Jamnagar-Raffinerie
Jamnagar-Raffinerie | |||
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Allgemeine Informationen zur Raffinerie | |||
Andere Namen | Jamnagar Refinery | ||
Betriebsinformationen | |||
Betreibende Gesellschaft | Reliance Industries | ||
Verarbeitungsbetrieb | |||
Produkte | Petroleum | ||
Jahreskapazität in t | 62 Millionen Tonnen | ||
Tageskapazität in bbl | 1'200'000 | ||
Geographische Lage | |||
Koordinaten | 22° 20′ 53″ N, 69° 52′ 8″ O | ||
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Republik | Republik Indien | ||
Staat | Indien |
Die Jamnagar-Raffinerie ist mit einer Kapazität von über 1'200'000 Barrels pro Tag die größte Raffinerie der Welt. Sie wurde im Jahre 1996 in Jamnagar im Indischen Bundesstaat Gujarat fertiggestellt und gehört zu Reliance Industries.
Gründungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis in die 1990er Jahre war es in Indien Staatssache, das Öl in Raffinerien zu verarbeiten. Als Indische Politiker einmal die Initiative ergriffen und mit der Idee aufkamen, dass es auch privaten Firmen wie Reliance Industries erlaubt sein sollte, im Ölsektor tätig zu werden, gingen 25'000 Arbeiter der Staatlichen Oil and Natural Gas Corporation Limited (ONGC) in den Streik.[1] Erst als Indien 1997 in einen finanziellen Engpass kam und über Monate die Rechnungen der ONGC für schon geliefertes Öl nicht mehr bezahlen konnte, durfte sich Reliance Industries einbringen.[1] Mukesh Ambani kam mit der Idee auf in Jamnagar eine deutlich größere Raffinerie zu bauen als es das damals in Indien gab.[1] Zu diesem Zweck verlangte Mukesh Ambani aber erfolgreich eine Ausnahme vom Gesetz das verlangte, dass alles importierte Öl durch die staatliche Indian Oil Corporation gehen müsse.[1] Fortan flog Mukesh Ambani für etwa 3 Jahre mehrere Male pro Woche nach Jamnagar um den Bau der Raffinerie zu begleiten.[1] Seine Ehefrau Nita Ambani kam auch oft mit und eröffnete eine Schule in Jamnangar.[1] Seines Sohnes drittes Wort nach Mummy und Papu soll der Legende nach Jamnagar gewesen sein.[1] Im 1998 zerstörte ein Zyklon einen Teil der Bauwerke, doch nach ein paar Wochen waren die 85'000 Bauarbeiter wieder im Zeitplan.[1] Im 1999 wurde die Raffinerie dann eingeweiht.[1]
Um dem Bauwerk noch einen runden Abschluss zu gereichen, ließ Dhirajlal Hirachand Ambani, der Vater von Mukesh Ambani, eine Mango Plantage von 102'000 Bäumen pflanzen, die somit größer als diejenige vom Indischen Mogul Akbar war.[1]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Jamnagar Raffinerie liegt an der Nordwestküste von Indien in der Bucht von Kachchh.[2] Im Osten liegt das Arabische Meer, im Süden Junagadh. Die Raffinerie ist etwa 815 km von Mumbai entfernt.[2] Das Reliance Jamnagar Marine Terminal über welches Erdöl an- und ausgeliefert wird, liegt 35 km westlich von Jamnagar.[3]
Kapazität und Verarbeitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als die Jamnagar-Raffinerie 1999 fertiggestellt wurde, hatte sie eine Kapazität von 660'000 Barrel Erdöl pro Tag.[4] Im 2005 begann die Erweiterung der Raffinerie, welche bis im 2008 andauerte. Nach der Erweiterung, für welches ein Budget von 6 Milliarden $ veranschlagt wurde,[4] hatte die Raffinerie eine Kapazität von über 1'200'000 Barrel pro Tag.[5] Die Erweiterung wurde von der US-Firma Bechtel geleitet.[2] Im Jahre 2008 war die Jamnagar Raffinerie die größte der Welt.[5] In der Raffinerie können etwa 50 verschiedene Raffinerie Prozesse durchgeführt werden, wie etwa die Destillation von Rohöl, katalytisches Cracken, katalytische Reformierung oder die verzögerte Verkokung.[5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i j The Mogul of Mumbai. Forbes, 22. Juni 2006, abgerufen am 7. März 2024 (englisch).
- ↑ a b c Reliance Industries Jamnagar Refinery in Gujarat, India. Abgerufen am 7. März 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ JAMNAGAR Export Refinery Project (JERP) | Oil and LNG Terminals by Tecon. Abgerufen am 7. März 2024 (britisches Englisch).
- ↑ a b Can Merey: Indien: 100 000 Bauarbeiter errichten größte Raffinerie der Welt. In: Mitteldeutsche Zeitung. Abgerufen am 7. März 2024.
- ↑ a b c Jamnagar Refinery Upgrade - Hydrocarbons Technology. Abgerufen am 7. März 2024.