Jan Weiler

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Jan Weiler (2012)

Jan Weiler (* 28. Oktober 1967 in Düsseldorf) ist ein deutscher Journalist und Schriftsteller.

Leben und Wirken

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Bei seinen Berichten aus dem Christstollen (2013)

Jan Weiler wuchs in Meerbusch auf. Er war während seiner Schulzeit als freier Mitarbeiter für die Westdeutsche Zeitung tätig. Nach dem Abitur 1988 und dem Zivildienst zog er in eine WG in Düsseldorf[1] und arbeitete ab 1990 als Werbetexter, bevor er ab 1993 die Deutsche Journalistenschule in München absolvierte. Weiler war ab 1994 erst Redakteur, dann von 2000 bis 2005 gemeinsam mit Dominik Wichmann Chefredakteur des SZ-Magazins. Als solcher schrieb er 2002 für ein Italien-Sonderheft einen Artikel über seinen Schwiegervater, der einst als italienischer Gastarbeiter nach Deutschland gekommen war. Weiler stand dem Artikel erst skeptisch gegenüber, aber als der Artikel dann doch veröffentlicht wurde, war die Resonanz unerwartet positiv. Daraufhin fuhr er 2003 mit seinem Schwiegervater Antonio nach Italien, um sich dort dessen Lebensgeschichte erzählen zu lassen. Daraus entstand schließlich das Buch Maria, ihm schmeckt’s nicht!, welches er nicht autobiografisch, sondern als Fiktion verstanden haben möchte. Das Buch vermischt auf humorvolle Weise fiktionale Elemente mit den Erzählungen des Schwiegervaters „Antonio“ und den Erfahrungen Weilers mit seiner italienischen Familie. 2005 erschien der Nachfolger Antonio im Wunderland.

Seit 2004 ist er als Vorleser seiner Werke in verschiedenen Städtetouren zu sehen und zu hören. Das dabei entstandene Reisetagebuch wurde in seinem Buch In meinem kleinen Land 2006 literarisch verarbeitet. Seit 2007 schreibt Weiler wöchentlich die Kolumne Mein Leben als Mensch, die von 2007 bis 2009 im stern und seit 2009 in der Welt am Sonntag erscheint. Seit 2012 liest Weiler seine Kolumne in der Sonntagsbeilage auf Bayern 2. Danach kann der aktuelle Beitrag noch eine Woche auf der Homepage der Sendung nachgehört werden.[2] Seit 2015 wird die Kolumne und das gesamte Archiv frei zugänglich auf seiner Webseite veröffentlicht. Seit März 2019 ist die Kolumne auch als Podcast auf der Homepage des Bayerischen Rundfunks und der ARD Audiothek verfügbar.

2009 kam die Verfilmung von Maria, ihm schmeckt’s nicht, für die er auch das Drehbuch schrieb, in die deutschen Kinos; gegen Ende des Films hat er einen Cameo-Auftritt als Standesbeamter. 2016 folgte die Verfilmung von Antonio im Wunderland, Antonio, ihm schmeckt’s nicht!, und 2017 Das Pubertier – Der Film. Auch sein Buch Kühn hat zu tun wurde verfilmt und war Ende Januar 2019 im Fernsehen Das Erste zu sehen.[3] Jan Weiler spielt in der zweiten Staffel der Serie Das Institut – Oase des Scheiterns eine Gastrolle.

Der 2022 veröffentlichte Film Eingeschlossene Gesellschaft basiert auf Weilers gleichnamigem Hörspiel.

Im März 2022 kam auch Weilers neuer Roman Der Markisenmann heraus, den er nach eigenen Angaben für seine Tochter geschrieben hat, die sich von ihm schon seit längerem gewünscht hatte, dass er ein Buch nur für sie schreibt. Die Realisierung dieses Wunsches dauerte allerdings wegen vieler anderer Projekte 10 Jahre. Die Tochter nahm regen Anteil an der Entstehung des Buches und hat ihren Vater immer wieder zum Weitermachen animiert. Zum ersten Mal hat Weiler das Hörbuch zum Roman nicht selbst eingelesen, weil die ganze Geschichte aus der Perspektive einer Frau erzählt wird. Deshalb wäre eine männliche Stimme seiner Meinung nach nicht passend gewesen. Trotzdem hält Weiler es für vertretbar, auf seinen Lesereisen auch aus diesem Buch selbst vorzulesen, da er hierbei nur relativ kurze Abschnitte vorträgt.[4] Das Buch wird für eine Verfilmung vorbereitet.

Jan Weiler ist mit der Journalistin Sandra Limoncini verheiratet[5] und lebte mit seiner Familie in Ebenhausen-Schäftlarn in der Nähe von München sowie in Umbrien. Inzwischen lebt er von seiner Frau getrennt in München. Seine Tochter wohnte bei ihrer Mutter, sein Sohn wohnte bei ihm.[6][7]

Commons: Jan Weiler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Carolin Burchardt: Schriftsteller Jan Weiler über das Altern: “Jetzt erleben wir das erste Mal ein ‘Coming of Age’”. In: rnd.de. 29. August 2020, abgerufen am 25. Februar 2024.
  2. Jan Weiler: Mein Leben als Mensch in der Sonntagsbeilage des Bayerischen Rundfunks
  3. Kühn hat zu tun, daserste.de, abgerufen am 23. Januar 2020
  4. Tobias Kessler: Nach 15 Jahren war ich da ziemlich durch. Interview mit Jan Weiler. In: Saarbrücker Zeitung. 11. Oktober 2022. S. B5.
  5. MainPost: Das ist genau wie bei uns, nur lustiger vom 5. Juli 2017 (offline)
  6. @1@2Vorlage:Toter Link/www.youtube.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Youtube
  7. Carolin Burchardt: Schriftsteller Jan Weiler über das Altern: “Jetzt erleben wir das erste Mal ein ‘Coming of Age’”. In: rnd.de. 29. August 2020, abgerufen am 25. Februar 2024.