Jacob Forrell

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Jacob Forrell (teilweise auch Forell; * 28. Juli 1821 in Morbach; † 6. Mai 1893 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Orgelbauer.

Jacob Forrell arbeitete ab 1842 als Geselle bei Franz Joseph Merklin, dessen Tochter Genofeva (1821–1887) er 1847 heiratete. 1849 gründete er einen eigenen Betrieb in Kehl. Ab dieser Zeit baute er Kegelladen. Nach dem Tod seines Schwiegervaters übernahm er 1857 dessen Werkstatt in Freiburg im Breisgau. Von dort aus baute er bis zu seinem Tod 15 neue Orgeln.[1] Im Oktober 1890 ehelichte er Cäcilia, verw. Linderer, geb. Homola.

Während seine Orgeln als handwerklich und künstlerisch hochwertig beschrieben wurden, galt Forrell als schwieriger Charakter. Immer wieder ließ er sich Jahre über die gesetzten Liefer- und Mahnfristen hinaus Zeit, stellte aber gleichzeitig den auftraggebenden Gemeinden höhere Beträge als vertraglich vereinbart in Rechnung, meist für unbestellte Mehrarbeiten und Dispositionsveränderungen.[2][3][4]

Die Größe der Instrumente wird in der fünften Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der sechsten Spalte angezeigt. Ein großes „P“ steht für ein selbstständiges Pedal. Eine Kursivierung zeigt an, dass die betreffende Orgel nicht mehr erhalten ist oder lediglich noch der Prospekt aus der Werkstatt stammt.

Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen
1851 Kehl Friedenskirche II/P 21 nicht erhalten
1855 Bettmaringen St. Fridolin I/P 13 1982 restauriert durch Fischer & Krämer Orgelbau
1855 Laufen (Sulzburg) St. Johannes I/P 12 1998 rekonstruiert durch Freiburger Orgelbau Hartwig und Tilmann SpäthOrgel
1857 Offnadingen Heilig Kreuz I/P 10 1972 restauriert durch Fischer & Krämer OrgelbauOrgel
1859 Nonnenweier Ev. Kirche I/P 11 nicht erhalten
1860 Appenweiher St. Michael I/P 15 nicht erhalten
1862 Önsbach St. Josef I/P 13 Gehäuse erhalten
1863 Schuttern Mariä Himmelfahrt III/P 32 1930 Pneumatisierung; 1980 durch Orgelbau Vier neu gebaut (Schleifladen); Gehäuse und 24 Register von Forrell ganz oder teilweise erhalten → Orgel
1863 Friesenheim (Baden) Ev. Kirche I/P 15 nicht erhalten
1865 Murg St. Magnus II/P 31 1984 durch Mönch Orgelbau neu gebaut; aufgrund der massiven Umbauten 1913 und 1960 sind Forrell-Pfeifen wahrscheinlich nur noch in den Registern Rohrflöte 4' und Cornett 5fach 8' erhalten.
1865 Forchheim (Rheinstetten) St. Martin II/P 25 Vertragsschluss 1857; 1978/1979 durch Rieger Orgelbau neu gebaut; Gehäuse und 16 Register von Forrell ganz oder teilweise erhalten
um 1870 Weilheim St. Peter und Paul II/P 16 1958 ersetzt durch Willy Dold
1873 Ulm (Renchen) St. Mauritius II/P 25 Vertragsschluss 1861; 1991 rekonstruiert durch Georg Jann
1877 Kippenheim St. Mauritius II/P 22 Vertragsschluss 1867; 1957 ersetzt durch Josef Schwarz[5]
1880 Mengen (Schallstadt) Ev. Kirche I/P 13 vermutlich veränderter Wiederaufbau des von Johann Ignaz Seuffert 1784 für Renchen-Ulm erbauten Instruments → Orgel[6]
1883 Freiburg im Breisgau St. Martin II/P 36 Vertragsschluss 1876; größtes Werk; 1920 erweitert um III. Manual; nach Kriegszerstörungen der Kirche 1952 Neubau durch Willy Dold[7]

Einzelnachweise

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  1. Karl Walz: Chronik der Ulmer Kirchenorgeln. In: Erklinge zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen! Festschrift zur Neueinweihung der restaurierten Forrell-Orgel in der Pfarrkirche „St. Mauritius“ Renchen-Ulm am Sonntag, 2. Juni 1991. S. 28.
  2. Mathias Bachmann u. a.: Chronik der Pfarrgemeinde Rheinstetten-Forchheim. Rastatt 2007, S. 28 f.
  3. Karl Walz: Chronik der Ulmer Kirchenorgeln. In: Erklinge zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen! Festschrift zur Neueinweihung der restaurierten Forrell-Orgel in der Pfarrkirche „St. Mauritius“ Renchen-Ulm am Sonntag, 2. Juni 1991. S. 14–28.
  4. Sophia Hesser: Für feinere Töne geschaffen. Badische Zeitung, 2. April 2015, abgerufen am 12. März 2020.
  5. Bernd Sulzmann: Die Orgelbauerfamilie Martin in Waldkirch im Breisgau. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 1975, ISBN 3-7651-0076-5, S. 137.
  6. Orgel in Mengen, abgerufen am 20. März 2020.
  7. Bernd Sulzmann: Die Orgelbauerfamilie Martin in Waldkirch im Breisgau. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 1975, ISBN 3-7651-0076-5, S. 169.