1702 1576 1904 1932 Abbruch
1703 1577 1904 1928 Abbruch
1704 1578 1904 1935 Abbruch
1705 1579 1904 1928 Abbruch
1706 1580 1904 1931 Abbruch
1707 1581 1904 1929 Abbruch
1708 1589 1904 1938 Abbruch
1709 1590 1904 1932 Abbruch
1710 1591 1904 1929 Abbruch
1711 1592 1904 1929 Abbruch
1712 1593 1904 1926 Abbruch
1713 1597 1904 1925 Abbruch
1714 1598 1904 1928 Abbruch
1715 1599 1904 1928 Abbruch
1716 1600 1904 1928 Abbruch
1717 1601 1904 1926 Abbruch
1718 1626 1905 1927 Abbruch
  • Ab Nr. 1718 wird ein verlängertes Dach gebaut
  • Neu sind die Frontfenster oval ausgebildet
1719 1627 1905 1929 Abbruch
1720 1628 1905 1935 Abbruch
1721 1629 1905 1945 Verkauf in die Niederlande, dort NS 3004
  • Kriegsreserve der SBB bis Ende des Zweiten Weltkrieges
1722 1630 1905 1928 Abbruch
1723 1631 1905 1926 Abbruch
1724 1632 1905 1932 Abbruch
1725 1633 1905 1928 Abbruch
1726 1764 1906 1933 Abbruch
  • Ab Nr. 1726 serienmässiger Einbau eines Hilfsregulatorventils,
  • Erhöhtes und stark gewölbtes Führerhausdach,
  • Geänderte Dachbelüftung
1727 1765 1906 1928 Abbruch
1728 1766 1906 1928 Abbruch
1729 1767 1906 1945 Verkauf in die Niederlande, dort NS 3005
  • Kriegsreserve der SBB bis Ende des Zweiten Weltkrieges
1730 1768 1906 1928 Abbruch
1731 1769 1906 1929 Abbruch
1732 1770 1906 1930 Abbruch
1733 1771 1906 1926 Abbruch
1734 1772 1906 1930 Abbruch
1735 1773 1906 1928 Abbruch
1736 1776 1906 1928 Weiterverwendung als Xdm4 99658
  • Motorspritzwagen zur Reinigung der Fahrleitungstragwerke
  • 1930 Ausrangierung und Abbruch
1737 1777 1906 1925 Abbruch
1738 1778 1906 1928 Abbruch
1739 1779 1906 1926 Abbruch
1740 1780 1906 1932 Abbruch
1741 1781 1906 1928 Abbruch
1742 1782 1907 1929 Abbruch
1743 1783 1907 1928 Abbruch
1744 1784 1907 1933 Abbruch
1745 1785 1907 1928 Abbruch
1746 1786 1907 1928 Abbruch
1747 1787 1907 1926 Abbruch

Umbauten an den B 3/4 1601–1747

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Im Laufe der Zeit erfuhren die Lokomotiven der JS- und der SBB-Serie kleinere Anpassungen.

Insgesamt erhielten 45 Lokomotiven einen Langer'schen Rauchverbrenner und 8 Lokomotiven einen vereinfachten SBB-Rauchverbrenner. Die Lokomotiven mit dem Langer'schen Rauchverbrenner wurden am Kamin mit einem doppelten und die Lokomotiven mit dem SBB-Rauchverbrenner mit einem Messingring gekennzeichnet. Die JS-Lok 1665 erhielt, zusammen mit den SBB-Loks 1691–1747, zusätzlich zur Westinghousebremse eine Regulierbremse eingebaut. Die stahlblaue Kesselverkleidung verschwand bis ca. 1920 und die Lokomotiven wurden einheitlich in schwarz gehalten. Die Lok 1729 erhielt 1924 versuchsweise einen Abdampf-Injektor. Am Führerhaus kam es zu kleineren Modifikationen. So wurden Windschutzgläser für das Lokpersonal zwischen den seitlichen Fenstern des Führerhauses angebracht und das Dach teilweise zum Schlepptender hin verlängert. Die seitlich am Führerhaus angebrachte Ziffer der Kreiszugehörigkeit verschwand mit dem Zusammenlegen der SBB Kreise II und V sowie III und IV. Das am Kamin angebrachte Nummernschild wurde, wie bei allen anderen SBB-Lokomotiven ausser der Brünigbahn, um 1917/1918 an die Rauchkammertür herabgesetzt. Mit der einsetzenden Elektrifikation des SBB-Netzes wurde auf dem Tender ab 1919 ein Schutzbügel gegen die Gefahren des elektrischen Betriebs aufgebaut.

