Johannes Martin Bijvoet
Johannes Martin Bijvoet (* 23. Januar 1892 in Amsterdam; † 4. März 1980 in Winterswijk) war ein holländischer Chemiker und Kristallograph im Fachbereich „Allgemeine Chemie“ an der Universität Utrecht. Er wurde bekannt durch die Entwicklung einer Methode zur Bestimmung der absoluten Konfiguration von Molekülen.[1]
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bijvoet wurde 1923 bei Andreas Smits an der Universität von Amsterdam mit dem Thema X-Ray investigation of the crystal structure of lithium and lithium Hydride promoviert[2] Das Konzept der tetraedrischen Bindung in organischen Molekülen geht zurück auf die Arbeiten von Jacobus Henricus van ’t Hoff und Joseph Achille Le Bel im Jahr 1874. Zu dieser Zeit war es unmöglich, die absolute Konfiguration eines Moleküls zu bestimmen. Die Konfiguration wurde festgelegt mit Hilfe der von Emil Fischer entwickelten Projektions-Methode des Vergleichs mit Glycerinaldehyd, dessen absolute Konfiguration von Fischer willkürlich festgelegt wurde. Dem rechtsdrehenden Enantiomer wurde willkürlich die Projektion mit dem nach rechts zeigenden OH-Rest zugeteilt und diese als D-Konfiguration, vom lateinisch dexter: „rechts“, bezeichnet. Wurden Zucker zum rechtsdrehenden Glycerinaldehyd abgebaut, wurde ihnen auch die D-Konfiguration zugewiesen.
Im Jahr 1949 entwarf Bijvoet sein Prinzip, das auf der anomalen Dispersion von Röntgenstrahlen beruht.[3] 1951 gelang so der Nachweis der absoluten Konfiguration von Natriumrubidiumtartrat.[4][5]
Seit 1946 war er Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften-
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch, Joachim Bohm: Einführung in die Kristallographie. 18. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1998, ISBN 3-486-27319-1, S. 370 ff (Google Books)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johannes Martin Bijvoet Eintrag bei der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Albert Gossauer: Struktur und Reaktivität der Biomoleküle. Verlag Helvetica Chimica Acta, Zürich 2006, S. 60, ISBN 3-906390-29-2.
- ↑ Informationen zu und akademischer Stammbaum von Johannes M. Bijvoet bei academictree.org, abgerufen am 7. Januar 2018.
- ↑ J. M. Bijvoet: Phase determination in direct Fourier synthesis of crystal structures. In: Proc. Acad. Sci. Amst. Band 52, 1949, S. 313.
- ↑ J. M. Bijvoet, A. F. Peerdeman, A. J. van Bommel: Determination of the absolute configuration of optically active compounds by means of X-rays. In: Proc. Acad. Sci. Amst. Band 54, 1951, S. 16.
- ↑ J. M. Bijvoet, A. F. Peerdeman, A. J. van Bommel: Determination of the absolute configuration of optically active compounds by means of X-rays. In: Nature. Band 168, Nr. 4268, 1951, S. 271–272, doi:10.1038/168271a0.
Personendaten | |
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NAME | Bijvoet, Johannes Martin |
KURZBESCHREIBUNG | holländischer Chemiker und Kristallograph |
GEBURTSDATUM | 23. Januar 1892 |
GEBURTSORT | Amsterdam |
STERBEDATUM | 4. März 1980 |
STERBEORT | Winterswijk |