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Johannes Hewig

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Johannes Stephan Hewig (* 1974 in Calw, Baden-Württemberg) ist ein deutscher Psychologe. Er hat den Lehrstuhl für Psychologie mit den Denominationen Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik[1] an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg inne.

Johannes Hewig wuchs in Weil der Stadt auf und erwarb 1994 am Johannes-Kepler-Gymnasium die Allgemeine Hochschulreife. Von 1995 bis 2000 studierte er an der Universität Trier Psychologie und schloss mit Diplom ab. Anschließend war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungszentrums für Psychobiologie und Psychosomatik sowie der Abteilung für Psychophysiologie, Persönlichkeitsforschung und Methodenlehre unter Dieter Bartussek der Universität Trier. In dieser Zeit fertigte er seine Dissertation zum Zusammenhang von frontaler kortikaler Aktivität und Motivation an, die im Jahr 2004 zur Promotion führte. Von 2004 bis 2010 war er wissenschaftlicher Assistent bei Wolfgang Miltner am Institut für Medizinische Psychologie der Universität Tübingen, wo er sich 2009 habilitierte. Im Jahr 2010 wurde er auf die Professur für Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik am Lehrstuhl für Psychologie I der Universität Würzburg berufen. Im Jahr 2024 wurde diese Professur in eine eigene Lehrstuhlstruktur überführt, den Lehrstuhl für Psychologie V: Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik.[1]

Zu seinen Hauptarbeitsgebieten gehören die Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeitstheorie auf der Basis der Lerntheorie sowie die Erforschung von differentiellen Einflussfaktoren auf das Entscheidungsverhalten von Menschen. Dabei setzte er sowohl experimentelle, diagnostische als auch biopsychologische Methoden, wie z. B. Elektroenzephalographie,[2] Elektrokardiographie,[3] Elektrodermale Aktivität,[2] Magnetresonanztomographie,[4] transkranialen Ultraschall[5] oder Blickbewegungsmessung[6] im Kontext von Motivationsforschung, Verstärkungslernen und Persönlichkeitsforschung ein.

Johannes Hewig empfing von 2010 bis 2015 das Schumpeter-Fellowship[7][8] der Volkswagen Stiftung zur Erforschung von psychologischen Einflussfaktoren bei ökonomischen Entscheidungen und schloss seit 2007 mehrere Projekte unter anderem mit den Themen Biopsychologische Grundlagen der Glücksspielsucht sowie dem Zusammenhang von Angst und kognitiver Reizverarbeitung der Deutschen Forschungsgemeinschaft ab.

Funktionen und öffentlich Ämter (Auswahl)

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  • 2013–2016: Mitglied des Board of Directors der Society for Psychophysiological Research (SPR)
  • 2014–2017: Schatzmeister der Deutschen Gesellschaft für Psychophysiologie und ihre Anwendung e.V. (DGPA)[9]
  • 2022–2023: Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychophysiologie und ihre Anwendung e.V. (DGPA)[9]
  • 2019–2023: Dekan der Fakultät für Humanwissenschaften an der Universität Würzburg
  • seit 2016: Gründungsmitglied und Vorstand der Ethikkommission der Psychologie der Universität Würzburg[10]

Veröffentlichungen (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. a b Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik - Lehrstuhl für Psychologie V - Differentielle Psychologie, Persönlichkeits- psychologie und Psychologische Diagnostik. Abgerufen am 5. November 2024.
  2. a b Johannes Hewig, Nora Kretschmer, Ralf H. Trippe, Holger Hecht, Michael G. H. Coles, Clay B. Holroyd, Wolfgang H. R. Miltner: Why humans deviate from rational choice. In: Psychophysiology. Band 48, Nr. 4, April 2011, ISSN 0048-5772, S. 507–514, doi:10.1111/j.1469-8986.2010.01081.x (wiley.com [abgerufen am 5. November 2024]).
  3. Johannes Rodrigues, Mathias Müller, Johannes Hewig: Cardiac defensive reactions and orienting responses correspond to virtual withdrawal behavior choices in a virtual T-maze. In: International Journal of Psychophysiology. Band 158, 1. Dezember 2020, ISSN 0167-8760, S. 73–85, doi:10.1016/j.ijpsycho.2020.08.010 (sciencedirect.com [abgerufen am 5. November 2024]).
  4. Silvia Weiland, Johannes Hewig, Holger Hecht, Patrick Mussel, Wolfgang H. R. Miltner: Neural correlates of fair behavior in interpersonal bargaining. In: Social Neuroscience. Band 7, Nr. 5, 2012, ISSN 1747-0927, S. 537–551, doi:10.1080/17470919.2012.674056, PMID 22443447 (nih.gov [abgerufen am 5. November 2024]).
  5. Philipp Ziebell, Johannes Rodrigues, André Forster, Joseph Sanguinetti, John JB Allen, Johannes Hewig: Inhibition of midfrontal theta with transcranial ultrasound predicts greater approach versus withdrawal behavior in humans. 30. August 2022, abgerufen am 5. November 2024.
  6. Johannes Hewig, Ralf H. Trippe, Holger Hecht, Thomas Straube, Wolfgang H. R. Miltner: Gender Differences for Specific Body Regions When Looking at Men and Women. In: Journal of Nonverbal Behavior. Band 32, Nr. 2, 1. Juni 2008, ISSN 1573-3653, S. 67–78, doi:10.1007/s10919-007-0043-5 (springer.com [abgerufen am 5. November 2024]).
  7. Psychologie: Warum Menschen auf Risikogehen. 25. Mai 2010, abgerufen am 5. November 2024.
  8. Verstärkung für die "Schumpeter-Fellows". 25. Februar 2010, abgerufen am 5. November 2024.
  9. a b DGPA e.V. - Geschichte. Abgerufen am 5. November 2024.
  10. Ethikkommission - Institut für Psychologie. Abgerufen am 5. November 2024.