Johann Ignaz Beyer

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Johann Ignaz Beyer (auch Giovanni Ignazio) (* um 1700; † 1758) war ein österreichischer Komponist, Organist und Kapellmeister.

Beyer war ab 1720 Musiker oder Kapellmeister der Kapelle des Grafen Vaclav Morzin in Prag. Von 1723 bis 1726 ist er, dessen Kirchenkompositionen im Stift Göttweig archiviert sind, dort Stiftsorganist gewesen.[1]

Danach arbeitete er 1726 bis 1731 mit dem Schauspieler, Librettist, Theaterdirektor Heinrich Rademin (1674–1731) in der Produktion der Singspiele für das Kärntnertortheater in Wien zusammen. Johann Joseph Fux war etwa in dieser Zeit sein Lehrer. Im Jahre ist er als 1734 als compositore del Teatro privilegio del S. M. C. in Wien verzeichnet, war also Komponist der Opera buffa für das Kärntnertortheater.

Zu seinem Lehrer Fux bekannte sich Johann Ignaz (Giovanni Ignazio) Beyer in seiner Bewerbung um eine Stelle beim Olmützer Bischof Egk. Beyer war laut derselben Quelle auch als Maestro della Musica der italienischen Oper in Wien sowie der Kirchen Sant'Angelo und San Giovanni Crisostomo in Venedig tätig gewesen. Auch hatte er an der Krönungsoper Alesandro nell'Indie (Musik: Johann Adolph Hasse, Libretto: Pietro Metastasio) anlässlich ihrer Krönung zur Königin von Ungarn 1741 in Pressburg für Maria Theresia, die Pietro Mingotti mit seiner Operntruppe aufführte, mitgewirkt.

Von 1751 bis 1758 war Beyer Kapellmeister in der aristokratischen Familie Salm in Brünn.[2]

Zwei Sinfonien, die ihm zugeschrieben werden, sind in der Schranck No: II-Sammlung von Johann Georg Pisendel in Dresden zu finden, deren Stimmen die Angabe del Sig. Beyer a Wien enthalten. Pisendel hat eigenhändig Oboenstimmen für beide Sinfonien Beyers geschrieben.

Viele Instrumentalkompositionen Beyers nahm Herzog Anton Ulrich von Sachsen-Meiningen von Wien, wo er 1728–1745 lebte und öfters das Kärntnertortheater besuchte, nach Meiningen mit.

  • La villanella fatta contessa per amore. Kömodienoper, Wien 2. Juni 1734 im Kärnertortheater (Libretto: Anton Ulrich von Sachsen-Meiningen).
  • Die Unterschiedlichwürkende Gnade Gottes [...] Ein musicalisches Oratorium [...] Von dem Herrn Johann Ignatz Beyer, Organisten und Compositoren des Röm. Kaiserl. privilegirten Theatri in Wien Wien 1734.
  • Concerto für Blockflöte, 2 Violinen, Viola und Cello (1750) (Badische Landesbibliothek, Karlsruhe)
  • Divertimento. 2 Violinen and Bass (1740–1760) (Badische Landesbibliothek, Karlsruhe)
  • Parthia (Partita) für Blöckflöte, Violine and Cello ms (Badische Landesbibliothek, Karlsruhe)
  • Partita I in C. Flöte, Violin and Cello autograph (Fürstlich Thurn und Taxis'schen Hofbibliothek, Regensburg)
  • Partita II in C. Flöte, Violin and Cello autograph (Fürstlich Thurn und Taxis'schen Hofbibliothek, Regensburg)
  • Sonata für Blockflöte, 2 Violinen, Viola und Cello m(Badische Landesbibliothek, Karlsruhe)
  • Sinfonia in D für 2 Violinen and Cello (Laun, Stockholm)
  • Sinfonia in C Dur (Lambach, Benediktinerstift)
  • Sinfonia in B Dur. 2 Violinen, 2 Oboen, Violetta, Bass, Cello und Cembalo (Dresden)
  • Sinfonia in A Dur. 2 Violinen, 2 Oboen, Violetta, Bass, Cello und Cembalo (Dresden)
  • Graduale. Chor (Bibliothek Göttweig)
  • 2 Messen
  • Georg Reichert: Zur Geschichte der Wiener Messenkompositionen in der ersten Hälfte des 18. jahrhunderts. Thematisches Verzeichnis von Messen aus dem Kreise der Wiener Vorklassiker. (Dissertation) Wien 1935.
  • Václav Kapsa: Böhmische Komponisten und ihre Instrumentalwerke im Schrank II in Das Instrumentalrepertoire der Dresdner Hofkapelle in den ersten beiden Dritteln des 18. Jahrhunderts. Überlieferung und Notisten : Bericht über das internationale Kolloquium vom 23. bis 25. Juni 2010. Dresden (Konferenzbeitrag) S. 185f. [1]
  • Herbert Seifert: Texte zur Musikdramatik im 17. und 18. Jahrhundert: Aufsätze und Vorträge Hollitzer, Wien 2014.
  • Maren Goltz: Die Wiener Libretti-Sammlung des Herzog Anton Ulrich von Sachsen-Meiningen in Alte Musik in der Kulturlandschaft Thüringens Kamprad, Altenburg 2010. [2]

Einzelnachweise

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  1. Friedrich W. Riedel (Hrsg.): Der Göttweiger thematische Katalog von 1830. München 1979, Bd. 2, S. 74.
  2. Jiří Sehnal: Das Musikinventar des Olmützer Bischofs Leopold Egk aus dem Jahre 1760 als Quelle vorklassischer Instrumentalmusik in: Archiv für Musikwissenschaft 29 (1972). S. 289–290.