Johann Andreas Stein (Orgelbauer, 1752)

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Orgel in Kielkonna, älteste erhaltene Orgel in Estland

Johann Andreas Stein (* 1752 in Heidelsheim, Kurpfalz; † 1821) war ein deutscher Orgelbauer im Baltikum.

Johann Andreas Stein stammte aus einer badischen Orgelbauerfamilie, der Bruder Georg Marcus Stein (1738–1794) wurde später Orgelbauer in Durlach.[1] Johann Andreas Stein ging etwa Mitte der 1770er Jahre nach Riga zu Heinrich Andreas Contius, mit dem er mehrere Orgeln gemeinsam baute.[2] Seit 1780 hatten beide ihre Werkstatt in Wolmar (heute Valmiera, Lettland), seit etwa 1786 arbeitete Stein dort allein. Um 1800 siedelte er nach Pernau (heute Pärnu, Estland) um.

Orgeln (Auswahl)

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Johann Andreas Stein baute Orgeln im damaligen russischen Gouvernement Livland, heute in Lettland und Estland. Erhalten sind die Instrumente in Kihelkonna, als die älteste bestehende Orgel in Estland, und in Käsmu (vorher in Reval, St. Michael), sowie Teile der großen Orgel in Liepāja (Libau), an der er mitgewirkt hatte.

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
bis 1779 Libau, heute Liepāja, Lettland Dreifaltigkeitskirche
II/P 38 bei Heinrich Andreas Contius, danach wurde die Orgel mehrfach erweitert, zur größten mechanisch traktierten Orgel der Welt → Orgel
1780 Wolmar, heute Valmiera, Lettland Kirche St. Simonis mit Heinrich Andreas Contius, wahrscheinlich nicht erhalten
1783 Riga, heute Lettland Reformierte Kirche II/P 14 mit Heinrich Andreas Contius, nicht erhalten
1786 Wenden, heute Cēsis, Lettland St. Johannkirche wahrscheinlich nicht erhalten
1787 Wohlfahrt, heute Ēvele, Lettland Kirche allein
1804 Groß Johannes, heute Suure-Jaani, Estland Kirche nicht erhalten
1805 Kielkond, heute Kihelkonna, Estland Kirche St. Michael
I/P 12 in Rokokoprospekt, älteste erhaltene Orgel in Estland, 2007 restauriert durch Alexander Eckert[3][4][5]
1806 Nüggen, heute Nõo Kirche nicht erhalten
1812 Reval, heute Tallinn Nikolaikirche II/P 28 nicht erhalten
1813/14 Reval, heute Tallinn Schwedische Kirche St. Michael mit Pfeifen und Laden aus dem 17. Jahrhundert, 1895 umgesetzt nach Käsmu, heute II/P, 18, restauriert[6]

Einzelnachweise

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  1. Michael Gerhard Kaufmann: Orgelgeschichte in Karlsruhe. In: Ars Organi. 60. Jahrgang. Heft 1. 2012. S. 3–9, hier S. 4 (PDF; 581 kB)
  2. Alexander Fiseisky: Die Geschichte der Orgel in Lettland. In: Acta Organologica, 28, 2004. S. 11–36. Zusammenfassung (Memento des Originals vom 25. Mai 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gdo.de
  3. Orgel in Kielkonna Orgeldatabase (niederländisch)
  4. Projekte. Alexander Eckert, 7. Abschnitt, abgerufen am 31. Dezember 2019.
  5. Internationales Sympososium zur Erhaltung historischer Orgeln im Baltikum am Beispiel der Johann-Andreas-Stein-Orgel. In: Verband der Restauratoren (VDR) Bulletin 3 2006. Abgerufen am 31. Dezember 2019.
  6. Orgel in Käsmu Orgeldatabase