Johannes Holthusen (Pastor)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Verschollener Grabstein Holtusens aus der Aegidienkirche Hannovers;
Zeichnung bei Carl Schuchhardt

Johann Holthusen[1] oder Johannes Holthusen (* vor 1488;[2]28. Januar 1543) war ein deutscher römisch-katholischer Geistlicher zur Zeit der Reformation.[3]

Johannes Holthusen schrieb sich im Sommersemester des Jahres 1488 an der Universität Leipzig ein, wo er schon im Folgejahr 1489 den Titel eines Baccalaureus erwarb.[2]

Ab 1498 war Holthusen sowohl Scholaster als auch Canonicus der Kirche St. Mauritius auf dem Berge bei Hildesheim.[1]

Ebenfalls 1498 wurde Holthusen im Februar des Jahres in Hannover zum Pleban an die Kirche St. Ägidien berufen.[2] Mit dem Rat der Stadt Hannover einigte er sich auf die Besoldung eines ständig an St. Aegidien spielenden Organisten.[1] Neben seiner Tätigkeit in Hannover hatte Holthusen „Offenbar [...] zur gleichen Zeit eine Vikarie in Lübeck inne“, die er allerdings im August des Jahres 1500 aufgab.[2]

Im August des Jahres 1507 wurde Holthusen mit einer Vikarie an der hannoverschen Marktkirche belehnt, nur wenig später im Oktober desselben Jahres mit einer Vikarie in Hildesheim.[2]

1509 überließ Holthusen seine Pfarrei der Aegidien-Kirchengemeinde bis auf weiteres einem Stellvertreter, „vermutlich weil er durch zahlreiche andere Ämter an der Erfüllung seiner Amtspflichten gehindert war“.[2]

Ebenfalls 1509 wurde er laut einer Urkunde – gemeinsam mit Johannes Weddinghusen – als Kirchherr der hannoverschen Kreuzkirche genannt sowie als Vorsteher der Bruderschaft St. Trinitatis.[2]

1535 erhielt Holthusen eine Kommende an St. Blasii in Braunschweig.[2]

Bei der Einführung der Reformation wurde Holthusen im Jahr 1529 das Pfarrlehen Döhren, in dem er bis dahin amtierte, abgenommen.[3] Allerdings blieb er bis zu seinem Tode im Besitz der Lehngüter um St. Aegidien in Hannover, obgleich dort bereits ein evangelischer Pastor eingesetzt worden war.[1]

Holthusenstraße

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 1922 im hannoverschen Stadtteil Döhren angelegte Holthusenstraße, die die Peiner Straße mit der Heintzestraße verbindet, wurde laut dem Adressbuch der Stadt Hannover von 1930 „nach dem Pfarrer Holthusen [benannt], der zur Zeit der Reformation in Döhren amtierte“.[3]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d Johann Carl Fürchtegott Schlegel: Kirchen- und Reformationsgeschichte von Norddeutschland und den Hannoverschen Staaten, Bd. 1, Hannover: Verlag der Helwing’schen Hofbuchhandlung, 1828, S. 413; Digitalisat über Google Bücher
  2. a b c d e f g h Sabine Wehking: DI 36: Stadt Hannover (1993) / Nr. 78† Ägidienkirche 1543 auf der Seite der Deutschen Schriften Online
  3. a b c Helmut Zimmermann: Holthusenstraße, in ders.: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 121