Janowiec Wielkopolski

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Janowiec Wielkopolski
Wappen von Janowiec Wielkopolski
Janowiec Wielkopolski (Polen)
Janowiec Wielkopolski (Polen)
Janowiec Wielkopolski
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kujawien-Pommern
Powiat: Żniński
Gmina: Janowiec Wielkopolski
Fläche: 3,04 km²
Geographische Lage: 52° 45′ N, 17° 29′ OKoordinaten: 52° 45′ 25″ N, 17° 29′ 17″ O
Einwohner: 4002 (31. Dez. 2016)
Postleitzahl: 88-430
Telefonvorwahl: (+48) 52
Kfz-Kennzeichen: CZN
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Posen
Bydgoszcz



Janowiec Wielkopolski (deutsch Janowitz, 1939–43 Jannowitz, seit 18. Mai 1943 Jannowitz (Wartheland)[1].) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit etwa 9100 Einwohnern.

Geographische Lage

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Die Stadt liegt in der historischen Region Posen, an der Welna, einem rechten Nebenfluss der Warthe, etwa 60 Kilometer südwestlich von Bromberg und 20 Kilometer südwestlich von Znin.

Rathaus
Jannowitz (Janowitz), nordöstlich der Stadt Posen und südwestlich der Städte Bromberg und Znin, auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 (gelb markierte Flächen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevölkerung)

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1295 als Janow Młyn. In der Urkunde erlaubt der großpolnische Herzog Przemysław II. dem Ritter Wojciech, Sohn von Jan die Anlage der Siedlung nach deutschem Recht. 1458 erhielt Janowiec Wielkopolski Stadtrecht.[2]

Bei der Zweiten Teilung Polens kam die Stadt 1793 an Preußen und 1807 infolge des Tilsiter Friedens an das Herzogtum Warschau. Vom Wiener Kongress 1815 bis zum Großpolnischen Aufstand 1918/19 gehörte Janowitz dann abermals zu Preußen.

Im Jahr 1919 gehörte die Stadt Janowitz zum Kreis Znin im Regierungsbezirk Bromberg der preußischen Provinz Posen im Deutschen Reich.

Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Stadt aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags am 10. Januar 1920 an die Zweite Polnische Republik abgetreten werden.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt 1939–45 von der deutschen Wehrmacht besetzt und zusammen mit der Region wieder in das Reichsgebiet eingegliedert. Die Region mit der Stadt wurde im Januar 1945 von der Roten Armee erobert und kurz danach von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen.

Bevölkerungsentwicklung bis 1921
Jahr Einwohner Anmerkungen
1800 293 Stadt mit 44 Wohnhäusern und zwei katholischen Kirchen, Einwohner sind meist Polen, darunter 44 Juden[3]
1816 258 Stadt, davon 33 Evangelische, 165 Katholiken und 60 Juden;[4] nach anderen Angaben 42 Wohngebäude und 298 Einwohner, darunter 16 Lutheraner, 238 Katholiken und 44 Juden[3]
1818 298 Stadt[5]
1821 314 in 44 Privatwohnhäusern[4]
1826 340 Ackerstädtchen, mit einer katholischen Kirche und 45 Häusern[6]
1837 471 Stadt mit 40 Häusern, einer katholischen Kirche und einer Synagoge[3]
1843 558 [3]
1852 613 Stadt[7]
1858 683 [3]
1861 704 [3]
1867 707 am 3. Dezember, [8]
1871 645 davon 113 Evangelische, 343 Katholiken und 189 Juden[8]
1885 801 am 1. Dezember, davon 97 Evangelische, 486 Katholiken und 218 Juden[9][10]
1905 1891 am 1. Dezember, darunter 389 mit deutscher Muttersprache (333 Evangelische und 56 Katholiken) und 1358 mit polnischer Muttersprache (sämtlich Katholiken); außerdem 139 Juden[11]
1910 2266 am 1. Dezember, davon 570 mit deutscher Muttersprache (390 Evangelische, 43 Katholiken und 131 Juden) und 1680 mit polnischer Muttersprache (sämtlich Katholiken)[12][13]

Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Janowiec Wielkopolski gehören die Stadt und 22 Dörfer mit Schulzenämtern.

Janowiec hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Oleśnica–Chojnice, die aktuell nur im Güterverkehr betrieben wird.

Die Stadt liegt abseits von Landes- oder Woiwodschaftsstraßen. Etwa zwölf Kilometer östlich verläuft die Europastraße 261, zugleich Landesstraße DK5.

Die nächstgelegenen beiden internationalen Flughäfen sind der Posen in südwestlicher und der Bydgoszcz in nordwestlicher Richtung. Beide sind etwa 50 Kilometer von Janowiec Wielkopolski entfernt.

  • Janowitz, Stadt, an der Welna, Kreis Znin, Regierungsbezirk Bromberg, Provinz Posen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Janowitz (meyersgaz.org).
  • Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 324 (Google Books).
  1. Stadt Jannowitz (Wartheland) (Territorial.de)
  2. wiw.pl, Janowiec Wielkopolski, abgerufen am 12. April 2008
  3. a b c d e f Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 324 (Google Books).
  4. a b Alexander August Mützell, Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z. Halle 1823, S. 296–303, Ziffer 274 (Google Books).
  5. Alexander August Mützell, Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Band 2: G–Ko. Halle 1821, S. 242, Ziffer 367 (Google Books).
  6. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Die Staatskräfte der preußischen Monarchie unter Friedrich Wilhelm III. Band 2, Teil 1, Berlin 1828, S. 121, Ziffer 7) (Google Books).
  7. Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 258 (Google Books).
  8. a b Königliches Statistisches Büro: Die Gemeinden und Gutsbezirke des preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. Dezember 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Teil IV: Die Provinz Posen. Berlin 1874; IX. Kreis Wongrowitz, S. 226–227, Ziffer 2 (kpbc.umk.pl).
  9. Königliches statistisches Bureau: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen. Band V: Provinz Posen, Berlin 1888. Regierungsbezirk Bromberg, 39. Kreis Znin, S. 246–247, Ziffer 2 (Google Books).
  10. Michael Rademacher: Kreis Znin. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  11. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon für die Provinz Posen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1908, 42. Kreis Znin, S. 212–213, Ziffer 2 (Google Books).
  12. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft V: Regierungsbezirk Bromberg, 14. Kreis Znin, S. 70–71, Ziffer 2 (Google Books).
  13. gemeindeverzeichnis.de