Überprüft

Johann-Philipp-von-Bethmann-Studienpreis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Johann-Philipp-von-Bethmann-Studienpreis wurde im Jahr 1984 von Johann Philipp Freiherr von Bethmann (1924–2007) gestiftet. Er wird jährlich im Dezember für hervorragende Projekte zur Erforschung der Frankfurter Stadtgeschichte durch den Kulturdezernenten der Stadt Frankfurt am Main verliehen. Träger des Preises ist die Frankfurter Historische Kommission des Institutes für Stadtgeschichte.

Der mit 4000 Euro dotierte Johann-Philipp-von-Bethmann-Studienpreis soll junge Wissenschaftler fördern, die sich mit einer umfangreichen, längerfristigen, noch nicht abgeschlossenen Studienarbeit befassen. Den Statuten zufolge soll diese Arbeit in ihrem Ergebnis geeignet sein, die wissenschaftliche Basis zur Erforschung der Frankfurter Geschichte zu erweitern. Um den Preis bewerben können sich daher insbesondere Doktoranden aller Fachbereiche, die eine Dissertation zu Themen Frankfurter Geschichte vorbereiten.

Bewerbungsverfahren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewerbungen für den Johann-Philipp-von-Bethmann-Studienpreis können der Geschäftsführung der Frankfurter Historischen Kommission beim Institut für Stadtgeschichte, Münzgasse 9, 60311 Frankfurt am Main, eingereicht werden. Neben einem Bewerbungsschreiben mit Lebenslauf müssen ein ausführliches Exposé über das Thema, die Gliederung, die Quellenlage, den Forschungsplan und eine Empfehlung des betreuenden Hochschuldozenten beigefügt werden. Ein temporäres Arbeitsergebnis soll bereits erkennbar sein.

Jury und Preisverleihung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Juroren treten jeweils im November eines Jahres zur Preisfindung zusammen. Die daraus resultierende Entscheidung ist unanfechtbar, der Rechtsweg ausgeschlossen. Nach einer Benachrichtigung durch die Frankfurter Historische Kommission erfolgt die Preisverleihung durch die Frankfurter Historische Kommission und das Kulturdezernat der Stadt Frankfurt am Main.

