Johanna Herzog-Dürck

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Johanna Herzog-Dürck (* 19. Februar 1902 als Johanna Dürck in Leverkusen; † 3. Juli 1991 in München) war eine deutsche Psychotherapeutin und Vertreterin der daseinsanalytischen Psychologie.

Johanna Dürck ist die Tochter von Otto Friedrich Dürck und dessen Frau Fanny, geb. Jung. Sie studierte Philosophie, Germanistik und Nationalökonomie an den Universitäten Heidelberg und Bern.[1] Sie promovierte 1927 bei Anna Tumarkin in Bern mit der Dissertation „Die Psychologie Hegels“. Sie arbeitete bis 1933 als Journalistin in Berlin und begann dann ihre Ausbildung zur Psychotherapie. 1943 heiratete sie den Psychotherapeuten Edgar Herzog. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie Mitglied im 1946 von der amerikanischen Militärregierung genehmigten „Institut für Psychologische Forschung und Psychotherapie“ in München.[2] Als Karlfried Graf Dürckheim nach der Entlassung aus seiner Internierung in der BRD repatriiert wurde, fand er über das Ehepaar Herzog-Dürck und die auch mit ihnen befreundete Maria Hippius wieder Anschluss an psychotherapeutische Kreise.[3] Herzog-Dürck führte bis in die 80er Jahre ihre psychotherapeutische Praxis und hielt Vorlesungen am oben genannten Institut. Sie gehörte zu den ersten, die in den 1960ern einen neuen Dialog zwischen den verschiedenen Disziplinen Psychoanalyse und christliche Seelsorge suchten.[4] Die Hoffnung, eine der drei christlichen Tugenden, wurde von Herzog-Dürck als Hilfe zum „Grundvorgang der Zustimmung“ zur konkret gegebenen Lebenswelt gedeutet.[5]

Eine Rezeption und Einschätzung ihrer Arbeit erfuhr Herzog-Dürck durch den österreichischen Moraltheologen Raimund Luschin.

  • Die Psychologie Hegels, Dissertation, 1927 (Faksimile Berlin 2020, ISBN 978-3-945980-46-0) pdf
  • Zwischen Angst und Vertrauen: Probleme und Bilder aus der psychotherapeutischen Praxis, Glock und Lutz, 1953
  • Der neurotische Widerstand gegen die Wandlung: zur Psychologie des Glaubens, Verlag für Medizinische Psychologie, 1956
  • Die Frage nach der Zeit. Zur Philosophie der Zeit von Hedwig Conrad-Martius, Glock und Lutz, 1956
  • Menschsein als Wagnis. Neurose und Heilung im Sinne einer personalen Psychotherapie, Ernst Klett, 1960
  • Probleme menschlicher Reifung. Person und Identität in der personalen Psychotherapie, Ernst Klett, 1969
  • Die Arbeit der Seele. Heilung als Erlebnis im psychotherapeutischen Prozess, Furche, 1972
  • Lebenskrise und Selbstfindung. Das Erlebnis der Heilung im psychotherapeutischen Prozess, Herder, 1978 (unveränderte Neuausgabe von Die Arbeit der Seele, 1972)
  • Leiden, Traum und Befreiung. Vom Erlernen des Menschseins. Erfahrungen aus der personalen Psychotherapie, Herder, 1979
  • Grundströmungen der Lebensangst. Probleme menschlicher Reifung in der personalen Psychotherapie, Pfeiffer, 1984 (unveränderte Neuausgabe von Probleme menschlicher Reifung, 1969)
  • Personale Psychotherapie als Element integrativer Traumatherapie. Kommentierte Textsammlung, Berlin 2020, ISBN 978-3-945980-44-6 pdf

Einzelnachweise

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  1. Herzog-Dürck, Johanna In: Inge Bresser, Otto J. Groeg (Hrsg.): Who's Who in München. München 1980.
  2. DGPT, Chronik zur Geschichte der Psychotherapie und zur Psychoanalyse von 1946 bis 1960, von Regine Lockot, Lektorat: Vera Kalusche
  3. Karlfried Graf Dürckheim, Sein Beitrag zur Spiritualität (Memento vom 22. August 2006 im Internet Archive), von Günter W. Remmert
  4. Seelsorge und Psychoanalyse, Hrsg. von Isabelle Noth und Christoph Morgenthaler, Kohlhammer, 2007, ISBN 978-3-17-019972-9, Seite 60
  5. Theologie als Therapie, Eugen Biser, ISBN 978-3-8311-2917-1, 2002, Seite 169