Johann Heinrich Linck (der Ältere)
Johann Heinrich Linck (der Ältere; * 17. Dezember 1674 in Leipzig; † 29. Oktober 1734 ebenda) war ein deutscher Apotheker und Naturforscher.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Ausbildung in der Apotheke seines Vaters Heinrich Linck unternahm er weitläufige Reisen in zahlreiche Länder Europas, auf denen er wissenschaftliche Kontakte knüpfte. 1710 übernahm er zusammen mit seinem Bruder Christian Heinrich die väterliche Apotheke Zum Goldenen Löwen in Leipzig und führte die Mineral- und Kuriositätensammlung des Vaters (Lincksches Naturalienkabinett), einen Vorläufer der modernen Museen, fort.
Als Forscher beschäftigte er sich intensiv mit Seesternen. 1733 veröffentlichte er mit „De stellis marinis liber singularis“ ein bahnbrechendes Werk über die bis dahin noch wenig bekannten Seesterne, die er in die heute noch gültigen Ordnungen der Asteroiden und Ophiuroiden einteilte. Nach ihm wurde die Seesterngattung Linckia benannt.
Linck war Mitglied der Royal Society und der wissenschaftlichen Gesellschaft Bologna. Am 20. September 1722 wurde er mit dem akademischen Beinamen Plinius III. zum Mitglied (Matrikel-Nr. 360) der Leopoldina gewählt.
Er war der Vater des Johann Heinrich Linck (des Jüngeren) (1734–1807), der ebenfalls Löwenapotheker und Naturforscher war.[1]
Nach seinem Tod führte die Witwe Maria Elisabeth Linck, Tochter des Hofjuweliers Gottlieb Döring, zunächst sowohl die Apotheke als auch das Naturalienkabinett bis zur Volljährigkeit des Sohnes weiter. Ihr Porträt malte 1754 der Hofmaler Christoph Friedrich Reinhold Lisiewski.[2]
1840 kam die Sammlung durch Verkauf nach Waldenburg (Sachsen) in das noch heute bestehende Museum von Fürst Otto Victor I. von Schönburg-Waldenburg.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Heinrich Linck: De stellis marinis liber singularis, Leipzig 1733
- Johann Heinrich Linck: Brevis commentatio de cobalto, in: Phil. Trans. Bd. 34, 1728, S. 192–203
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Veit Hammer: Linck, Johann Heinrich d. Ä.. In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
- Ralph Krüger: Das Naturalienkabinett der Apothekerfamilie Linck. In: Leipziger Blätter Nr. 35, 1999, S. 56–58
- Wilhelm Heß: Linck, Johann Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 661.
- Holm-Dietmar Schwarz: Linck, Johann Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 571 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Linck-Sammlung im Museum Waldenburg
- Mitgliedseintrag von Johann Heinrich Linck bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Johann Heinrich Linck d. Ä., Biographiartikel auf Sächsische Biografie, abgerufen: 26. Dezember 2011
- ↑ Bildnis der Maria Elisabeth Linck
Personendaten | |
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NAME | Linck, Johann Heinrich |
ALTERNATIVNAMEN | Plinius III. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Apotheker und Naturforscher |
GEBURTSDATUM | 17. Dezember 1674 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 29. Oktober 1734 |
STERBEORT | Leipzig |