Jahr Preisträger Titel der Arbeit Status
1984 Irene Haas Frankfurt am Main im Schmalkaldischen Bund 1536–1547 veröffentlicht: Studien zur Frankfurter Geschichte 30, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 1991
1985 Inge Schlotzhauser-Günther Die antisemitische Bewegung in Frankfurt am Main 1880–1914 veröffentlicht: Studien zur Frankfurter Geschichte 28, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 1989
1986 Gabriele Marcussen-Gwiazda Frankfurt in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen des 17. Jahrhunderts noch nicht abgeschlossen
1987 Andreas Hansert Bürgerkultur und Kulturpolitik in Frankfurt am Main 1760–1975 veröffentlicht: Studien zur Frankfurter Geschichte 33, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 1992, ISBN 3-7829-0426-5[1]
1988 Monika Salet Die Stellung der Frau in der städtischen Wirtschaft der Frühen Neuzeit abgebrochen
1989 Bettina Schültke Theater oder Propaganda? Die Städtischen Bühnen Frankfurt am Main 1933–1945 veröffentlicht: Studien zur Frankfurter Geschichte 40, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 1997, ISBN 3-7829-0464-8
1990 Ralf Roth Stadt und Bürgertum in Frankfurt am Main 1780–1914 veröffentlicht unter dem Titel: Stadt und Bürgertum in Frankfurt am Main: ein besonderer Weg von der ständischen zur modernen Burgergesellschaft, 1790–1914, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München, 1996, ISBN 3-486-56188-X
1991 Michael Rothmann Die Frankfurter Messen im Mittelalter Veröffentlichung in: Reihe der Frankfurter Historischen Abhandlungen, Franz Steiner Verlag, Stuttgart, 1998, ISBN 978-3-515-06883-3
1992 Thomas Bauer Hygiene- und Entsorgungsstrategien der Stadt Frankfurt am Main vom 16. bis 19. Jahrhundert Veröffentlichung unter dem Titel Im Bauch der Stadt, in: Studien zur Frankfurter Geschichte 41, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 1998, ISBN 3-7829-0528-8
1993 Andrea Fischer Kommunale Leistungsverwaltung. Gas, Müll, Quellenwasserleitung und Markthalle in Frankfurt am Main 1868–1880 Veröffentlichung bei: Duncker u. Humblot, Berlin, 1995, ISBN 3-428-08457-8
1994 Claudia Müller Der Frankfurter Maler Jakob Nußbaum 1873–1936. Biographie und Werkkatalog veröffentlicht: Studien zur Frankfurter Geschichte 47, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 2002, ISBN 3-7829-0522-9
1995 Alon Tauber Zwischen Kontinuität und Neuanfang. Die Entstehung der jüdischen Nachkriegsgemeinde in Frankfurt am Main 1945–1949 Schriften der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, Bd. 23, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-921434-27-7
1996 Anja Johann Gesellschaftliche Disziplinierung in der Reichsstadt Frankfurt am Main im 16. Jahrhundert Veröffentlichung unter dem Titel: Kontrolle mit Konsens, Sozialdisziplinierung in der Reichsstadt Frankfurt am Main im 16. Jahrhundert, in: Studien zur Frankfurter Geschichte 46, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 2001, ISBN 3-7829-0521-0
1997 Fritz Koch Geschichte der Prostitution in Frankfurt 1867–1989 veröffentlicht unter dem Titel: Verwaltete Lust. Stadtverwaltung und Prostitution in Frankfurt am Main 1866–1968 (Studien zur Frankfurter Geschichte 58), Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-86539-672-3.[2]
1998 Bettina Tüffers Der braune Magistrat. Die Frankfurter Stadtregierung 1933–1945 veröffentlicht unter dem Titel: Der braune Magistrat, Personalstruktur und Machtverhältnisse in der Frankfurter Stadtregierung 1933–1945 (Studien zur Frankfurter Geschichte 49), Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-7829-0558-X
1999 Werner Bendix Wirtschaftliche Entwicklung und Kommunale Wirtschaftsförderung der Stadt Frankfurt am Main 1946–1956 veröffentlicht: Studien zur Frankfurter Geschichte 49, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 2002, ISBN 3-7829-0532-6
2000 Joachim Rotberg Priesterdienst und Bürgerkultur. Der Frankfurter Dompfarrer Jakob Herr 1867–1950 noch in Bearbeitung
2001 Birgit Wörner Sozialgeschichte des Frankfurter Wirtschaftsbürgertums 1870–1930 veröffentlicht unter dem Titel: Frankfurter Bankiers, Kaufleute und Industrielle. Werte, Lebensstil und Lebenspraxis 1870 bis 1930 (Mäzene, Stifter, Stadtkultur 9), Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-86539-670-9[3]
2002 Der Preis wurde in diesem Jahr nicht vergeben.
2003 Hansjakob Ziemer Im musikalischen Labor der Moderne. Konzertleben und Öffentlichkeit in Frankfurt am Main 1890–1933 veröffentlicht: Die Moderne hören. Das Konzert als urbanes Forum, 1890–1940, Campus Verlag, Frankfurt am Main, 2008, ISBN 3-593-38637-2
2004 Der Preis wurde in diesem Jahr nicht vergeben.
2005 Torben Giese Moderne städtische Imagepolitik in Frankfurt am Main, Wiesbaden und Offenbach – Von den Anfängen bis in die 1970er Jahre veröffentlicht: Studien zur Frankfurter Geschichte 57, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-86539-671-6[4]
Benno Nietzel Jüdische Unternehmer und Frankfurter Wirtschaft ca. 1920–1960 veröffentlicht unter dem Titel Handeln und Überleben. Jüdische Unternehmer aus Frankfurt am Main 1924–1964 (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 204). Göttingen 2012, ISBN 978-3-525-37024-7.[5]
2006 Michael Habersack Friedrich Dessauer. Eine politische Biographie veröffentlicht unter dem Titel: Friedrich Dessauer (1881–1963). Eine politische Biographie des Frankfurter Biophysikers und Reichstagsabgeordneten (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte B 119), Paderborn 2011, ISBN 978-3-506-77129-2[6]
2007 Ellen Diehm Frankfurter Handwerksgeschichte im Mittelalter noch in Bearbeitung
2008 Thomas Pierson Frankfurter Dienstbriefe. Regelungsprobleme des städtischen Dienstvertrags im Alten Reich veröffentlicht: Vom Vertrag zum Status.