Alle 147 Lokomotiven blieben zeitlebens Nassdampflokomotiven. Der Heissdampf kam erstmals mit den beiden SBB-Protoyplokomotiven B 3/4 1301–1302 in Verbindung. Die B 3/4 Serie 1601–1747 diente hierfür als Vorbild in Sachen Abmessungen.

Bekannt sind die Bilder aus den Jahren 1916 bis 1920. Während dieser Zeit herrschte kriegsbedingte Kohlennot. Deshalb wurden die Lokomotiven B 3/4 für Holzfeuerung umgebaut. Dazu gehörte unter anderem ein Funkenschutzaufsatz am Kamin und eine Holzladebegrenzung auf dem Tender.

NS Baureihe 3000

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Typenbild der NS 3005 in Hengelo

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs profitierte die stark gebeutelte Niederländische Staatsbahn NS vom Kauf Schweizer Occationslokomotiven. Die Lokomotiven 1608, 1617, 1695 sowie 1721 und 1729 gelangten zusammen mit 22 Lokomotiven des Typs A 3/5, acht JS Ec 3/4, fünf Rangierlokomotiven des Typs E 3/3 vormals SCB und zwei vormals JS zwischen 1945 und 1946 in die Niederlande. Die Überstellung von der Schweiz in die Niederlande erfolgte mit mehreren Konvois. Insgesamt bezahlte die NS für die 22 grossen Schnellzugslokomotiven A 3/5 CHF 1'650'000.- und für die 20 kleineren Personenzug- und Rangierlokomotiven CHF 985'000.-; ein stattlicher Preis für die 20 bis 40 Jahre alten Triebfahrzeuge.

Bei den NS erhielten die fünf B 3/4 die Nummern 3001–3005 in 2. Besetzung. Ihr neues Einsatzgebiet war das Führen von Güterzügen ab den Depots Hengelo, Amersfoort sowie Arnheim und Nimwegen. Die Maschinen Nrn. 3002 und 3005 wurden bereits nach nur zwei Dienstjahren ausrangiert, die übrigen drei Maschinen 3001, 3003 und 3004 folgten nach insgesamt drei, respektive vier Dienstjahren. Im Anschluss an die Ausrangierung erfolgte der Abbruch der fünf ehemaligen B 3/4. Die sehr kurze Einsatzzeit ist darauf zurückzuführen, dass das Lokpersonal mit Verbundtriebwerken zu wenig vertraut war. Verbundtriebwerke sind und waren im NS-Lokomotivbestand mit Ausnahme der verkauften Schweizer Kriegsreservelokomotiven nie vorhanden. Vor allem die Dreizylinder-Verbundmaschinen lösten keinerlei Freude beim niederländischen Personal aus.

SLM-Fabriknummer Baujahr JS-Nummer SBB-Nummer NS-Nummer Inbetriebnahme bei NS Ausrangierung bei NS Verbleib
1096 1898 308 1608 3001 1946 1949 Abbruch
1172 1899 317 1617 3002 1946 1948 Abbruch
1530 1903 1695 3003 1945 1948 Abbruch
1629 1905 1721 3004 1945 1949 Abbruch
1767 1906 1729 3005 1945 1947 Abbruch