Johannes Holthusen (Pastor)
Johann Holthusen[1] oder Johannes Holthusen (* vor 1488;[2] † 28. Januar 1543) war ein deutscher römisch-katholischer Geistlicher zur Zeit der Reformation.[3]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johannes Holthusen schrieb sich im Sommersemester des Jahres 1488 an der Universität Leipzig ein, wo er schon im Folgejahr 1489 den Titel eines Baccalaureus erwarb.[2]
Ab 1498 war Holthusen sowohl Scholaster als auch Canonicus der Kirche St. Mauritius auf dem Berge bei Hildesheim.[1]
Ebenfalls 1498 wurde Holthusen im Februar des Jahres in Hannover zum Pleban an die Kirche St. Ägidien berufen.[2] Mit dem Rat der Stadt Hannover einigte er sich auf die Besoldung eines ständig an St. Aegidien spielenden Organisten.[1] Neben seiner Tätigkeit in Hannover hatte Holthusen „Offenbar [...] zur gleichen Zeit eine Vikarie in Lübeck inne“, die er allerdings im August des Jahres 1500 aufgab.[2]
Im August des Jahres 1507 wurde Holthusen mit einer Vikarie an der hannoverschen Marktkirche belehnt, nur wenig später im Oktober desselben Jahres mit einer Vikarie in Hildesheim.[2]
1509 überließ Holthusen seine Pfarrei der Aegidien-Kirchengemeinde bis auf weiteres einem Stellvertreter, „vermutlich weil er durch zahlreiche andere Ämter an der Erfüllung seiner Amtspflichten gehindert war“.[2]
Ebenfalls 1509 wurde er laut einer Urkunde – gemeinsam mit Johannes Weddinghusen – als Kirchherr der hannoverschen Kreuzkirche genannt sowie als Vorsteher der Bruderschaft St. Trinitatis.[2]
1535 erhielt Holthusen eine Kommende an St. Blasii in Braunschweig.[2]
Bei der Einführung der Reformation wurde Holthusen im Jahr 1529 das Pfarrlehen Döhren, in dem er bis dahin amtierte, abgenommen.[3] Allerdings blieb er bis zu seinem Tode im Besitz der Lehngüter um St. Aegidien in Hannover, obgleich dort bereits ein evangelischer Pastor eingesetzt worden war.[1]
Holthusenstraße
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 1922 im hannoverschen Stadtteil Döhren angelegte Holthusenstraße, die die Peiner Straße mit der Heintzestraße verbindet, wurde laut dem Adressbuch der Stadt Hannover von 1930 „nach dem Pfarrer Holthusen [benannt], der zur Zeit der Reformation in Döhren amtierte“.[3]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sabine Wehking: DI 36: Stadt Hannover (1993) / Nr. 78† Ägidienkirche 1543, illustrierter Artikel auf der Seite der Deutschen Inschriften Online
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Johann Carl Fürchtegott Schlegel: Kirchen- und Reformationsgeschichte von Norddeutschland und den Hannoverschen Staaten, Bd. 1, Hannover: Verlag der Helwing’schen Hofbuchhandlung, 1828, S. 413; Digitalisat über Google Bücher
- ↑ a b c d e f g h Sabine Wehking: DI 36: Stadt Hannover (1993) / Nr. 78† Ägidienkirche 1543 auf der Seite der Deutschen Schriften Online
- ↑ a b c Helmut Zimmermann: Holthusenstraße, in ders.: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 121
Personendaten | |
---|---|
NAME | Holthusen, Johannes |
ALTERNATIVNAMEN | Holthusen, Johann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher römisch-katholischer Geistlicher zur Zeit der Reformation |
GEBURTSDATUM | vor 1488 |
STERBEDATUM | 28. Januar 1543 |
STERBEORT | Hannover |
- Römisch-katholischer Geistlicher (15. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Geistlicher (16. Jahrhundert)
- Person der Reformation
- Person des Christentums (Hannover)
- Person (Bistum Hildesheim)
- Person (Lübeck)
- Person (Hannover)
- Person (Braunschweig)
- Braunschweiger Dom
- Mitte (Hannover)
- Döhren (Hannover)
- Deutscher
- Geboren im 15. Jahrhundert
- Gestorben 1543
- Mann