Johann Reindl

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Apostel Paulus (1756/59) am linken Seitenaltar in der Pfarrkirche in Stams

Johann Reindl, auch Johannes Reindl und Hans Reindl (* 25. Oktober 1714 in Stams; † 22. März 1792 ebenda) war ein österreichischer Bildhauer des Spätbarock und Rokoko.

Reindl war Sohn des Martin Reindl und der Maria Grasmay(e)r. Der Bildhauer Stephan Föger (1702–1750) war sein Cousin. Von 1732 bis 1737 machte Reindl eine Lehre bei Augustin Strigl (1702–1746) im nahen Tannrain bei Stams. Der junge Reindl wurde nach dem Tod seines Lehrmeisters 1746 Trauzeuge von dessen Witwe. Auf seiner Wanderschaft (ab etwa 1737) kam er allem Augenschein nach auch nach Kaisheim, dem Mutterkloster der Zisterzienser in Stams, und später über Passau nach Wien zu Georg Raphael Donner (1693–1741). Am 4. Juli 1745 kehrte Reindl nach Tirol zurück. 1753 heiratete er Katharina Schweninger in Stams. Dass er in diesem Jahr auch zum Hofbildhauer ernannt worden ist, gilt heute als widerlegt. Im Juli 1766 wurde ein Sohn Reindls gefirmt. Über mehrere Jahrzehnte betrieb er eine florierende Bildhauerwerkstatt in Stams. Dort starb er am 22. März 1792.

Ob der „Konstanzer“ Johann Reindl, der 1756 die Kanzel der Klosterkirche in Rheinau (Kanton Zürich) schuf und von dem Figuren in Kreuzlingen (1769) und Konstanz (1771) belegt sind, mit dem Stamser Johann Reindl gleichzusetzen ist, konnte bislang nicht nachgewiesen werden.[1]

Putto in der Pfarrkirche Rietz
Hl. Petrus (1757/61) am rechten Seitenaltar in der Antoniuskirche in Rietz

Reindls Arbeiten sind Beginn und Höhepunkt des Rokoko im Tiroler Oberland. In seinen Figuren sind Einflüsse aus München und Wien erkennbar. Reindls Figuren haben eine Eleganz, die anderen zeitgenössischen Künstlern im Tiroler Oberland fehlt. Zu seinen bedeutendsten Schülern zählen Urban Klieber (1741–1803) und Joseph Götsch (1728–1793).

Werke (Auswahl)

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Quelle:[2]

  • Gert Ammann: Johann Reindl, Bildhauer von Stams 1714–1792, in: Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. Band 54 (1974), S. 5–56 (zobodat.at [PDF; 21,7 MB]).
  • Gert Ammann: Das Tiroler Oberland. Die Bezirke Imst, Landeck und Reutte – Seine Kunstwerke, historische Lebens- und Siedlungsformen (= Österreichische Kunstmonographie IX), Salzburg 1978.
  • Reinhard Rampold: Bezirk Imst, in: Reinhard Rampold (Hrsg.): Kunstführer Tirol. Die 400 bedeutendsten Kunstwerke in Nord- und Osttirol. Innsbruck/Wien 2014, S. 57–98.
  • Johann Reindl. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 28: Ramsden–Rosa. E. A. Seemann, Leipzig 1934, S. 118 (biblos.pk.edu.pl).
  • Klaus Wankmiller: Johann Reindl (1714–1792). Der große Stamser Bildhauer als Wegbereiter von Barock und Rokoko im Tiroler Oberland, in: Tiroler Heimatblätter 95 (2020), Nr. 1, S. 35–39.
  • Josef Weingartner: Die Kunstdenkmäler Südtirols – Band II: Bozen mit Umgebung, Unterland, Burggrafenamt, Vinschgau, Innsbruck-Bozen 61977.
  • Constantin von Wurzbach: Reinl, Johann. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 25. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1873, S. 236 (Digitalisat).
Commons: Johann Reindl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wankmiller (2020), S. 36.
  2. Wankmiller (2020), S. 35-30, mit umfangreichem Werkverzeichnis.