Johanna Friesen (Stifterin)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johanna Friesen (auch: Friese, Frese; geborene von Rommel, auch Romel[1][2]; * im 14. oder 15. Jahrhundert; † 20. August 1579 in Hannover) war eine deutsche Stifterin.[1][Anm. 1]

Epitaph in der Marktkirche Hannover für Katharina und Johanna Rommel (Friesen)

Johanna Friesen war die Ehefrau des Claus Friese[1], auch Klaus Frese geschrieben. Nach dem Tod ihres Ehemannes errichtete sie gemeinsam mit ihrer ebenfalls verwitweten Schwester Katharina Semmern die Friesen- und Semmern-Stiftung.[1] Katharina (auch Catarina) war die Witwe des Christoph von Semmern oder – laut Inschrift auf dem erhaltenen Epitaph – Cristoff van Szemere(n).[2]

Die im Todesjahr der Schwester Catarina 1570 (oder früher) errichtete Stiftung war ein Legat an der hannoverschen Marktkirche zugunsten der Kirchen, Schulen und Armen der Stadt.[2] Johanna Friesen brachte sowohl für die Stiftung, aber auch in ihrem alltäglichen Leben viel Zeit für arme und hilfsbedürftige Menschen auf, von denen sie auch etliche fürsorglich unterstützte.[3]

An der Südwand der Marktkirche hat sich das Epitaph der beiden Schwestern erhalten, die dort in kniender Haltung zu dem an das Kreuz geschlagenen Jesus Christus beten.[2]

  • Postum wurde die 1860 in der Oststadt von Hannover angelegte Friesenstraße, die die Hamburger Allee mit der Bödekerstraße verbindet, nach der Stifterin Johanna Friese benannt.[1]
  • Die ehemalige Grundschule Friesenschule in Hannover wurde am 22. Februar 1995 in Johanna-Friesen-Schule umbenannt.[3][4]

Literatur und Archivalien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • R. Hartmann: Geschichte der Residenzstadt Hannover: von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, Hannover 1880, S. 265 (Nachdruck 2013) eingeschränkte Vorschau
  • Archivalien von und über Johanna Friesen finden sich als „Register des Friesen- und Semmerschen Legats [...] aus den Jahren 1593–1833“ im Stadtarchiv Hannover[2]
  1. Das abweichende Todesdatum „1578“ soll der Historiker Georg Hilmar Ising in seiner seit 1702 verfassten Chronica der Stadt Hannover angegeben haben; vergleiche Sabine Wehking: DI 36, Stadt Hannover, Nr. 126 auf der Seite inschriften.net [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 23. Juli 2018

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e Helmut Zimmermann: Friesenstraße, in ders.: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 85
  2. a b c d e Sabine Wehking: DI 36, Stadt Hannover, Nr. 126 auf der Seite inschriften.net [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 23. Juli 2018
  3. a b o. V.: Geschichte der Schule, Artikel auf der Seite johanna-friesen-schule.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 23. Juli 2018
  4. Hannoversche Geschichtsblätter, Band 52, Hahnsche Buchhandlung, 1998, S. 434 [1]