Das Dienstvertragsrecht der Frankfurter Dienstbriefe im Alten Reich (Studien zur europäischen Rechtsgeschichte 321), 2020, ISBN 978-3-465-04404-8[7]

2009 Sebastian Farnung Kulturpolitik im Dritten Reich am Beispiel Frankfurter Museen noch in Bearbeitung[8]
2010 Der Preis wurde in diesem Jahr nicht vergeben.
2011 Carina Danzer Fritz Wichert – Zur kulturpolitischen Tätigkeit des Reformer Veröffentlicht: Studien zur Frankfurter Geschichte: Band 64, Frankfurt am Main 2018
2012 Christian Kullick Die Frankfurter Lotterieordnungen des 18. Jahrhunderts und ihre Durchsetzung Veröffentlicht: „Der herrschende Geist der Thorheit“ Die Frankfurter Lotterienormen des 18. Jahrhunderts und ihre Durchsetzung in Studien zur Policey, Kriminalitätsgeschichte und Konfliktregulierung, Frankfurt am Main, 2018
2013 Der Preis wurde in diesem Jahr nicht vergeben.
2014 Der Preis wurde in diesem Jahr nicht vergeben.
2015 Sonja Breustedt Kaufmännische Rechtsgutachten des 18. Jahrhunderts. Die Pareres der Frankfurter Börsenvorsteher in vergleichender Perspektive Veröffentlicht: Band 34 der Forschung zur deutschen Rechtsgeschichte, Köln 2020
Sonderpreis: Theresa Victoria Leonhardt Aus der Krise geboren – Theaterfördervereine und ihre Protagonisten in Frankfurt am Main seit 1924 Veröffentlicht: Studien zur Frankfurter Geschichte: Band 65, Frankfurt am Main 2018
2016 Rahel Blum Organisation, Selbstverständnis und Repräsentation der Frankfurter jüdischen Gemeinde im 17. und 18. Jahrhundert
2017 C. Julius Reinsberg Der Internationale Stil des Neuen Frankfurt. Zum transnationalen Kulturtransfer in der Architektur-, Stadtplanungs- und Designgeschichte 1925–1960 Veröffentlicht: Studien zur Frankfurter Geschichte: Band 67, Frankfurt am Main 2019
2018 Der Preis wurde in diesem Jahr nicht vergeben.
2019 Julia A. Schmidt-Funke Haben und Sein. Materielle Kultur und Konsum im frühneuzeitlichen Frankfurt am Main
2020 Christoph Regulski Der Dank des Vaterlandes? Berufliche Perspektiven der Kriegsgeschädigten in Frankfurt am Main 1914–1933
2021 Berit Wagner & die Merian Forschungsgruppe des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe-Universität Frankfurt Matthäus Merian d. Ä. und die Bebilderung der Alchemie um 1600 – Virtuelle Ausstellung & Dynamische Wissensplattform[9]
2022 Der Preis wurde in diesem Jahr nicht vergeben.
2023 Christina Vollmert-Boldt Szenen bürgerlicher Festkultur. Theatrale Erfahrungsorte der Geschichte, nationaler Gemeinschaft und Technologie in Frankfurt am Main um 1900. Veröffentlichung in Vorbereitung

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. DNB 930127013
  2. DNB 1001884760
  3. DNB 1007081791
  4. DNB 1001884736
  5. DNB 1017605815
  6. DNB 1009008838
  7. DNB 119075214X
  8. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.frankfurt-live.com Bethmann-Preis für Sebastian Farnung, frankfurt-live.com, 15. Dezember 2009
  9. Matthäus Merian d.Ä. und die Bebilderung der Alchemie um 1600. Virtuelle Ausstellung & Dynamische Wissensplattform. Berit Wagner Kunstgeschichtliches Institut Frankfurt am Main, 2021, abgerufen am 18. Mai 2023.