Sudeck (Diemelsee)
Sudeck Gemeinde Diemelsee
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Koordinaten: | 51° 21′ N, 8° 46′ O |
Höhe: | 409 m ü. NHN |
Fläche: | 6,62 km²[1] |
Einwohner: | 143 (1. Jun. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 22 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 34519 |
Vorwahl: | 05633 |
Lage von Diemelsee in Nordhessen
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Sudeck ist ein Ortsteil der Gemeinde Diemelsee im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sudeck liegt im Upland im Naturpark Diemelsee. Im Ort treffen sich die Landesstraße 3082 und die Kreisstraße 72. Sudeck liegt zwischen Dortmund und Kassel südlich von Paderborn, ungefähr in der Mitte eines Dreiecks mit den Eckpunkten Korbach, Brilon und Marsberg. Die dem Ort zugerechnete Gemarkungsgröße beträgt 662 Hektar.[1][3]
Naturräumlich ist der Ort der Region „Ostsauerländer Gebirgsrand (Nr. 332)“ und darin dem „Vorupländer Hügelland“ (Nr. 332.61) zugeordnet.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Sudeck erfolgte unter dem Namen Sudwich im Jahr 1141.[1]
Die bekannten historischen Erwähnungen finden sich in folgender Übersicht:[1]
- Sudwich (1141) [Kop. Regesten der Erzbischöfe von Köln 2, S. 66, Nr. 394]
- Sutwik (1194) [Kop. 14. Jahrhundert Regesten der Erzbischöfe von Köln 2, S. 299, Nr. 1488]
- Sudick (1332–1344) [Urkunden zur Geschichte der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont, bearb. von Louis Curtze, o. J., Exemplar in der Dienstbibliothek des Hessischen Staatsarchivs Marburg, S. 39–50, Nr. 31]
- Sudik (1336–1359) [Paul Wigand, in: Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Westphalens 7 (1838), S. 300, § 214]
- Sudeck (1537) [HStAM Bestand 127 Nr. 3]
1730 ließ Fürst Karl August Friedrich von Waldeck-Pyrmont das Jagdschloss Carlsruhe aus Holz und Giebringhäuser Marmor errichten.[5] 1781 befand sich das Jagdschloss im Besitz eines Herrn von Rheins, einem unehelichen Sohn des Erbauers. 1789 wurde das Schloss als verwüstet beschrieben. Im Jahre 1790 wurde es abgerissen.
In der Gemarkung von Sudeck liegt die Wüstung Ittlar.
Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Zum 31. Dezember 1971 entstand im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch den freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Adorf, Benkhausen, Deisfeld, Flechtdorf, Giebringhausen, Heringhausen, Ottlar, Rhenegge, Schweinsbühl, Stormbruch, Sudeck, Vasbeck und Wirmighausen die neue Gemeinde Diemelsee.[6] Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Adorf. Für die ehemals selbständigen Gemeinden von Diemelsee wurden gemäß Hauptsatzung Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher errichtet. Die Grenzen der Ortsbezirke folgen grundsätzlich den Gemarkungsgrenzen.[7]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denen Sudeck lag:[1][8]
- 1546 und später: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
- ab 1712: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- ab 1806: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- ab 1815: Fürstentum Waldeck, Oberamt des Eisenbergs (Sitz in Kornbach)
- ab 1816: Fürstentum Waldeck, Oberjustizamt des Eisenbergs (Sitz in Kornbach)
- ab 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont (seit 1849), Kreis des Eisenbergs (Sitz in Korbach)[Anm. 1]
- ab 1867: Fürstentum Waldeck-Pyrmont (Akzessionsvertrag mit Preußen), Kreis des Eisenbergs
- ab 1871: Deutsches Reich, Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
- ab 1919: Deutsches Reich, Freistaat Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
- ab 1929: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis des Eisenbergs
- ab 1942: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck, Gemeinde Diemelsee[Anm. 2]
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Gemeinde Diemelsee
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Sudeck 144 Einwohner. Darunter waren 3 (2,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 18 Einwohner unter 18 Jahren, 51 waren zwischen 18 und 49, 39 zwischen 50 und 64 und 36 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 66 Haushalten. Davon waren 15 Singlehaushalte, 24 Paare ohne Kinder und 21 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 12 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 42 Haushaltungen leben keine Senioren.[9]
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
- 1541: 12 Häuser
- 1620: 19 Häuser
- 1650: 12 Häuser
- 1738: 22 Häuser
- 1770: 22 Häuser, 158 Einwohner
Sudeck: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1770 | 158 | |||
1800 | ? | |||
1834 | 172 | |||
1840 | 183 | |||
1846 | 176 | |||
1852 | 180 | |||
1858 | 176 | |||
1864 | 173 | |||
1871 | 183 | |||
1875 | 185 | |||
1885 | 206 | |||
1895 | 203 | |||
1905 | 213 | |||
1910 | 210 | |||
1925 | 214 | |||
1939 | 204 | |||
1946 | 279 | |||
1950 | 256 | |||
1956 | 206 | |||
1961 | 172 | |||
1967 | 154 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2001 | 172 | |||
2011 | 144 | |||
2015 | 136 | |||
2020 | 143 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Diemelsee;[10] Zensus 2011[9] |
Religionszugehörigkeit
• 1885: | 203 evangelische (= 100 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 169 evangelische (= 98,26 %), 3 katholische (= 1,74 %) Einwohner[1] |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die im spätromanischen Stil errichtete Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In Sudeck gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Bangert (1610–1665), geboren in Sudeck, Gelehrter, Philologe und Historiker des Barockzeitalters
- Christian Friedrich Biederbick (1819–1895), deutscher Landwirt und Politiker, Bürgermeister von Sudeck 1854 bis 1863
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Köster: Sudeck. Arolsen: Waldeckischer Geschichtsverein 1998 (= Waldeckische Ortssippenbücher 60)
- Literatur über Sudeck nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Sudeck (Diemelsee). In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteil der Gemeinde. In: Webauftritt der Gemeinde Diemelsee.
- Sudeck, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Korbach) und Verwaltung.
- ↑ Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Gemeinde Diemelsee.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i Sudeck, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Zahlen & Fakten der Gemeinde Diemelsee. In: Webauftritt. Gemeinde Diemelsee, abgerufen im Juni 2021.
- ↑ Stand: 30.06.2016 in „Zahlen und Fakten“ im Internetauftritt der Gemeinde Diemelsee ( vom 12. August 2016 im Internet Archive).
- ↑ Land Hessen: Die Naturräume Hessens und ihre Haupteinheiten ( vom 27. März 2019 im Internet Archive)
- ↑ Johann Friedrich Blumenbach: Reise ins Waldeckische, 1777 (eingesehen am 15. November 2010) ( vom 16. April 2014 im Internet Archive)
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 10. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 149 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Diemelsee, abgerufen im Mai 2021.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 44 und 100, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Zahlen und Fakten ( vom 23. Mai 2001 im Internet Archive) und ( vom 25. Oktober 2015 im Internet Archive) In: Webauftritt der Gemeinde Diemelsee.