Johann Josef Karl Henrici

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Herz-Jesu-Bildnis von Carl Henrici in der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt in Bozen
Der Gedenkstein für Carl Henrici am Haus Mustergasse 19 in Bozen

Johann Josef Karl Henrici (* 25. Jänner 1737 in Schweidnitz, Fürstentum Schweidnitz; † 29. Oktober 1823 in Bozen), oft einfach Carl Henrici, war ein österreichischer Barockmaler und Schöpfer des Herz-Jesu-Bildes in der Bozner Stadtpfarrkirche, vor dem 1796 die Tiroler Landstände das von den Franzosen bedrohte Land Tirol in feierlicher Weise dem Herzen Jesu geweiht und es unter seinen besonderen Schutz gestellt hatten.

Carl Henrici stammt aus Schlesien. Sein ursprünglicher Familienname war Heinrich. Er latinisierte ihn aber nach dem damals üblichen Brauch, weil er ihm in solcher Form für einen Künstler angemessener erschien.

Er verließ seine Heimat, als er achtzehn war, und kam 1757 über Umwegen nach Bozen. Dort trat er in die Werkstatt des Kopisten Mathias Twinger ein, heiratete 1759 dessen Tochter und übernahm seine Werkstätte. Um sich beruflich zu vervollkommnen, begab er sich 1761 zu einem zweijährigen Lehraufenthalt nach Verona. Dann begann eine lange, fruchtbare Periode selbständigen Schaffens in Bozen und vielen anderen Orten Südtirols. Henrici malte viele Porträts, schuf zahlreiche Heiligenbilder, auch Gemälde in Kirchen und vornehmen Häusern. Im Prunksaal von Bozens Palais Menz schuf Henrici das Deckenfresko mit dem Triumph Amors mit den Göttern des Olymp und an der West- und Ostwand Szenen eines venezianischen Maskenballs.

Mit seiner Frau Rosa hatte Carl Henrici dreizehn Kinder, aber nur drei wuchsen auf. Allerdings starben auch diese jung. Der Lebensabend des Künstlers war unglücklich und traurig. Zum Verlust aller seiner Kinder kam noch, dass er 1798 erblindete.

  • Constantin von Wurzbach: Henrici, Johann Joseph Karl. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 8. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1862, S. 308 f. (Digitalisat).
  • Johann Josef Karl Henrici. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 249.
  • Alma Tirler von Lutz: Der Bozner Maler Johann Josef Karl Henrici 1737–1823 (= Schlern-Schriften. Bd. 205). Wagner, Innsbruck 1960.
  • Alma Tirler von Lutz: Henrici, Johann Josef Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 550 f. (Digitalisat).
  • Bruno Mahlknecht: Karl Henrici, der Maler des Bozner „Herz-Jesu-Bildes“, in: Bozen durch die Jahrhunderte, Band 4, Athesia Spectrum, Bozen 2007, S. 53–58.
  • Hansjörg Rabanser: Henrici und Dipauli – eine Bekanntschaft. Zum 200. Todestag des Künstlers Johann Josef Henrici (1737–1823). In: Der Schlern. Bd. 97 (2023), Heft 10, S. 26–47.
  • Hanns-Paul Ties: Bozner Barockgemälde in Kroatien. Neues zu Carl Henrici und Josef Anton Cusetti, in: Der Schlern. Zeitschrift für Südtiroler Landeskunde, 86 Jg., 2012, Heft 3, S. 54–75.
  • Hanns-Paul Ties: Sepultura Artium Liberalium. Der Tiroler Rokoko-Maler Carl Henrici klagt über die Folgen der kaiserlichen Zollpolitik für die Kunstproduktion, in: Münch, Birgit Ulrike/Tacke, Andreas/Herzog, Markwart/Heudecker, Sylvia (Hrsg.): Die Klage des Künstlers. Krise und Umbruch von der Reformation bis um 1800 (= Kunsthistorisches Forum Irsee 2), Petersberg 2015, S. 139–159.
Commons: Johann Josef Karl Henrici – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien