Jalape
Jalape | ||||||||||||
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Jalape (Ipomoea purga), Illustration aus Koehler 1887 | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ipomoea purga | ||||||||||||
(Wender.) Hayne |
Jalape (Ipomoea purga, Syn.: Exogonium purga, Convolvulus purga, wegen ihrer abführenden Wirkung auch mexikanische Purgierwinde zur Unterscheidung von Convolvulus scammonia, der orientalischen Purgierwinde) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Prunkwinden (Ipomoea) aus der Familie der Windengewächse (Convolvulaceae).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Jalape ist eine ausdauernde, kletternde und krautige Pflanze. Die 5 bis 11 cm langen, wechselständigen, kahlen, gestielten Laubblätter sind herzförmig, dünn und häutig. Die Blattspreite ist nach vorne spitz oder seltener zugespitzt, der Blattrand ist ganz. Die Nebenblätter fehlen.
Die im Dezember blühenden, gestielten, fünfzähligen Blüten mit doppelter Blütenhülle stehen einzeln oder zu dritt, zymös. Die unbehaarten Kelchblätter sind ungleich lang, erreichen 4 bis 9 mm Länge, ihre Form ist eiförmig, nach vorn abgestumpft oder spitz. Die Krone ist rot-violett bis rosa-violett gefärbt, die schlanke, leicht trichterförmige, oben verengte Kronröhre wird bis zu 7 bis 8 cm lang, der Kronsaum ist radförmig ausgebreitet. Die 5 langen Staubblätter stehen am Schlund etwas vor, 2 sind etwas kürzer. Der zweikammerige Fruchtknoten ist oberständig mit einem langen schlanken Griffel. Es ist ein Diskus ausgebildet.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 30.[1]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art kommt vom südlichen Mexiko bis Panama vor.[2]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Früher wurden die getrockneten Jalapewurzelknollen beziehungsweise das aus ihnen extrahierte Harz (Jalapenharz)[3] als stark, drastisch wirkende Abführmittel verwendet. Aufgrund der beträchtlichen Nebenwirkungen, wie z. B. krampfartige Schmerzen, wird die Anwendung heute nicht mehr empfohlen. Der Pharmakologe Paul Trendelenburg schrieb 1926: Die drastisch wirkenden Abführmittel „sind hauptsächlich während des 17. und 18. Jahrhunderts, als man an die heilende Wirkung starker Purgierungen völlig übertriebene Erwartungen knüpfte und nicht davor zurückschreckte, auch metallische Gifte wie die Stibiate zur dratischen Entleerung des Darmes zu verwenden, viel in Gebrauch gewesen. ... Die Japapenwurzel kam um 1620 aus Mexiko nach Europa. ... Nach hohen Dosen tritt schwerste blutige Gastroenteritis auf, die ... den Tod herbeiführen kann.“ Auch in der Homöopathie wurde das Harz verwendet.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Innerhalb der Gattung der Prunkwinden (Ipomoea) wird die Art in die Sektion Exogonium der Untergattung Quamoclit eingeordnet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Daniel F. Austin: Flora of Panama, Part IX: Family 164. Convolvulaceae. In: Annals of the Missouri Botanical Garden. Band 62. S. 157–224.
- Daniel F. Austin und Zosimo Huaman: A Synopsis of Ipomoea (Convolvulaceae) in the Americas. In: Taxon. Band 45, Nummer 1, Februar 1996. S. 3–38.
- Robert Zander: Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg. von Fritz Encke, Günther Buchheim, Siegmund Seybold. 15. Auflage, korrigierter Nachdruck der 14. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-5072-7.
- Jonathan Pereira, Rudolf Buchheim: Handbuch der Heilmittellehre. Band 2, Leopold Voß, Leipzig 1848, S. 344 ff.
- Paul Trendelenburg: Grundlagen der allgemeinen und speziellen Arzneiverordnung. Vogel, Leipzig 1926.
- Ainley Wade (Hrsg.): Martindale – The Extra Pharmacopoeia. 27. Auflage. The Pharmaceutical Press, London 1977, ISBN 978-0-85369-114-3, S. 1337–1338.
- Otto Warburg: Die Pflanzenwelt. Band 3, Bibliographisches Institut, Leipzig 1922, S. 150.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ipomoea purga bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Rafaël Govaerts (Hrsg.): Ipomoea - World Checklist of Selected Plant Families des Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 26. November 2017.
- ↑ Lisa Takler: Flüchtige Verbindungen und antimikrobielle Wirkung ausgewählter Harze und Balsame von A–J. Diplomarbeit, Univers. Wien, 2015, S. 93–98, online. (PDF; 3,18 MB), auf updata.univie.ac.at, abgerufen am 1. November 2016.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Informationen zur Jalape. (engl.)