Johann Ambrosius Barth Verlag
Der Johann Ambrosius Barth Verlag, später Barth Verlagsgesellschaft, in Leipzig war von 1780 bis 1999 ein bedeutender Fachverlag.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verlagsgründer im Jahr 1780 war Johann Philipp Haug (1747–1784). Seine Witwe heiratete 1789 Johann Ambrosius Barth, dessen Namen der Verlag fortan trug.[1] Als Hans Barth 1887 ohne Erben starb, kaufte Arthur Meiner 1890 den Verlag.[2] Er ergänzte ihn um die Sparten Medizin, Psychologie und Ur- und Frühgeschichte. Er übernahm Firmen von Leopold Voss (1833–1895), Curt Kabitzsch und Hermann Meuserer.[3] Zu den gekauften Verlagsverträgen gehörte Breitkopf & Härtel.[4] Von 1949 bis 1999 wurde der Kalender für Sternfreunde herausgegeben.
Der Johann Ambrosius Barth Verlag war bis 1987 eine Kommanditgesellschaft. Nach dem Tod der letzten Gesellschafterin wurde das Unternehmen 1988 dem Volkseigenen Betrieb Verlage für Medizin und Biologie Berlin, Leipzig, Jena angegliedert; es setzte jedoch unter eigenem Namen seine Tätigkeit fort. Im Juli 1990 erfolgte die Bildung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit ausländischer Beteiligung der Hüthig Verlagsgemeinschaft Decker & Müller GmbH in Heidelberg. Die in Leipzig noch bestehende Außenstelle des Verlags wurde 1999 geschlossen.
Verlagsarchiv
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Archiv des Verlages steht als National wertvolles Archiv unter Kulturgutschutz. Der Bestand wird als Depositum im Staatsarchiv Leipzig verwahrt.[4]
Bekannte Produkte (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zeitschrift für Psychologie
- Zeitschrift für wissenschaftliche Photographie, Photophysik und Photochemie[5]
- Neue Zeitschrift für Musik
- Die Sterne – Zeitschrift für alle Gebiete der Himmelskunde (70 Jahrgänge von 1926 bis 1996)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christoph Links: Das Schicksal der DDR-Verlage. Die Privatisierung und ihre Konsequenzen. 2. Auflage. Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-595-9.
- Curt Vinz, Günter Olzog: Dokumentation deutschsprachiger Verlage. 11. Aufl. Olzog, München 1992, S. 38.
- Heidi Zscherp: Johann Ambrosius Barth Leipzig – ein vergessener Verlag? In: Siegfried Kiene, Richard Reding, Wolfgang Senst (Hrsg.): Getrennte Wege, ungeteilte Chirurgie; Beiträge zur Chirurgie in der DDR. pro literatur Verlag, Augsburg 2009, ISBN 978-3-86611-398-5, S. 467–470.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Johann Ambrosius Barth Verlag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Findbuch zum Bestand 21101 Johann Ambrosius Barth Verlag, Leipzig im Staatsarchiv Leipzig
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ J. A. Barth (Sächsische Biografie)
- ↑ Arthur Meiner (Sächsische Biografie)
- ↑ Familie Voß (zeno.org)
- ↑ a b J. A. Barth Verlag (Staatsarchiv Leipzig)
- ↑ Vergleiche den Innentitel des II. Jahresbandes (Jahrgang 1904) im Internet Archive