Johann Joseph Gelsdorf

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Johann Joseph Gelsdorf (* 1859; † 8. April 1918 in Honnef[1][2]) war ein deutscher Bauunternehmer, der das historistische Stadtbild seiner Heimatstadt Honnef (heute Bad Honnef) prägte.

Leben und Wirken

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Gelsdorf übernahm als Maurermeister[3][4] das von seinem Vater 1862 gegründete Baugeschäft.[5][6] Er war als einheimischer Bauunternehmer neben dem aus Dortmund zugezogenen Architekten Ottomar Stein am intensivsten an der architektonischen Ausformung des heutigen Stadtzentrums von Bad Honnef in der Zeit von 1889 bis zum Ersten Weltkrieg, insbesondere während des Baubooms von 1898 bis 1905, beteiligt.[7] Anfangs entwarf Gelsdorf die oftmals von seinem Unternehmen auf eigene Rechnung als Spekulationsobjekte initiierten[8][4] Wohn- und Geschäftsbauten selbst, später entstanden sie nach Entwürfen der Architekten Himmel, Abels und Werthmann.[9] Zu den darüber hinaus für fremde Bauherren und Architekten ausgeführten Großprojekten gehörten der Neubau der Rhöndorfer Pfarrkirche (1903–05) und teilweise des Kurhauses (1906–07)[10] sowie die Erweiterung der Pfarrkirche St. Johann Baptist (1913–14).[11] Insgesamt war das Bauunternehmen Gelsdorfs in Honnef für den Bau von 111 Wohn-, Geschäfts- und Reihenhäusern verantwortlich und beschäftigte bis zu 96 Mitarbeiter (Stand: 1903).[12] Nach Gelsdorfs Tod wurde sein Unternehmen von seiner Witwe Margarete (1869–1955) weitergeführt.[5][11]

Gelsdorf gehörte als Mitglied der „Honnefer Bürger-Vereinigung“[13] dem Honnefer Stadtverordneten-Kollegium an.[2] Er lebte und starb in dem 1893 von ihm selbst erbauten Wohnhaus Rommersdorfer Straße 61 (Ecke Bismarckstraße).[1][14]

Bauten (Auswahl)

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Bauherr und Bauausführender

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Bauzeit Adresse Bild Objekt Maßnahme Anmerkungen
1896 Kreuzweidenstraße 23a
Lage
Wohnhaus[14] Neubau
1896 Kreuzweidenstraße 23b
Lage
Wohnhaus[14] Neubau
1896 Luisenstraße 31
Lage
Wohnhaus[14] Neubau Denkmalschutz
1897 Luisenstraße 33
Lage
weitere Bilder Wohnhaus[14] Neubau Denkmalschutz
1901 Königin-Sophie-Straße 23
Lage
Wohnhaus[14] Neubau Doppelhaus mit Nr. 25;
Denkmalschutz
1901 Königin-Sophie-Straße 25
Lage
Wohnhaus[14] Neubau Doppelhaus mit Nr. 23;
Denkmalschutz
1901 Rommersdorfer Straße 37
Lage
weitere Bilder Kinderbewahrschule[15][14] Neubau (Bauherr: Kirchenvorstand St. Johann Baptist)[14][16] heute Kindergarten „St. Johannes“; Denkmalschutz
1902 Königin-Sophie-Straße 19
Lage
Wohnhaus[14] Neubau Doppelhaus mit Nr. 21;
Denkmalschutz
1902 Königin-Sophie-Straße 21
Lage
weitere Bilder Wohnhaus[14] Neubau Doppelhaus mit Nr. 19;
Denkmalschutz
1903 Hauptstraße 19
Lage
Wohnhaus[14] Neubau Doppelhaus mit Nr. 19a;
Denkmalschutz
1903 Hauptstraße 19a
Lage
Wohnhaus[14] Neubau Doppelhaus mit Nr. 19;
Denkmalschutz
1903 Hauptstraße 38b
Lage
Wohn- und Geschäftshaus[14] Neubau Denkmalschutz
1903 Hauptstraße 38c
Lage
Wohn- und Geschäftshaus[14] Neubau Denkmalschutz
1903 Königin-Sophie-Straße 15
Lage
weitere Bilder Wohnhaus[14] Neubau Doppelhaus mit Nr. 17;
Denkmalschutz
1903 Königin-Sophie-Straße 17
Lage
Wohnhaus[14] Neubau Doppelhaus mit Nr. 15;
Denkmalschutz
1906 Hauptstraße 17a
Lage
Wohnhaus[14] Neubau Denkmalschutz
1907–1908 Bahnhofstraße 16a
Lage
Postgebäude (Postamt)[17][18] Neubau 1985 abgebrochen[19]
1908 Hauptstraße 15a
Lage
Wohnhaus[14] Neubau Doppelhaus mit Nr. 17;
Denkmalschutz
1908 Hauptstraße 17
Lage
Wohnhaus[14] Neubau Doppelhaus mit Nr. 15a;
Denkmalschutz
1910 Rhöndorfer Straße 72
Lage
Villa[14] Neubau Denkmalschutz
1910 Rhöndorfer Straße 74
Lage
Villa[14] Neubau Denkmalschutz
1910 Reichenberger Straße 31
Lage
Wohnhaus[14] Neubau Doppelhaus mit Nr. 33;
Denkmalschutz
1910 Reichenberger Straße 33
Lage
Wohnhaus[14] Neubau Doppelhaus mit Nr. 31;
Denkmalschutz
um 1910 Menzenberger Straße 96–102
Lage
Wohnhausgruppe[9] Neubau

