Jean-Jacques Henner

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Jean Jacques Henner
Foto von René Dagron
Porträt des Malers Jean-Jacques Henner von Jean Benner

Jean-Jacques Henner (* 5. März 1829 in Bernweiler, Elsass; † 23. Juli 1905 in Paris) war ein französischer Maler des akademischen Realismus.

Der aus einer Bauernfamilie im Sundgau stammende Henner erhielt zunächst Zeichenunterricht bei Charles Goutzwiller (1810–1900) in Altkirch. Später wechselte er an die École des Beaux-Arts in Straßburg, um im Atelier von Gabriel-Christophe Guérin (1790–1846) Malerei zu studieren. 1846 zog er nach Paris und wurde an der dortigen École des Beaux-Arts zunächst Schüler von Michel-Martin Drolling und ab 1851 von François-Édouard Picot. Während dieser Zeit arbeitete überwiegend an Porträts, zu denen auch seine Familie und andere Personen seiner Heimat im Elsass gehörten.

Gefördert durch seine Lehrer nahm Henner 1858 an einer Ausstellung der Académie Française teil. Mit seinem Werk Adam und Eva finden den Leichnam Abels gewann er den Prix de Rome, mit dem ein Studienaufenthalt in der Villa Medici in Rom verbunden war. Henner blieb bis 1865 in Italien und widmete sich vornehmlich dem Studium der Werke Tizians und Correggios. In dieser Zeit spezialisierte er sich auf die Darstellung nackter Frauengestalten in landschaftlicher Umgebung, deren Umrisse verschwommen im Halbdunkel oder Dämmerlicht gemalt sind.

Nach seiner Rückkehr nach Paris widmete sich Henner neben diesen, meist mythologischen Frauengestalten auch wieder der Porträtmalerei. Durch seine naturgetreue Malweise erreichten diese Porträts beim Publikum des Fin de siècle große Beliebtheit. Heute sind viele seiner Werke im Pariser Musée Jean-Jacques Henner zu sehen. Eines seiner berühmtesten Werke ist das Porträt einer Elsässerin in Tracht L'Alsace. Elle Attend (Elsass. Sie wartet), welches er 1871 im Auftrag einer Gruppe von Industriellengattinen aus Thann malte, die es Léon Gambetta schenkten. Das Bild symbolisiert das verlorene Elsass und wurde sehr populär in der Dritten Republik.[1]

1876 bekam Henner einen Auftrag von Louis Pasteur, dessen Tochter Marie-Louise zu porträtieren. Pasteur nahm an vielen Sitzungen teil, weil er gern mit Henner plauderte, später malte Henner auch ein Porträt von Pasteur selbst. Sie wurden Freunde und Henner besuchte Pasteur in dessen Heimatort Arbois.[2]

In Mülhausen (Elsass) ist eine Straße nach ihm benannt.[3]

Werke (Auswahl)

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  • Die keusche Susanna oder Susanna im Bad (1864), Musée d’Orsay
  • Biblis in eine Quelle verwandelt (1867), Musée des Beaux-Arts Dijon
  • Die Frau auf dem schwarzen Diwan (1869), Musée Jean-Jacques Henner
  • Das Idylle (1872), Musée d’Orsay
  • Der barmherzige Samariter (1874), Musée Jean-Jacques Henner
  • Der tote Christus (1876), Musée Jean-Jacques Henner
  • Die Najade (1877), Musée d’Orsay
  • Christus im Grab (1879), Musée d’Orsay
  • Nymphe, sich über das Wasser beugend (1881), Musée Jean-Jacques Henner
  • Die lesende Frau (1883), Musée d’Orsay

(Auswahl)

  • Étienne Bricon: Psychologie d’art. Les maîtres de la fin du siècle. Editions May, Paris 1900.
  • Charles Grad: Jean-Jacques Henner. Biographie. Berger-Levrault, Nancy 1887.
  • Isabelle de Lannoy: Musée National Jean-Jacques Henner. Catalogue des peintures. Réunion des Musées Nationaux, Paris 2003, ISBN 2-7118-4676-8.
  • Pauline Pierson (Hrsg.): J. J. Henner, la jeunesse d’un peintre. De 1847 à 1864, du Sundgau à la Villa Medici. Edition du Rhin, Steinbrunn-le-Haut 1989, ISBN 2-86339-059-7 (Katalog der Ausstellung Musée des Beaux-Arts, Mulhouse 1989/90).
  • Albert Soubies: J.-J. Henner. Notes biographiques. Flammarion, Paris 1925
Commons: Jean-Jacques Henner – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Maeva Abillard: L'Ame de l'Alsace. In: Les saison de l'Alsace. Octobre 2021. DNA, Strasbourg Oktober 2021, S. 78 f.
  2. Bert Hansen: Pasteur’s lifelong engagement with the fine arts: uncovering a scientist’s passion and personality. In: Annals of Science, Volume 78, Issue 3. 29. April 2021, abgerufen am 22. Mai 2022 (englisch).
  3. Rue Jean Jaques Henner, Mulhouse. In: Google Maps. 2023, abgerufen am 11. April 2023.