Jacob Breuer

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Breuer befragt den Zeugen Mordechai Eliezer Greenspan bzw. Grynszpan, Bruder von Herschel Grynszpan (1961)

Jacob Breuer (Yaakov Baror, hebräisch יעקב בר-אור, geboren 4. Dezember 1915 oder 4. Dezember 1916 in Frankfurt am Main; gestorben 2008 in Jerusalem) war ein deutsch-israelischer Jurist.

Jacob Breuer war der älteste Sohn des Rechtsanwalts und Philosophen Isaac Breuer und der Jenny Eise[n]mann[1], der Historiker Mordechai Breuer war ein Bruder, Ursula Merkin[2] eine seiner Schwestern. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten musste die Familie Breuer Deutschland verlassen und emigrierte 1936 nach Palästina. Yaakov Baror wurde dort Jurist und nach der Gründung des Staates Israel in den Justizdienst aufgenommen. Er wurde Distriktsstaatsanwalt in Tel Aviv. 1961 wurde er neben Gabriel Bach zum Assistenten des Generalstaatsanwalts Gideon Hausner bestellt, der im Eichmann-Prozess die Anklage vertrat. Breuer musste, wie er später in einem Interview schilderte, sich in der Prozessvorbereitung, wie auch die anderen Staatsanwälte, erstmals mit dem tatsächlichen Geschehen im Holocaust auseinandersetzen.[3]

Baror arbeitete später als Rechtsberater bei der Israelischen Maritim Bank[4] und in der Vertretung Israels bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen[1].

Jacob Baror und Mordechai Breuer gaben 1988 nach vierzig Jahren aus dem Nachlass ihres Vaters dessen Autobiografie unter dem Titel Mein Weg in Jerusalem und Zürich heraus.[1]

  • Ruth Bettina Birn: Ein deutscher Staatsanwalt in Jerusalem. In: Werner Renz (Herausgeber): Interessen um Eichmann. Israelische Justiz, deutsche Strafverfolgung und alte Kameradschaften. Campus-Verlag, Frankfurt a. M. 2012, ISBN 978-3-593-39750-4, S. 93–117.
Commons: Jacob Breuer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Die Lebensdaten werden unterschiedlich angegeben. Hier nach Artikel Breuer, Isaac. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 4: Brech–Carle. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 1996, ISBN 3-598-22684-5, S. 27–37.
  2. Ursula Merkin, Todesanzeige in The New York Times, 25. Juli 2006
  3. Lawrence Douglas: Trial as a documentary : images of Eichmann. In: Leslie J. Moran: Law's moving image. London : Cavendish Pub., 2004
  4. Breuer, Isaak. In: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Bd. 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München : Saur 1980, S. 93 f.