Joe’s Garage

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Joe’s Garage
Studioalbum von Frank Zappa

Veröffent-
lichung(en)

3. September 1979 (Act I)
19. November 1979 (Act II & III)

Label(s) Zappa Records, CBS, Rykodisc[1]

Format(e)

LP Vinyl, CD

Genre(s)

Rockmusik

Titel (Anzahl)

18

Länge

1:55:05

Besetzung

Produktion

Frank Zappa

Studio(s)

Village Recorders, Los Angeles, Ken-Dun, Los Angeles

Chronologie
Orchestral Favorites
(1979)
Joe’s Garage Tinsel Town Rebellion
(1981)

Joe’s Garage ist eine Rockoper von Frank Zappa, die 1979 auf zwei Alben – Joe’s Garage Act I und dem Doppelalbum Joe’s Garage Act II & III – erschien.

Vor dem Hintergrund der Islamischen Revolution im Iran, bei der, so Zappa im Booklet des Albums, Musik verboten wurde, spielt die Rockoper in einer amerikanischen faschistoiden Gesellschaft, in der – basierend auf dem Prinzip der „totalen Kriminalisierung“, das zur Unterdrückung der Bevölkerung dient – Musik illegal ist. Für die Durchsetzung von „Gesetzen, die noch nicht verabschiedet wurden“ ist der Central Scrutinizer (dt. etwa „Zentralprüfer“) verantwortlich. Er erzählt – zur Warnung der Zuhörerschaft – die Geschichte vom Musiker Joe, mit dem es wegen seiner Liebe zur Musik beinahe ein böses Ende genommen hätte.

Joe ist ein Musiker, der in einer Garage mit Freunden Musik macht, erste Erfolge beim Publikum feiert und schließlich einen Plattenvertrag bekommt – woraufhin die Band auseinanderbricht. Nachdem er seine Freundin Mary verliert, weil sie sich einer reisenden Musikergruppe als Groupie bzw. „Crew-Schlampe“ anschließt, und einer weiteren Enttäuschung, die ihm mit Lucille widerfährt, wendet Joe sich „L. Ron Hoovers First Church of Applientology“ zu. Er erfährt dort, dass er ein „latenter Haushaltsgeräte-Fetischist“ sei. In der Folge trifft er sich mit Sy Borg, einer Kreuzung aus Staubsauger und Schwein, die er im Laufe eines sadomasochistischen Liebesakts versehentlich zerstört. Infolgedessen wird Joe ins Gefängnis gebracht, in dem auch andere Musiker und frühere Musikproduzenten einsitzen. Von den Mitgefangenen wird er unterdrückt und missbraucht. Physisch und psychisch an seine Grenzen geführt, spielt Joe nach seiner Entlassung die Gitarre nur noch in seiner Vorstellung. Schließlich, nach einem letzten imaginär gespielten Gitarrensolo (Watermelon in Easter Hay), entschließt sich Joe, „das einzig Richtige zu tun“: der Musik abzuschwören und eine Arbeitsstelle als Bäckergehilfe anzunehmen.

Seite 1

  1. The Central Scrutinizer – 3:27
  2. Joe’s Garage – 6:10
  3. Catholic Girls – 4:26
  4. Crew Slut – 5:51

Seite 2

  1. Wet T-Shirt Nite – 5:26
  2. Toad-O Line – 4:18
  3. Why Does it Hurt When I Pee? – 2:35
  4. Lucille Has Messed My Mind Up – 7:17

Seite 1

  1. A Token of My Extreme – 5:28
  2. Stick it Out – 4:33
  3. Sy Borg – 8:50

Seite 2

  1. Dong Work for Yuda – 5:03
  2. Keep it Greasey – 8:22
  3. Outside Now – 5:52

Seite 3

  1. He Used to Cut the Grass – 8:34
  2. Packard Goose – 11:38

Seite 4

  1. Watermelon in Easter Hay – 10:00
  2. A Little Green Rosetta – 7:25
Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[2]
Joe’s Garage, Act I
 US2720.10.1979(25 Wo.)
Joe’s Garage, Act II & III
 US5326.01.1980(12 Wo.)

Don Shewey charakterisierte das Werk im Rolling Stone Magazine als „ambitioniert und verrückt, brillant, eigenartig und inkohärent“ und verglich es darin mit Büchners Woyzeck. An der Oberfläche voll billiger Gags und musikalischem Mischmasch finde sich die Seele von Joe’s Garage in tiefem Leid, Joe’s Garage sei „Zappas Apocalypse Now.“[3]

Kelly Fisher Lowe sieht in dem Album Zappas Meisterwerk – wegen der dort dargebrachten musikalischen Expertise, der technischen Brillanz und Fähigkeit und nicht zuletzt wegen des hochpolitisch aufgeladenen Textes.[4]

  • Don Shewey: Album Reviews. Joe’s Garage Acts I, II & III. In: Rolling Stone Magazin. 20. März 1980 (rollingstone.com [abgerufen am 15. Juni 2011]).
  • Kelly Fisher Lowe: The Words and Music of Frank Zappa. University of Nebraska Press, Lincoln / London 2007, ISBN 978-0-8032-6005-4, Kapitel 6, Abschnitt Joe’s Garage, Acts I, II & III, S. 149–160.
  • Barry Miles: Zappa. Rogner & Bernhard bei Zweitausendeins, Berlin 2005, ISBN 3-8077-1010-8, S. 321–325.
  • Ben Watson: Frank Zappa. The Negative Dialectics of Poodle Play. Quarted Books Ltd., London 1996, ISBN 0-7043-0242-X, Kapitel 8, Abschnitt Joe’s Garage, S. 365–379.
  • Frank Wonneberg: Grand Zappa – Internationale Frank Zappa Discology. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2010, ISBN 978-3-89602-581-4.

Einzelnachweise

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  1. The Frank Zappa Album Versions Guide. Joe’s Garage. Abgerufen am 15. Juni 2011.
  2. Chartquellen: US
  3. Don Shewey: Album Reviews. Joe’s Garage Acts I, II & III. In: Rolling Stone Magazin. 20. März 1980 (rollingstone.com [abgerufen am 15. Juni 2011]).
  4. Kelly Fisher Lowe: The Words and Music of Frank Zappa. University of Nebraska Press, Lincoln und London 2007, ISBN 978-0-8032-6005-4, Kapitel 6, Abschnitt Joe’s Garage, Acts I, II & III, S. 149–160.