Johann Adam Schopens Hof
Johann Adam Schopens Hof | ||
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Daten | ||
Ort | Dirmstein | |
Baustil | Spätbarock | |
Baujahr | Anfang des 18. Jahrhunderts | |
Koordinaten | 49° 33′ 50,6″ N, 8° 15′ 15,1″ O | |
Besonderheiten | ||
• gehört zu den flächenmäßig größten Gehöften Dirmsteins • lag früher isoliert zwischen Oberdorf und Niederdorf |
Der Hof des Johann Adam Schopen in der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Dirmstein ist ein bäuerliches Anwesen, das im frühen 18. Jahrhundert errichtet wurde. Er steht unter Denkmalschutz.[1]
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der ausgedehnte Dreiseithof, eines der flächenmäßig größten Gehöfte Dirmsteins, in der Hauptstraße 33 auf einer Höhe von 102 m ü. NHN[2] stand ursprünglich isoliert zwischen Oberdorf und Niederdorf;[3] seit dem Lückenschluss zwischen den beiden Siedlungskernen ist er eher zum Niederdorf zu zählen. Die heutige Bebauung in der näheren Umgebung ist durchweg viel jüngeren Datums.
Gebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das linksbündige Wohnhaus besitzt zwei Geschosse unter einem giebelständigen Krüppelwalmdach. Die Putzfassade ist von scheitrechten Bögen über den Fenstern durchbrochen, die auf eine Erneuerung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hinweisen. Die unregelmäßigen Ecksteine waren ursprünglich überputzt und wurden erst bei Renovierungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts freigelegt.
Im Inneren wird das Wohnhaus durch einen Mittelflur geteilt, die Holztreppe ins Obergeschoss stammt aus dem 19. Jahrhundert.
Auf der gegenüberliegenden Seite des weitläufigen Hofes steht eine Scheune mit Satteldach und abgeschlepptem Vordach. In ihrem Bruchsteinmauerwerk wurden Spolien verbaut, die überwiegend von Barockgebäuden stammen. Der rückwärtige Flügel des Wirtschaftsgebäudes wurde nachträglich durch Backsteinmauerwerk aufgestockt und in jüngerer Zeit zusätzlich verändert.
Eine langgezogene Hofmauer mit stichbogigem Tor und kleiner Pforte grenzt das Anwesen von der Hauptstraße ab.
Baugeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das vermutete Vorgängeranwesen, das wohl in der Barockzeit errichtet worden war, wurde 1689 ruinös, als die Franzosen im Pfälzischen Erbfolgekrieg den gesamten Ort niederbrannten. Bald nach Beginn des 18. Jahrhunderts wurde der Hof von Grund auf neu errichtet, teilweise unter Verwendung von überkommenem Baumaterial. Auf dem Ortsplan von 1746 ist er bereits eingezeichnet.[4]
Ab 1827 befand das Gehöft sich im Eigentum von Johann Adam Schopen, der 1832 auch das nahegelegene vormalige Bischöfliche Schloss erwarb. Unter Schopen und seinen Nachfolgern wurden häufig kleinere Umbauten und Erweiterungen vorgenommen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Peter Karn, Ulrike Weber (Bearb.): Kreis Bad Dürkheim. Stadt Grünstadt, Verbandsgemeinden Freinsheim, Grünstadt-Land und Hettenleidelheim (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 13.2). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2006, ISBN 3-88462-215-3.
Einzelnachweise und Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Bad Dürkheim. ( vom 16. Januar 2022 im Internet Archive) Mainz 2021[Version 2024 liegt vor.], S. 27 (PDF; 5,1 MB).
- ↑ Standort von Johann Adam Schopens Hof auf: Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise), abgerufen am 31. März 2021.
- ↑ Die Namen Oberdorf und Niederdorf für die beiden Siedlungskerne der Gemeinde leiten sich von der Lage oben bzw. unten am Eckbach ab, der Dirmstein von West nach Ost durchfließt.
- ↑ Vogelschaubild von 1746. In: Hessisches Staatsarchiv Darmstadt. P. 1, 418.