Friedrich Plener

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Johann Friedrich Philipp Plener (* 17. April 1798 in Dömitz; † 8. September 1864 in Hannover)[1][Anm. 1] war ein Königlich Hannoverscher Wasserbauingenieur,[2] Oberbaumeister[3] und Redakteur.[4]

Geboren im seinerzeitigen Herzogtum Mecklenburg-Schwerin als Enkel des herzoglichen Ingenieurhauptmanns Zacharias Johann Plener,[2] „[…] der durch seine 1762 angefertigten Grundrisszeichnungen der Festung Dömitz bekannt geworden ist“,[1][5] wurde Johann Friedrich Philipp Plener[1] als eines von drei Kindern des in Dömitz stationierten Großherzog mecklenburg-schwerinischen Ingenieurmajors Carl Friedrich Plener geboren.[2]

Bereits ab 1814 und noch als Jugendlicher arbeitete Friedrich Plener unter dem Deichgrafen Anton Heinrich Dammert im Amt Gartow und an der Oberelbe.[6]

In den Jahren 1820 und 1821 studierte Plener an der Georg-August-Universität in Göttingen. Daran anschließend arbeitete er bis 1825 am Ems-Hase-Kanal, bevor er zur Verbesserung der Deiche in Ostfriesland eingesetzt wurde, die durch die große Sturmflut 1825 zerstört worden waren. Auch bei der daran anschließenden Verbesserung der Deiche wurde er dort beschäftigt.[6]

Zeitweilig war Friedrich Plener auch am Bau des Königlich Hannöverschen Staatseisenbahn-Netzes beteiligt,[6] das – nach langem Zögern durch König Ernst August – ab 1843 dann zügig ausgebaut worden war.[7] Gemeinsam mit dem Bauinspektor Adolph Funk erarbeitete Plener in den 1840er Jahren umfassende Pläne für eine Eisenbahnverbindung mit Hamburg.[6]

Von Plener stammen die Pläne für den Seehafen Harburger Hafen sowie dessen Verbindung mit dem Harburger Bahnhof, die die königlich hannoversche Regierung nach einer Überprüfung durch William Cubitt dann zwischen 1845 und 1849 in Harburg bei Hamburg errichten ließ.[6]

Nachdem Plener 1853 das Ritterkreuz des Guelphen-Ordens verliehen worden war, wurde er 1856 zum Oberbaurat ernannt und 1863 abermals mit dem Guelphen-Orden ausgezeichnet, diesmal mit dem Kommandeurskreuz II. Klasse.[6]

Friedrich Plener war Mitglied im Vorstand des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover und zudem Redakteur der von diesem herausgegebenen Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover.[4]

Plener starb am 8. September 1864 und wurde in der Residenzstadt Hannover auf dem damaligen St. Nikolai-Friedhof bestattet. Als bedeutendes Grabmal[1] findet es sich als – denkmalgeschützter[8]Kissengrabstein Johann Friedrich Friedrich Philipp Plener.[1]

Schriften (Auswahl)

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  • Friedrich Plener: Der Hafenbau zu Emden. In: Hannoverisches Magazin, Ausgabe 38 (1848), S. 300–304
  • Friedrich Plener: Englische Baugenossenschaften, hrsg. von Ernst von Plener, Wien: Gerolds Sohn, 1873
  • Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover, Neue Folge 12 (1866) Hannover: Rümpler, S. 127f.
  • Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biografie (in Frakturschrift), Bd. 2: Im Alten Königreich Hannover 1814–1866; Hannover: Sponholtz, 1914, S. 568
  • Lars U. Scholl: Plener, in ders.: Ingenieure in der Frühindustrialisierung. Staatliche und private Techniker im Königreich Hannover und an der Ruhr (1815–1873) (= Studien zu Naturwissenschaft, Technik und Wirtschaft im neunzehnten Jahrhundert, Bd. 10), zugleich Dissertation 1977 an der Technischen Universität Hannover, Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften, Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1978, ISBN 3-525-42209-1, passim; großteils online über Google-Bücher
  1. Davon abweichend wird das Todesdatum 1. September 1864 genannt; vergleiche Plener, Friedrich in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Bearbeitung vom 16. August 2006, zuletzt abgerufen am 2. Juni 2016

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Angelika Weißmann (Text), Silke Beck, Nadine Köpper, Claudia Wollkopf (Red.), Karin von Schwartzenberg (Verantw.): Johann Friedrich Philipp Plener, in dies.: Der ehemalige St. Nikolai-Friedhof. Ein Gartendenkmal im Zentrum von Hannover, illustrierte Broschüre (50 Seiten) mit historischem Abriss und einem kommentierten Faltplan zu historisch bedeutenden Grabmalen, hrsg. von der Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Bereich Grünflächen – Zentrale Aufgaben, Hannover: LHH, 2016, S. 36 (mit einer Fotografie des Grabmals und der Lebensdaten darauf)
  2. a b c Friedrich Brüssow: C. F. Plener. In: Neuer Nekrolog der Deutschen, 16. Jahrgang, zweiter Teil, 1838, Weimar: Bernhard Friedrich Voigt, 1840, S. 580f.; online über Google-Bücher
  3. Vergleich die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
  4. a b Wilhelm Keck (Red.): Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover, Bd. 6, Heft 4 (handschriftlich korrigiert), passim
  5. N.N.: Festung Dömitz / Alles auf einer Karte / Zeichnung von Zacharias Johann Plener aus dem Jahr 1762 zeigt Dömitzer Festung zur Zeit des Siebenjährigen Krieges auf der Seite der Schweriner Volkszeitung (SVZ) vom 26. November 2015, zuletzt abgerufen am 2. Juni 2016
  6. a b c d e f Lars Ulrich Scholl: Plener, in ders.: Ingenieure in der Frühindustrialisierung. Staatliche und private Techniker im Königreich Hannover und an der Ruhr (1815–1873), passim; großteils online über Google-Bücher
  7. Waldemar R. Röhrbein: Eisenbahn. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 153–156.
  8. Gerd Weiß, Marianne Zehnpfennig: Nikolaikapelle und Nikolaifriedhof. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, Bd. 10.1, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1983, ISBN 3-528-06203-7, S. 57ff.; hier: S. 58; sowie Mitte im Addendum zu Band 10.2, Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege) / Stand: 1. Juli 1985 / Stadt Hannover, S. 3ff.