Jochen Hinkelbein
Jochen Hinkelbein (* 13. Februar 1974 in Germersheim[1]) ist ein deutscher Lehrstuhlinhaber für Notfallmedizin, Anästhesiologe und Luft- und Raumfahrtmediziner.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er studierte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg von 1994 bis 2001 Humanmedizin und promovierte 2002 zum Dr. med. Nach der Facharztausbildung war er seit 2008 zunächst als Oberarzt in der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin (Direktor: Klaus van Ackern und Manfred Thiel) am Universitätsklinikum Mannheim tätig. Im Jahr 2010 folgte die Habilitation im Fach Anästhesiologie. Nach dem Wechsel an die Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Köln folgte die außerplanmäßige Professur 2015. Daraufhin folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl für Notfallmedizin der Ruhr-Universität Bochum und der damit verbundenen Stelle als Direktor der Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin am Johannes Wesling Klinikum Minden im Jahr 2023. Er ist zusätzlich langjähriges Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrtmedizin (DGLRM e.V.) sowie Präsident der European Society of Aerospace Medicine (ESAM). Hinkelbein besitzt als passionierter Flieger eine Berufspilotenlizenz.
Forschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Forschungsschwerpunkte umfassen das gesamte Gebiet der Anästhesiologie (Monitoring, Pulsoxymetrie, Atemwegsmanagement), Intensivmedizin (Sepsis, Septisches (Multi-)Organversagen, Hyperoxie), Notfallmedizin (Polytrauma, Reanimation und Reanimationsqualität, Atemwegsmanagement, Videolaryngoskopie, supraglottische Atemwegshilfsmittel und invasive Atemwegstechniken) und Schmerzmedizin (Autosuggestion, intra- und postoperativer Schmerz).
Zudem engagiert sich Hinkelbein sich seit mehr als 20 Jahren in der Luft- und Raumfahrtmedizin und erforscht in seiner Funktion als Notfallmediziner unter anderem notfallmedizinische Konzepte für Langzeitmissionen[2].
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben dem Gewinn diverser Posterpreise, Lehrpreise und hoch-dotierten Forschungsfonds wurde er 2013 zum Fellow der Aerospace Medical Association (FAsMA) ernannt sowie 2024 zum Fellow der European Society of Anaesthesiology and Itensive Care (FESAIC).
Weiteres
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hinkelbein ist Erstautor der ersten evidenzbasierten Leitlinie für die Behandlung eines Herz-Kreislauf-Stillstands während eines Linienflugs. Für deren Erstellung analysierte eine Task Force der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrtmedizin (DGLRM) publizierte Studien und entwickelte zusammen mit der AWMF eine Leitlinie. In der S2e-Leitlinie werden insgesamt 28 evidenzbasierte Empfehlungen gegeben, die alle relevanten Bereiche abdecken (Allgemeine Anmerkungen über Notfallausstattung, Reanimationsstrategien, Airwaymanagement, Qualifikationen der Crew und außerplanmäßige Zwischenlandungen bis hin zur „post-resuscitation care“).[3]
Zudem ist Hinkelbein Erstautor der ersten evidenzbasierten Leitlinie für die Behandlung eines Herz-Kreislaufstillstands im Weltall (Schwerelosigkeit).[4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Curriculum vitae auf den Seiten der Europäischen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrtmedizin, abgerufen am 16. November 2024
- ↑ Professor Dr. Hinkelbein zum Präsidenten der ESAM ernannt. 13. November 2023, abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: Kardiopulmonale Reanimation: Professionelle Hilfe an Bord. 31. März 2017, abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ AWMF Leitlinienregister. Abgerufen am 9. November 2024.
Personendaten | |
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NAME | Hinkelbein, Jochen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mediziner und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 13. Februar 1974 |
GEBURTSORT | Germersheim |