Johann Martin Honigberger
Johann Martin Honigberger (* 10. März 1795 in Kronstadt; † 18. Dezember 1869 ebenda) war ein siebenbürgischer, k. k. österreichischer Arzt, Apotheker und Orientforscher.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Arzt begann 1816 seine erste von insgesamt fünf Reisen in den Orient über einige Aufenthalte (u. a. Konstantinopel, Persien) bis 1829 nach Indien. Hier wurde er königlich indischer Leibarzt von Ranjit Singh in Lahore (Nordindien), im Königreich der Sikhs. Auf seinen Reisen betrieb er auch umfangreiche botanische Forschungen, die ihn nach Afghanistan und in den Himalaya führten. Er hatte ebenso Kenntnisse in der Homöopathie erworben und setzte sie in Indien auch ein.
In Kalkutta und Lahore errichtete er Armenkrankenhäuser. Ebenso war er engagiert im Kampf gegen Pest und Cholera.
Er wird in Indien als „Vater der Homöopathie“ gewürdigt, da er als erster hier die Methode umsetzte. In Konstantinopel übte er bereits zwischen 1837 und 1838 eine homöopathische Praxis aus.[1]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Früchte aus dem Morgenlande oder Reise-Erlebnisse nebst naturhistorisch-medizinischen Erfahrungen, einigen hundert erprobten Arzneimitteln und einer Heilart, dem Medial-Systeme. Gerold, Wien 1851; vermehrte Ausgabe 1853 (Digitalisat).
- Nachdruck der Ausgabe 1853: Als Leibarzt am Hofe des „Löwen vom Panjab“ Ranjit Singh: Nachdruck der Reiseerlebnisse Wien 1853. Mit einem Nachwort von Jürgen Hanneder. Universitätsverlag Halle-Wittenberg, Halle an der Saale 2011, ISBN 978-3-86977-036-9.
- Englische Übersetzung: Thirty-five years in the East. Adventures, discoveries, experiments, and historical sketches, relating to the Punjab and Cashmere; in connection with medicine, botany, pharmacy, etc. Together with an original materia medica; and a medicalvocabulary, in four European and five eastern languages. H. Baillière, London 1852.
- Die Cholera, deren Ursache und unfehlbare Heilung und die Epidemien im allgemeinen. Übersetzung aus dem Englischen. C. Dittmarsch, Wien 1865 (Digitalisat).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Constantin von Wurzbach: Honigberger, Johann Martin. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 9. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1863, S. 255–258 (Digitalisat).
- Heinrich Wilhelm Reichardt: Honigberger, Johann Martin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 70 f.
- Honigberger Johann Martin. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 413.
- Günther Hamann: Honigberger, Johann Martin. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 597 f. (Digitalisat).
- Mircea Eliade: Das Geheimnis des Doktor Honigberger: Eine Novelle. Ed. AB, Hamburg 1974.
- Robert Sigaléa: Johann Martin Honigberger, médecin et aventurier de l’Asie. L’Harmattan, Paris 2003, ISBN 2-7475-5229-2.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Arnold Huttmann: Siebenbürgische Apotheken und Apotheker, in: Arnold Huttmann: Medizin im alten Siebenbürgen, Hora Hermannstadt/Sibiu 2000, S. 379–390.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Johann Martin Honigberger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Notizen aus Indien (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Honigberger, Johann Martin |
KURZBESCHREIBUNG | siebenbürgischer Arzt, Apotheker und Orientforscher |
GEBURTSDATUM | 10. März 1795 |
GEBURTSORT | Kronstadt |
STERBEDATUM | 18. Dezember 1869 |
STERBEORT | Kronstadt |