Johann Koenigsberger
Johann Georg Koenigsberger (* 7. Mai 1874 in Heidelberg; † 3. Dezember 1946 in Freiburg)[1] war ein deutscher Physiker, Mineraloge und Mitglied des badischen Landtages.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Koenigsbergers Besuch des Gymnasiums in Heidelberg nahm er von 1892 bis 1897 ein Studium der Naturwissenschaften und Mathematik in Heidelberg, Berlin und Freiburg auf. 1897 promovierte er in Berlin und arbeitete als Assistent am Physikalischen Institut in Freiburg. Drei Jahre später habilitierte er und war anschließend von 1904 bis 1935 planmäßiger außerordentlicher Professor für mathematische Physik. Als Kriegsfreiwilliger von 1914 bis 1916 gehörte er der Infanterie oder auch der Radfahr-Kompanie Neu Breisach an. Koenigsberger engagierte sich auch am politischen Geschehen. Er vertrat von 1919 bis 1921 die Sozialdemokratische Partei Deutschlands im Landtag der Republik Baden.[1][2]
Da Koenigsberger ein republikanischer Abgeordneter im badischen Landtag und jüdischer Abstammung war, wurde er 1933 von seinem Lehrstuhl suspendiert und 1934 von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg entlassen.[3] Nach dem Ende der Feindseligkeiten wurde Koenigsberger 1946 wieder als Professor eingesetzt und setzte seine theoretische Forschungsarbeit unter Schwierigkeiten bis zu seinem Tod fort.[1][3]
Koenigsberger war insbesondere bekannt für seine Arbeiten über die magnetischen Eigenschaften von Mineralien.[3] Zu seinen Ehren wurde das erstmals durch ihn beschriebene Verhältnis von remanenter und induzierter Magnetisierung als Koenigsberger-Faktor bekannt.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die zentralalpinen Minerallagerstätten der Schweizer Alpen – Basel. Wepf, 1972, Unveränd. Neudr.
- Die Mineralienfunde der Schweizer Alpen, 1952 (ursprünglich 2 Bände mit Paul Niggli, erschien 1940, bereits 1960 vergriffen, 1973 erschien die dritte Auflage, bearbeitet von Hans Anton Stalder, Francis de Quervain, Ernst Niggli und St. Graeser)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Volker Remmert: Johann Koenigsberger. In: Fred Ludwig Sepaintner (Hrsg.): Badische Biographien. Band NF 5. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2005, S. 149–151.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Redebeiträge von Johann Koenigsberger in der Badischen Ständeversammlung in den Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek
- Biografische Angaben im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Koenigsberger Johann Georg. In: leo-bw. Landesarchiv Baden-Württemberg, abgerufen am 10. März 2023.
- ↑ Volker Remmert: Johann Koenigsberger. In: Fred Ludwig Sepaintner (Hrsg.): Badische Biographien. Band NF 5. Stuttgart 2005, S. 149 f.
- ↑ a b c L. F. B.: Prof. J. G. Koenigsberger. In: Nature. Band 159, Nr. 4027, Januar 1947, ISSN 0028-0836, S. 19–19, doi:10.1038/159019c0 (nature.com [abgerufen am 10. März 2023]).
Personendaten | |
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NAME | Koenigsberger, Johann |
ALTERNATIVNAMEN | Koenigsberger, Johann Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker, Mineraloge und Mitglied des badischen Landtages |
GEBURTSDATUM | 7. Mai 1874 |
GEBURTSORT | Heidelberg |
STERBEDATUM | 3. Dezember 1946 |
STERBEORT | Freiburg |