Bauausführender

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Bauzeit Adresse Bild Objekt Maßnahme Anmerkungen
1895 Luisenstraße 29
Lage
Wohnhaus[14] Neubau Denkmalschutz
1896 Hauptstraße 58a
Lage
Wohn- und Geschäftshaus[14] Neubau Denkmalschutz
1898 Linzer Straße 54
Lage
Wohnhaus[14] Neubau Denkmalschutz
1898 Luisenstraße 38
Lage
Wohnhaus[14] Neubau Denkmalschutz
1898 Luisenstraße 40
Lage
Wohnhaus[14] Neubau Denkmalschutz
1898 Luisenstraße 42
Lage
Wohnhaus[14] Neubau Denkmalschutz
Commons: Johann Joseph Gelsdorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Traueranzeige, Honnefer Volkszeitung, 8. April 1918
  2. a b Honnefer Volkszeitung, 10. April 1918, S. 3
  3. Civilstand der Stadt Honnef pro März 1901. In: Honnefer Volkszeitung, 19. April 1901
  4. a b Verena von Dellingshausen: Villen & Bauten – Stadtplan mit Bildern und Beschreibungen. (PDF; 307 kB) Stadtinformation Bad Honnef, 2019.
  5. a b Honnefer Volkszeitung, 11. Januar 1919, S. 2
  6. Honnefer Handwerk in vergangener Zeit. In: Honnefer Volkszeitung, 10. Januar 1936.
  7. Karl Günter Werber: Bad Honnef: Zeitsprünge. Sutton Verlag, Erfurt 2009, ISBN 978-3-86680-560-6, S. 37.
  8. Landeskonservator Rheinland: Bad Honnef – Stadtentwicklung und Stadtstruktur. Rheinland-Verlag, Köln 1979, ISBN 3-7927-0414-5, S. 17, 122–141.
  9. a b Christian Kieß: Die Bauten von Johann Joseph Gelsdorf.
  10. Die Eröffnung des Kursaales. In: Honnefer Volkszeitung, 22. April 1907
  11. a b Frau Wwe. Johann Gelsdorf. In: Honnefer Volkszeitung, 3. März 1955.
  12. Honnefer Volkszeitung, 8. Mai 1903, S. 2
  13. Honnefer Volkszeitung, 11. November 1918, S. 2
  14. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad Landeskonservator Rheinland: Bad Honnef – Stadtentwicklung und Stadtstruktur. Rheinland-Verlag, Köln 1979, ISBN 3-7927-0414-5, S. 122–141.
  15. Honnefer Volkszeitung, 26. September 1901, S. 2
  16. Honnefer Volkszeitung, 29. Juni 1901, S. 2
  17. Bericht über die Verwaltung und den Stand der Gemeindeangelegenheiten der Stadt Honnef a. Rh. für das Rechnungsjahr 1906. In: Honnefer Volkszeitung, 23. Mai 1907, S. 3
  18. Honnefer Volkszeitung, 11. Februar 1907, S. 2
  19. Martin Maus: Gruss aus Honnef: Postkarten mit Ansichten von der Jahrhundertwende aus Honnef und dem Siebengebirge. Bad Honnef 1985, Bild 162.