Joachim Fischer-Dieskau
Joachim Fischer-Dieskau (* als Joachim Fischer 27. November 1896 in Berlin; † 20. Juli 1977 in Bad Godesberg) war ein deutscher Jurist und Ministerialbeamter.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Abitur 1914 und Militärdienst (bis 1920) studierte Fischer 1919–1921 in Berlin und Königsberg Jura und promovierte am 6. März 1925 in Marburg/Lahn zum Dr. iur. Anschließend wurde er Gerichtsassessor und kam im gleichen Jahr als Referent an das Reichswirtschaftsministerium. Von 1927 bis 1941 war er im Reichsarbeitsministerium tätig. In Wien war er 1930/31 sozialpolitischer Referent an der deutschen Botschaft. 1933 wurde er Oberregierungsrat und 1939 Ministerialrat. In Berlin war er von 1941 bis Kriegsende dem Reichswohnungskommissar Robert Ley abgeordnet. Er wurde 1942 Ministerialdirigent und Generalreferent für Wohnungsbau- und Siedlungspolitik.
Während der Königsberger Zeit war er Mitglied der DNVP, zum 1. Mai 1937 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 3.934.014).[1] Den Namenszusatz Fischer-Dieskau führte er ab 1934.
Nach 1945 war er Justitiar der Abwicklungsstelle des Ballestrem Konzerns.
Im März 1949 wurde er nach privater Beschäftigung im bayerischen Innenministerium bei der Obersten Baubehörde eingestellt. Seit Oktober 1949 diente er im Bundesministerium für Wohnungsbau als Leiter der Abteilung I, seit 1953 Ministerialdirektor. 1957 wurde er in den Ruhestand versetzt und wechselte im Oktober 1957 in den Vorstand der Deutschen Bau- und Bodenbank AG. Im Vorstand blieb er bis 1964 und war dann bis 1969 Direktor des Instituts für Städtebau.
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hrsg.: Beiträge zur Theorie und Praxis des Wohnungsbaues: Arnold Knoblauch als Festschrift zum 80. Geburtstag gewidmet von seinen Freunden, Bonn 1959
- mit Hans-Günther Pergande: Das Erste Wohnungsbaugesetz des Bundes: Kommentar, Müller, Oldenburg 1950
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Haben: Joachim Friedrich Albert Bruno Fischer-Dieskau (geb. Fischer). In: Wolfgang Benz u. a. (Hrsg.): Planen und Bauen im Nationalsozialismus. Voraussetzungen, Institutionen Wirkungen, Bd. 4. Hirmer, München 2023, ISBN 978-3-7774-4114-6, S. 1202.
- Karl Christian Führer: Wohnungsbaupolitische Konzepte des Reichsarbeitsministeriums, in: Alexander Nützenadel (Hg.): Das Reichsarbeitsministerium im Nationalsozialismus. Verwaltung – Politik – Verbrechen, Göttingen 2017, S. 177–213.
- Günther Schulz: Wiederaufbau in Deutschland. Die Wohnungsbaupolitik in den Westzonen und der Bundesrepublik von 1945 bis 1957, Düsseldorf 1994.
- Hermann August Ludwig Degener, Walter Habel: Wer ist wer ?: Das deutsche Who's who, Band 17, Societäts-Verlag, Frankfurt am Main, 1975, Seite 255.
- Der Baumeister: Zeitschrift für Architektur, Planung, Umwelt, Band 74, 1977, Seite 975.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Joachim Fischer-Dieskau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kabinettsprotokolle online − Fischer-Dieskau, Joachim
- Lebenslauf von Joachim Fischer-Dieskau auf den Seiten der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Reichsarbeitsministeriums 1933–1945
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/8901581
Personendaten | |
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NAME | Fischer-Dieskau, Joachim |
ALTERNATIVNAMEN | Fischer, Joachim (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Ministerialbeamter |
GEBURTSDATUM | 27. November 1896 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 20. Juli 1977 |
STERBEORT | Bad Godesberg |