Joachim Büchner (MfS-Mitarbeiter)
Joachim Büchner (* 5. März 1929 in Westhausen) ist ein deutscher ehemaliger Generalmajor des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Von 1970 bis 1989 war er Leiter der Hauptabteilung VII, zuständig für Spionageabwehr innerhalb des Innenministeriums und der Polizei der DDR.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Büchner, Sohn eines Zimmermanns, besuchte nach der Volksschule eine Handelsschule und machte eine Lehre zum kaufmännischen Angestellten, die er 1947 abschloss. Im selben Jahr wurde Büchner Mitglied der Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) und Mitarbeiter ihres Kreissekretariats in Langensalza. 1949 wurde Büchner zusätzlich Sekretär der dortigen Kreisleitung der Freien Deutschen Jugend (FDJ).
1949 wurde Büchner Mitarbeiter der Landesverwaltung zum Schutz der Volkswirtschaft in Thüringen (ab Februar 1950 Länderverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit) mit Dienstsitz in Langensalza. Ab 1950 war er Mitarbeiter der zentralen Landesverwaltung Thüringen in Gera und dort in der Abteilung V, zuständig für „Staatsapparat, Kultur, Kirchen und Untergrundspionage“, eingesetzt. 1953 wurde Büchner Leiter dieser Abteilung. 1955 wechselte er in die Abteilung XV, zuständig für Auslandsaufklärung, und wurde dort 1958 stellvertretender Operativer Leiter.
Von 1965 bis 1969 absolvierte Büchner ein Hochschulstudium, dann ein Fernstudium, und wurde Diplom-Jurist, wissenschaftlicher Mitarbeiter und 1969 Oberassistent an der Juristischen Hochschule des MfS in Potsdam-Eiche. 1971 wurde Büchner promoviert.[1] Im gleichen Jahr wurde er zum Oberst befördert.
1970 wurde Büchner in die Zentrale des MfS nach Berlin berufen und wurde Leiter der Hauptabteilung VII, zuständig für Spionageabwehr im Ministerium des Innern und bei der Volkspolizei[2], war aber auch mit den Finanzen des MfS befasst.[3] 1977/78 absolvierte Büchner einen Einjahreslehrgang an der Parteihochschule „Karl Marx“ der SED und wurde nach dessen Abschluss zum Generalmajor ernannt.
Nach der Wende und der friedlichen Revolution in der DDR wurde Büchner im Dezember 1989 von allen Funktionen entbunden und 1990 aus dem Dienst entlassen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Roger Engelmann, Bernd Florath, Helge Heidemeyer, Daniela Münkel, Arno Polzin, Walter Süß: Das MfS-Lexikon. 4. aktualisierte Auflage, Ch. Links Verlag, Berlin 2021, ISBN 978-3-96289-139-8, S. 66; Online-Version.
- Jens Gieseke: Joachim Büchner. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- Jens Gieseke: Wer war wer im Ministerium für Staatssicherheit (MfS-Handbuch). BStU. Berlin 2012.
- Manfred Wilke (Hrsg.): Anatomie der Parteizentrale. Studien des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin. Akademieverlag, Berlin 1998, ISBN 3-05-003220-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Aufstellung der an der Juristischen Hochschule des MfS durchgeführten Promotionsverfahren ( vom 1. Mai 2012 im Internet Archive), auf www.mfs-outsider.de
- ↑ Tobias Wunschik, Risse in der Sicherheitsarchitektur des SED-Regimes, Bundeszentrale für politische Bildung, 2011
- ↑ Gute Nachbarschaft, in Der Spiegel, Ausgabe 45/1990
Personendaten | |
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NAME | Büchner, Joachim |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Generalmajor im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR |
GEBURTSDATUM | 5. März 1929 |
GEBURTSORT | Westhausen |