Johann Georg Hoffinger
Johann Georg Hoffinger (* 9. Juli 1756 in Kronstadt; † 1792 in Wien) war ein Siebenbürger Arzt und Mitglied der „Leopoldina“.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johann Georg Hoffinger war der Sohn des Arztes Johann Michael Hoffinger, der im Jahr 1756 in Kronstadt während der Bekämpfung der Pest selber an der Pest verstarb. Seine Mutter war Johanna Hoffinger, die Tochter des Reichsritters von Füllenbaum. Johann Georg Hoffinger verlor seinen Vater, als er gerade einmal 14 Tage alt war. Johann Georg Hoffinger studierte Medizin in Wien. Hier wurde er im Jahr 1780 mit einer Arbeit „de volatica“ zum Doktor der Medizin promoviert. Er wurde anschließend Bergphysikus in Kleinschlatten und danach Kameralphysikus im Banat. Ab 1783 war er im ungarischen Schemnitz als Kameralphysicus tätig. Im Jahr 1785 führte er zu Gunsten der dortigen Bergarbeiter das Bouquoy'sche Armeninstitut ein. Er studierte die Krankheiten der Arbeiter, die in der Montanarbeit begründeten Krankheitsfälle und beschäftigte sich vor allem mit einer bis dahin für unheilbar gehaltenen Kachexie bei den Arbeitern.
Unter der Nr. 911 wurde er im Jahr 1790 unter dem Beinamen PHILOMUSUS IV. zum Mitglied der „Leopoldina“ gewählt.[1]
Er war verheiratet mit Katharina Edle von Hölzl, Tochter des k k. Hofrates und Cabinet-Sekretärs der Kaiserin Maria Theresia. Johann Georg Hoffinger verstarb im Jahr 1792 in Wien.[2]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dissertatio inauguralis medico–practica de volatica sau erysepelate erratico, Wien, Typ. Matthias Andreas Schmidt, Universitatis Typographus 1780, 37 Seiten[3]
- Sendschreiben an Herrn J. G. Wulstein über den Gebrauch des Tabaks (Schemnitz 1790)
- Sendschreiben über den Einfluss der Anquickung der gold- und silberhaltigen Erze auf die Gesundheit der Arbeiter (Wien 1790)
- Vermischte medizinische Schriften, Bd. 1 (Wien 1791)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Geschichte der kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, S. 237 Digitalisat
- Joseph Trausch: Schriftsteller-Lexikon der Siebenbürger Deutschen, Band II, Kronstadt 1871, S. 183.
- Renée Gicklhorn: Dr. med. Johann Georg von Hoffinger (1756–1792), in: Österreichische Apothekerzeitung 1963, Jg. 17, S. 64.
- Arnold Huttmann: Medizin im alten Siebenbürgen, Hermannstadt/Sibiu 2000, S. 304+305.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Mitgliedseintrag von Johann Georg Hoffinger bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 5. Juni 2022.
- ↑ Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hoffinger, Johann Georg
- ↑ Arnold Huttmann: Kronstadts medizinisch-pharmazeutische Bibliographie 1530–1930, Veröffentlichungen des Südostdeutschen Kulturwerks München (Hrsg. Heinz Heltmann und Robert Offner), Reihe B, 2000, S. 46+47.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Constantin von Wurzbach: Hoffinger, Johann Georg (2. Artikel). In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 14. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1865, S. 481 (Digitalisat).
Personendaten | |
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NAME | Hoffinger, Johann Georg |
KURZBESCHREIBUNG | Siebenbürger Arzt und Mitglied der „Leopoldina“ |
GEBURTSDATUM | 9. Juli 1756 |
GEBURTSORT | Kronstadt |
STERBEDATUM | 1792 |
STERBEORT | Wien |