Johann Jenitz

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Johann Jenitz (auch Hans; auch Johannes; * 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts; † 1589[1]) († 1593?) war Kammersekretär des sächsischen Kurfürsten August in Dresden.

Leben und Wirken

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Johann Jenitz arbeitete als Kammersekretär für Kurfürst August. Später wurde er Kammerrat und Hauptmann des Amts Hohnstein mit Sitz auf Schloss und Kammergut Lohmen. In dieser Funktion war er mehrfach auf administrativen Landesreisen.[2] Von Kurfürst August bekam er am 20. September 1576 als Dank für seine Dienste dieses auch als Vorwerk bezeichnete Gut in Lohmen geschenkt, das seine Nacherben 1590 an Kurfürst Christian I. verkauften.[3]

Am 15. November 1575 erhielt er zusammen mit dem Kammermeister Hans Harrer ein Privileg zur Herstellung der Farbsubstanz Saflor aus Wismuterz von Schneeberg.[4] Am 27. Oktober 1576 verkaufte er die neuerbaute Papiermühle am Wesenitzbach in Lohmen an Hieronymus Schaffhirt.[5] 1582 bestand die Kurfürstliche Verwaltung aus dem Statthalter Graf Burckhardt zu Barby, Kammermeister Hans Harrer, Hauszeugmeister Paul Buchner und Johann Jenitz als Kammersecretarius.[6]

Seine zweite Ehefrau hieß Catharina, ihr Epitaph findet in der Fachliteratur Erwähnung.[7] Seine erste Ehefrau Margarethe starb zwanzigjährig[8] und war die Tochter des Melchior Trost.

Auf einen Epitaph in Leipzig in der St. Thomaskirche findet sich der Hinweis 1893. Noch vor seinem Ableben erschien 1888 eine (Münz)-Medaille.[9][10]

  • Johannes Trefftz: Kursachsen und Frankreich 1552-1557, Dissertation, Verlag Gustav Fock, Leipzig 1891, S. 144 f.
  • Denkmal des Johannes Jenitz. Von 1593. , In: Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 18. Heft (Stadt Leipzig), Hrsg. K. Sächsisches Alterthumsverein; C. C. Meinhold & Sohne, Dresden 1896, S. 77.
  • Friedrich Israel: Das Wittenberger Universitätsarchiv, seine Geschichte und seine Bestände nebst den Regesten der Urkunden d. Allerheiligenstiftes und der Fundationsurkunden der Univ. Wittenberg, Gebauer-Schwetschke, Halle a. d. S. 1913, S. 138.
  • Erich Dittrich: Sächsische Lebensbilder, In: Lebensbilder sächsischer Wirtschaftsführer; 1/3, Hrsg. Sächsische Kommission für Geschichte / Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Leipzig 1930 (bis 1941), S. 483.
  • Helmar Junghans: Die sächsischen Kurfürsten während des Religionsfriedens von 1555 bis 1618, In: Quellen und Forschungen zur sächsischen Geschichte; Band 31, Verlag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften; Steiner, Stuttgart 2007, S. 241, 246 f. 250. ISBN 978-3-515-09125-1.

Einzelnachweise

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  1. Kurt Lindner: Quellen und Studien zur Geschichte der Jagd, Ausgabe 5, Verlag W. de Gruyter, Berlin 1959, S. 159. „Sie wurde scheinbar für den 1589 verstorbenen Geheimsekretär des Kurfürsten August, Johann Jenitz, angefertigt, dessen Unterschrift sie trägt.“
  2. Franziska Neumann: Die Ordnung des Berges. Formalisierung und Systemvertrauen in der sächsischen Bergverwaltung (1470-1600), Böhlau, Köln / Wien / Weimar 2021, S. 290 f. Online
  3. Ernst W. Bruchmüller: Der Kobaltbergbau und die Blaufarbenwerke in Sachsen bis zum Jahre 1653. Richard Zeidler, Crossen 1897, S. 92 (Online in der Google-Buchsuche).
  4. Johann Sporschil: Wanderungen durch die Sächsische Schweiz. Georg Wigand, Leipzig 1840, S. 238 (Online in der Google-Buchsuche).
  5. Alfred Meiche: Historisch-Topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna. Dresden 1927, S. 172 (Reprint Sebnitz 1991).
  6. Heinrich Kramm: Studien über die Oberschichten der mitteldeutschen Städte im 16. Jahrhundert. Sachsen, Thüringen, Anhalt. Teilbände I und II, In: Mitteldeutsche Forschungen; 87/I und 87/II, Böhlau, Köln 1981, S. 852. ISBN 3-412-04880-1. Regesta Imperii
  7. Christiane Domtera-Schleichardt: Die Wittenberger "Scripta publice proposita" (1540–1569). Universitätsbekanntmachungen im Umfeld des späten Melanchthon, Hochschulschrift, Online-Auflage, Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2021, S. 428. Katalog 1. 6.2. ISBN 978-3-374-06685-8.
  8. Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 18. Heft (Stadt Leipzig), Hrsg. K. Sächsisches Alterthumsverein; C. C. Meinhold & Sohne, Dresden 1896, S. 65.
  9. Adolf Erman: Deutsche Medailleure des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts, Weidmann Buchhandlung, Berlin 1884, S. 71.
  10. Das Münzkabinett, Hrsg. Staatliche Museen zu Berlin (Preußischer Kulturbesitz), im Jahr 2020, Online-Ressource, 2021, S. 106.