Joachim von Moltke
Joachim von Moltke (* 18. November 1891 in Stuttgart; † 20. Oktober 1956 in Unterschondorf) war ein NSDAP-Funktionär und Mitglied des Reichstags.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Moltke studierte nach dem Besuch der Volksschule und dem humanistischen Gymnasium Nationalökonomie an der TH München und in Weihenstephan. Ab 1914 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil, zuletzt im Rang eines Oberleutnants der Reserve. Nach Kriegsende war er bei Siemens und Halske im kaufmännischen Bereich angestellt.
Er gehörte dem Bund Jung-Bayern an. Als Kompanieführer nahm er am 9. November 1923 am Hitlerputsch in München teil. Anfang Oktober 1929 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 153.701). Er wurde 1930 Gemeinderat in Unterschondorf und amtierte dort geschäftsführend von März bis Mai 1933 als erster Bürgermeister. Für die NSDAP wurde er 1932 zunächst stellvertretender Kreisleiter des Kreises Landsberg am Lech und danach von Oktober 1933 an dort langjährig ehrenamtlicher Kreisleiter bis Ende Januar 1945. Aufgrund der Vielzahl seiner Funktionen wurde er von Gauleiter Paul Giesler vom Kreisleiteramt abberufen. Seit 1935 war er zudem Gaurichter. Von 1940 bis 1942 war er stellvertretender Gauleiter im Gau München-Oberbayern.[1] Während des Zweiten Weltkriegs rückte Moltke für den verstorbenen Abgeordneten Ludwig Siebert am 28. November 1942 in den – zu dieser Zeit bereits bedeutungslos gewordenen – deutschen nationalsozialistischen Reichstag als Abgeordneter für den Wahlkreis Oberbayern-Schwaben nach.
Joachim von Moltke ist nicht zu verwechseln mit dem 1909 geborenen Joachim Wolfgang (Jowo) von Moltke, einem jüngeren Bruder des Widerstandskämpfers Helmuth James von Moltke.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Joachim Lilla, Martin Döring, Andreas Schulz: Statisten in Uniform: Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
- Joachim Lilla (Bearb.): Die Stellvertretenden Gauleiter und die Vertretung der Gauleiter der NSDAP im „Dritten Reich“(= Materialien aus dem Bundesarchiv. Heft 13), Koblenz 2003, ISBN 3-86509-020-6.
- Joachim Lilla: Moltke, Joachim v., in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: <http://verwaltungshandbuch.bayerische-landesbibliothek-online.de/moltke-joachim>
- Hermann Kriegl: Adolf Hitlers „treueste Stadt“ Landsberg am Lech: 1933–1945. 1. Aufl. Tümmel, Nürnberg 2003, ISBN 3-921590-07-8. (nicht ausgewertet)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Joachim Lilla: Übersicht der NSDAP-Gaue, der Gauleiter und der Stellvertretenden Gauleiter 1933 bis 1945 ( des vom 26. Mai 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Moltke, Joachim von |
ALTERNATIVNAMEN | Moltke, Joachim Wolfgang von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (NSDAP), MdR |
GEBURTSDATUM | 18. November 1891 |
GEBURTSORT | Stuttgart |
STERBEDATUM | 20. Oktober 1956 |
STERBEORT | Unterschondorf |