Jelena Jakowischina stammt aus Kamtschatka und lebt – möglicherweise von Geburt an – mit eingeschränktem Hörvermögen. Um auf hohem Niveau Skifahren zu können, ist sie auf Hörgeräte angewiesen.[2][3] Neben ihrer Laufbahn im Spitzensport absolvierte sie ein Studium an der staatlichen Universität für Leibeserziehung, Sport, Jugend und Tourismus.[1]
Jakowischina startete trotz ihrer Hörbehinderung anfangs ausschließlich in der allgemeinen Klasse.
Im Februar 2009 ging sie beim Europäischen Olympischen Winter-Jugendfestival in Szczyrk an den Start, wo sie Rang 35 im Slalom belegte. Am Ende der Saison nahm sie in Garmisch-Partenkirchen erstmals an Juniorenweltmeisterschaften teil und klassierte sich in allen fünf Disziplinen. Als bestes Ergebnis erreichte sie einen achten Rang in der Super-Kombination. Bei vier weiteren JWM-Teilnahmen (Mont Blanc 2010, Crans-Montana 2011, Roccaraso 2012, Québec 2013) blieb ein sechster Platz in der Super-Kombination (2012) ihr bestes Resultat. Seit Februar 2011 startet Jakowischina im Europacup, in dem sie sich bisher achtmal unter den besten 20 klassieren konnte.
Nach einigen Starts im Nor-Am Cup und Australia New Zealand Cup gab sie am 29. Januar 2012 in der Super-Kombination von St. Moritz ihr Weltcup-Debüt. Seither verzeichnete sie einige weitere Starts in ihren Paradedisziplinen Abfahrt und Super-G, konnte jedoch keine Punkte erzielen. Im Februar 2013 nahm sie an den Weltmeisterschaften in Schladming teil und belegte die Ränge 21 und 30 in Super-Kombination und Abfahrt. Im Folgenden vertrat sie ihr Land in Sotschi erstmals bei Olympischen Winterspielen und stellte mit dem 14. Rang in der Super-Kombination ihr bestes Resultat bei einem Großereignis auf. Bislang kürte sie sich dreimal zur russischen Meisterin. Bereits 2011 gewann sie den Riesenslalom, 2014 war sie im Super-G und 2016 in der Abfahrt erfolgreich. Seit 2016 startet Jakowischina auch im Gehörlosensport.
Bei der Universiade in Almaty gewann sie Ende Januar 2017 die Goldmedaille im Super-G. Im März desselben Jahres nahm sie an der zweiten Ski- und Snowboard-Weltmeisterschaft der Gehörlosen in Innerkrems teil. Mit drei Goldmedaillen in Abfahrt, Super-G und Kombination sowie zwei Silbermedaillen in Riesenslalom und Slalom avancierte sie zur erfolgreichsten WM-Athletin.[4]
↑Die Rennen des Australia New Zealand Cup und South American Cup werden jährlich im August und September (Südwinter) ausgetragen und bereits der kommenden, internationalen Saison zugerechnet.