Johanna Skottheim

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Johanna Skottheim
Verband Schweden Schweden
Geburtstag 29. Mai 1994 (30 Jahre)
Geburtsort Transtrand
Karriere
Verein Lima SKG Biathlon
Trainer Johannes Lukas
Debüt im Europacup 9. Januar 2015
Europa-/IBU-Cup-Siege 2
Debüt im Weltcup 8. Januar 2016
Weltcupsiege 1 Staffelsieg
Status aktiv
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 41. (2020/21)
Einzelweltcup 19. (2020/21)
Sprintweltcup 47. (2020/21)
Verfolgungsweltcup 23. (2019/20)
Massenstartweltcup 47. (2020/21)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
Einzel 0 0 1
Staffel 1 1 1
letzte Änderung: 9. April 2023

Johanna Skottheim (* 29. Mai 1994 in Transtrand) ist eine schwedische Biathletin. Seit 2020 gehört sie zum schwedischen A-Kader. Im Winter 2020/21 feierte sie mit der Frauenstaffel ihren ersten Weltcupsieg.

Johanna Skottheim wuchs in der Provinz Dalarna auf und betreibt seit ihrem 14. Lebensjahr Biathlon. Sie besuchte das Skigymnasium in Torsby,[1] blieb im Jugend- und Juniorenbereich ohne größere Erfolge und wurde als Nachwuchssportlerin nie für eine internationale Meisterschaft nominiert. In einem Interview gab sie später an, in jüngeren Jahren kein besonderes Talent gezeigt zu haben.[2] Ihre ersten internationalen Rennen bestritt sie im IBU-Cup der Saison 2014/15 im polnischen Duszniki-Zdrój. Nach mehreren Top-20-Resultaten in der zweithöchsten Biathlon-Wettkampfserie debütierte sie ein Jahr später, im Januar 2016, im Weltcup. Beim Sprint in Ruhpolding verfehlte sie als 89. sowohl die Qualifikation für das Verfolgungsrennen als auch die Punkteränge der vorderen 40 Athletinnen deutlich.

Bis 2019 startete Skottheim regelmäßig im IBU-Cup sowie bei den Europameisterschaften und gehörte nur sporadisch zum schwedischen Weltcupteam. Bei ihren vereinzelten Einsätzen in der höchsten Wettkampfserie verpasste sie die Punkteränge. Zu Beginn der Saison 2019/20 gewann Skottheim zwei IBU-Cup-Sprints und erhielt ab Januar 2020 einen dauerhaften Platz im Weltcupkader. Im Sprint von Ruhpolding blieb sie ohne Fehlschuss und belegte den dreizehnten Platz, von dem aus sie sich in der Verfolgung auf den vierten verbesserte. Den von ihrer Teamkollegin Hanna Öberg gehaltenen dritten Rang verpasste sie dabei nur um 2,2 Sekunden. Anschließend nahm sie als Ersatzläuferin an den Weltmeisterschaften 2020 teil und wurde für das 15-Kilometer-Einzelrennen nominiert, in dem sie 44. wurde. Sie schloss die Saison mit einem weiteren Top-Ten-Ergebnis ab: In der Verfolgung von Kontiolahti war sie eine der wenigen Sportlerinnen mit nur einem Fehler und verbesserte sich vom 40. auf den 7. Rang.

Zu Beginn der Weltcupsaison 2020/21 lief Skottheim in Kontiolahti in drei Einzelrennen unter die ersten Fünf, wobei sie ihr bestes Ergebnis im 15-Kilometer-Rennen erzielte, das sie als Dritte hinter Dorothea Wierer und Denise Herrmann abschloss und damit erstmals auf einem Weltcuppodium stand. Kurz danach – ebenfalls in Kontiolahti – feierte sie als Startläuferin der schwedischen Frauenstaffel zusammen mit Mona Brorsson sowie Elvira und Hanna Öberg ihren ersten Weltcupsieg. Ihren internationalen Durchbruch nach den Jahren mittelmäßiger Platzierungen erklärte Skottheim im Dezember 2020 unter anderem damit, dass sie in der Vorbereitung mehr auf ihren Körper geachtet und zielgerichteter trainiert habe. Zudem habe sie von der Aufnahme in die erste schwedische Mannschaft und der Zusammenarbeit mit den Nationaltrainern Johannes Lukas und Jean-Marc Chabloz profitiert. Vor allem ihr Schießen habe sie weiterentwickelt.[3] In der zweiten Saisonhälfte war Skottheim nach Lukas’ Aussage übermüdet. Ihre Leistungen ließen nach und sie wurde nach den Weltmeisterschaften 2021, bei denen sie mit der Staffel auf Platz fünf lief, nicht mehr im Weltcup eingesetzt.[4] Das Leistungstief, das Skottheim auf Ausgebranntheit als Folge von Übertraining[5] und auf Schlafprobleme zurückführte,[6] setzte sich im Winter 2021/22 fort: Sie erreichte in lediglich zwei Einzel-Weltcuprennen die Punkteränge und wurde nicht für die Olympischen Winterspiele in Peking nominiert. Am Saisonende gewann sie dafür im Massenstart vor Mona Brorsson ihren ersten schwedischen Meistertitel im Erwachsenenbereich.[7]

In der Saison 2022/23 war Skottheim bis Anfang Januar Teil des Weltcupteams und erreichte in zwei Rennen die Punkteränge. In der zweiten Saisonhälfte erhielt sie keine weiteren Einsätze im Weltcup, lief aber in mehreren Wettkämpfen im IBU-Cup unter die ersten Zehn.

Weltmeisterschaften

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Weltmeisterschaft Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Mixedstaffel Single-Mixedstaffel
Jahr Ort
2020 Italien Antholz 43.
2021 Slowenien Pokljuka 49. 5.
Nr. Datum Ort Disziplin
1. 5. Dez. 2020 Finnland Kontiolahti Staffel (4×6 km) 1

Platzierungen im Biathlon-Weltcup

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Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixed- und Single-Mixed-Staffeln
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz 1 1
2. Platz 1 1
3. Platz 1 1 2
Top 10 1 1 3 8 13
Punkteränge 2 7 6 1 11 27
Starts 6 19 10 1 11 47
Stand: Saisonende 2022/23
Commons: Johanna Skottheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Skidåkaren Viktor Thorn & skidskytten Johanna Skottheim bygger drömhuset. auf eksjohus.se. Abgerufen am 16. Januar 2021.
  2. Min historia – Intervju med Johanna Skottheim 2018 auf drickrå.se. Abgerufen am 16. Januar 2021. „Jag hade ganska många tuffa år när jag började med skidskytte då jag var långt ifrån en talang.“
  3. Johan Trygg: Skottheim tog en lång väg till toppen auf langd.se. 16. Dezember 2020.
  4. Johanna Skottheim petas i världscupen: ”Kände sig trött” auf svt.se. 26. Februar 2021.
  5. Jonathan Nilsson: Johanna Skottheims första SM-guld – efter mardrömsåret auf aftonbladet.se. 27. März 2022. Abgerufen am 18. April 2022.
  6. Bella Franzén: Johanna Skottheim om tuffa säsongen: ”Fånge i min egen kropp” auf svt.se. 20. Juli 2021. Abgerufen am 18. April 2022.
  7. Oskar JP Danielson Frost: Skottheim vann masstarten – brons till Stina Nilsson auf svt.se. 27. März 2022. Abgerufen am 18. April 2022.